Von Cornelia Umlauf, Eigenbetrieb Abfallwirtschaft / Abfallwirtschaftsamt Landkreis Waldshut

Die Biotonne wurde im Jahr 2019 im Landkreis Waldshut auf freiwilliger Basis eingeführt. Von Beginn an wurde im Kreistag beschlossen, die Biotonnen mit Filterdeckel auszurüsten. Es wurden ca. 13.500 Biotonnen mit Filtern der Größe 60 und 120 l sowie ca. 5.500 Biotonnen in der Größe 240 l mit Filtern ausgestattet. Mit Einführung der Biotonne wurde der wöchentliche Leerungsrhythmus der Restmülltonne von wöchentlich auf 14-tägig geändert. Dieses neue Leerungsintervall galt dann auch für die Biotonne. Um die gewünschte Akzeptanz der Biotonne bei den Bürgern zu erreichen, wurde sie auch mit den hygienischen Vorteilen des Filterdeckels intensiv beworben. Bürgerbeschwerden auf Grund von Madenbefall oder Geruchsbelästigung gibt es trotz zweier sehr heißer Sommer hintereinander praktisch nicht.

Menge des Bioabfalls von 37 kg/a pro Einwohner auf 51,49 kg/a pro Einwohner innerhalb von nur drei Jahren gestiegen

Dass die freiwillige Biotonne von den Haushalten akzeptiert wird, zeigt sich unter anderem darin, dass der Anschlussgrad von 38 % in 2019 (Einführung) innerhalb von drei Jahren auf 45 % gesteigert werden konnte. Dies ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass der Biofilterdeckel zur gewünschten Hygiene beiträgt. So konnte die Menge des Bioabfalls von 37 kg/a pro Einwohner auf 51,49 kg/a pro Einwohner innerhalb von nur drei Jahren gesteigert werden. Der regelmäßige Austausch des Filtermaterials wird über Verkaufsstellen in Supermärkten gewährleistet.

Der Austausch wird von den Haushalten eigenständig durchgehführt. Die Filterelemente werden in einem PE-Beutel, der mit Strichcodes versehen ist, ausgeliefert. Die Bestellung des Filtermaterials läuft über den Eigenbetrieb Abfallwirtschaft, die Auslieferung an die Verkaufsstellen wird über den Behälteränderungsdienst des Entsorgers gewährleistet. Auch die Bewerbung zum regelmäßigen Austausch des Filtermaterials wird durch regelmäßige Mitteilungen über die Tageszeitungen, die Amtsblätter, die Homepage und über Nachrichten der kostenfreien Abfall-App vom Eigenbetrieb Abfallwirtschaft organisiert. Dies war auch Voraussetzung dafür, dass sich die Firmen dazu bereit erklärt haben, das Filtermaterial für den Verkauf in ihr Warensortiment aufzunehmen. Möglichen Problemen bei der Bioabfuhr im Sommer und Winter wird mit einem breiten Band an öffentlichkeitswirksamen Informationen begegnet.

Regelmäßig vor Beginn des Sommers und Winters werden Tipps und Tricks zur Nutzung der Biotonne in Sommer/Winter über Werbeanzeigen in der Tageszeitung geschaltet, Pressemitteilungen an die Amtsblätter herausgegeben und auf der Homepage und über die App informiert. Natürlich gibt es vereinzelt trotzdem Probleme mit Madenbefall aufgrund eines Standorts in der Sonne, oder weil Maden durch eine Sammlung des Biogutes in der Küche ohne Deckelgefäß sich bereits im Bioabfall befinden. Auch dass der Inhalt der Biotonne komplett gefriert und dadurch ggf. auch Deckel vereinzelt brechen bzw. sich Filterdeckel lösen ist möglich – nicht zuletzt aufgrund der Witterungsverhältnisse, die im Schwarzwald zum Teil sicher extremer sind als anderswo. Dies ist jedoch auch bei Behältern mit Standarddeckeln der Fall. Insgesamt trägt der Biofilterdeckel wesentlich zu einer stärkeren Akzeptanz der Biotonne im Landkreis Waldshut bei.

Weitere Informationen unter:
www.biologic.de
KD2302126
Vorheriger ArtikelEMIKO unterwegs: EMIKO beginnt mit regionalen Feldtagen und Schulungen
Nächster ArtikelStartschuss für die eActros-Roadshow: quer durch Europa mit vollelektrischen Lkw