Regenerative Landbewirtschaftung hilft, den Klimawandel zu bekämpfen, so das Fazit von Besuchern und Veranstaltern am Ende eines informativen Tages in Meckenheim: Gesunde Böden sind Kohlenstoffspeicher und leisten einen Beitrag zur Reduzierung von CO² in der Luft. Ein Thema, das in der Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt und Anlass für den „1. Feldtag zur Regenerativen Landbewirtschaftung“ im Meckenheimer BIO Innovation Park war.

Meckenheim, den 26.10.2022 „Rund 180 Gäste konnten wir zu unserer ersten Veranstaltung dieser Art begrüßen. Das hat uns mächtig stolz gemacht“, blickt Moritz Mühlen, Geschäftsführer der EMIKO in Meckenheim zurück. Hier hat auch das trübe Herbstwetter nicht abgeschreckt. Regenerative Landbewirtschaftung steht bei vielen Landwirten und Landwirtinnen sehr weit oben auf der Agenda. Das abwechslungsreiche Programm, eine Mischung aus Theorie und Praxis, regte zu zahlreichen Gesprächen an und ließ Fragen aufkommen, die in den Pausen ausgiebig beantwortet wurden.
Ein voller Erfolg. Darüber freuen sich die Veranstalter, vor allem die EMIKO, die das Format zusammen mit der RWZ Rhein-Main und dem BIO Innovation Park Rheinland in Kooperation mit der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn angestoßen hat.

Gleich nach der Begrüßung durch den Hausherrn und wissenschaftlichen Leiter des Campus Klein-Altendorf, Professor Dr. Ralf Pude sowie Bert Spilles, 1. Vorsitzender des BIO Innovation Parks, übernahmen Moritz Mühlen (EMIKO) und Lea Menninghaus (RWZ) die Moderation und führten durch das informative Programm.

Die RWZ, vertreten durch Dr. Thorsten Krämer, startete mit dem Vortrag „Boden gut machen mit der RWZ“. „Ein Umdenken in der Landwirtschaft muss stattfinden. Der Übergang zu einer regenerativen Landwirtschaft wirkt dem Klimawandel entgegen und stärkt das Ökosystem. Mit dem Projekt „Boden gut machen“, stellen wir den Landwirten Betriebsmittel und Ag­rartechnikportfolios zur Verfügung“, erläuterte Krämer. Ein weiteres Ziel der RWZ ist es, für die Vermarktung und das Vernetzen innerhalb eines Wissensnetzwerkes zu sorgen.

Im Anschluss übernahm Mark Beenen für die EMIKO Gruppe und führte in das Thema „Effektive Mikroorganismen in der regenerativen Landwirtschaft“ ein. Beenen startete seinen Part, indem er Bodenproben zur Ansicht durch die Reihen gab. „So können Sie sich einen gesunden Boden vorstellen. Das positive Milieu wurde u.a. durch Effektive Mikroorganismen (EM) erzeugt. Der Boden ist locker, runde Krümelstrukturen sind erkennbar und er riecht leicht nach Karotten“, erläutert der leidenschaftliche Mikrobiologe Mark Beenen.

Weiter ging es mit praktischen Impulsen. Gerhard Weißhäupl von der Vortex Energie GmbH erklärte, wie er die Regenerative Landwirtschaft auf seinem Biohof in Österreich umsetzt.

„Wir bearbeiten den Boden maximal bis zu 8 cm in der Tiefe. Wichtig ist, wir erhalten die Wurzeln und damit die Bodenmikrobiologie und das ist für einen gesunden Boden enorm wichtig“, so der erfahrene Landwirt, der in seinem Betrieb die Kreisläufe so regeneriert hat, dass er keine externen Dünger mehr verwendet. Weißhäupl setzt u.a. auf Effektive Mikroorganismen und behandelt den Boden mit Bokashi, das aus organischen Abfällen wie Gras, Mist und Stroh hergestellt wird.

Maxi Schlegl von der Firma Kollitsch GmbH stellte den Gästen den hauseigenen Heckbodenlockerer vor, der dafür sorgt, dass die Wurzelbildung der Pflanzen insbesondere in Kombination mit Effektiven Mikroorganismen deutlich ausgeprägter ist.

Die KlimaHumus GmbH, vertreten durch Konstantin Pauly, stellte das Konzept rund um CO²-Zertifikate vor, welche es den Boden­nutzern, sowie regionalen Unternehmen, Kommunen und Bürgern gleichermaßen ermöglicht, von dem Humusaufbau gemeinsam zu profitieren.

Die Produkte in der begleitenden Ausstellung ist das eine, das andere ist, diese in der Praxis zu erleben. Nach dem eher theoretischen Vormittag ging es mit einem kleinen Imbiss gestärkt auf das Gelände des Campus Klein-Altendorf. Dort warteten Vorführungen der Ackerfräse der Vortex Energie GmbH und des Heckbodenlockerers der Kollitsch GmbH auf die Gäste.

„Die Regenerative Landbewirtschaftung ist bei vielen Landwirten im Bewusstsein angekommen. Das Thema ist komplex, die Umsetzung aufwendig. Heute sind wir gemeinsam einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gegangen“, schließt Mühlen und lädt schon einmal zum 2. Feldtag zur Regenerativen Landwirtschaft im nächsten Jahr ein. Der nächste Termin und das Format werden rechtzeitig kommuniziert.

Weitere Informationen unter:
www.emiko.de
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