In der Mess- und Systemtechnik für Wärme, Wasser, Kälte und Energie gibt es aktuell viel Bewegung. Als Partner für eine präzise Verbrauchsmengenerfassung in Heizung und Sanitär, aber auch fast allen industriellen Anwendungen steht mit WDV-Molliné seit 25 Jahren ein professioneller Partner an der Seite von Immobilienwirtschaft, Planungsbüros, Betreibern und ausführenden Unternehmen. Im Interview spricht Unternehmensgründer und Geschäftsführer Frank Molliné über die Trends.

KD: Der Aufbau eines Energiemanagements wird unter bestimmten Voraussetzungen bereits heute vom Gesetzgeber gefordert. Was können Unternehmen wie WDV-Molliné, die Messtechnik für die Verbrauchsmengenerfassung anbieten, über die reine Hardware hinaus leisten?
Frank Molliné: Die Zusammenarbeit mit unseren Kunden, beispielsweise produzierenden industriellen Großbetrieben, ist sehr eng – und muss es auch sein. Denn externe Energieberater oder interne Beauftragte für das Energiemanagement legen in der Regel fest, welche Energieverbräuche in welchen Schritten unter die Lupe genommen werden sollen. In den meisten Fällen beginnen Unternehmen dann, die Querschnittstechnologien en détail zu erfassen.Also die Energieaufwendungen für die übergeordnete Versorgung mit Wärme, Kälte, Licht, Druckluft und Ähnlichem. Doch an welchen Stellen im Versorgungsnetz können mit welchen Messgeräten und Zählern dafür die notwendigen Daten ermittelt werden? Ein solches Messstellenkonzept zu erarbeiten, ist dann das Know-how von WDV-Molliné.

Hinzu kommt im nächsten Schritt die Herausforderung, die Daten zuverlässig zu übertragen und zu analysieren. Welche Übertragungsprotokolle sind gefordert, machen Gateways Sinn? Ist Funk- oder Drahtübertragung oder eine Kombination davon die wirtschaftlich und technisch beste Wahl? Sollen die Daten mit einem neuen System ausgewertet werden oder in eine bestehende Gebäudeautomation einfließen? Für diese und weitere Fragen ermitteln unsere Techniker die passenden Antworten. Denn nur, wenn die richtigen Verbrauchsdaten geliefert werden, kann das Energiemanagement die optimalen Effizienzmaßnahmen einleiten.

KD: Welchen Einfluss hat die Verbrauchsmengenerfassung auf die Energieeffizienz wirklich?
Frank Molliné: Sie hat einen sehr großen Einfluss: Mit einer exakten Verbrauchs- und somit Energiekostenerfassung lässt sich zum einen die Amortisation von Effizienzmaßnahmen belastbar prognostizieren. Viele Unternehmen sind in der Folge dann überrascht, wie kurzfristig sich solche Investitionen rechnen – und entsprechend schnell dazu bereit, geeignete Optimierungsmaßnahmen vorzunehmen. Zum anderen erfüllt die Mess- und Systemtechnik von WDV-Molliné den Aspekt der geforderten Nachhaltigkeit, weil Änderungen im Verbrauchsverhalten, am Gebäude oder der Anlagentechnik über das Energiemonitoring auch weiterhin sofort sichtbar werden. Wenn erforderlich, lässt sich so umgehend gegensteuern oder nachjustieren.

KD: Wie positioniert und differenziert sich Ihr Unternehmen im Markt der Verbrauchsmengenerfassung?
Frank Molliné: Generell ist WDV-Molliné spezialisiert auf Zähl- und Messaufgaben rund um alle gängigen Energieträger und Medien – von Strom bis Öl, von Druckluft bis Dampf und vieles mehr. Die Aufgabenstellungen variieren schließlich von Branche zu Branche und von Kunde zu Kunde. Ziel muss es für uns also sein, sämtliche Verbräuche qualifiziert erfassen zu können – und das kann nur ein Komplettanbieter, wie wir es sind.

Was uns vom typischen Großhandel oder anderen Anbietern außer der kurzfristigen Lieferfähigkeit einer enormen Bandbreite an Zählern noch unterscheidet, ist die Beratungskompetenz bei der Auswahl geeigneter Zähler und die Unterstützung des Fachhandwerks bei der Zählermontage.

Ein drittes Kompetenzfeld, das zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Systemtechnik. Unsere Techniker realisieren beispielsweise vor Ort eine gesicherte Datenübertragung. Das ist gerade in Bestandsgebäuden oftmals eine besondere Herausforderung. Was zählt, ist also die medien- und geräteübergreifende Systemkompetenz, durch die wir uns ganz klar vom Wettbewerb absetzen.

KD: Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung des „Smart Metering“ ein? Das Thema ist ja in letzter Zeit etwas aus den Schlagzeilen verschwunden.
Frank Molliné: Im gewerblichen Bereich wird sich das Energiemonitoring über Smart Meter durchsetzen, auch dort, wo es nicht gesetzlich verpflichtend ist. Denn jeder gesparte Euro Energiekosten ist automatisch ein echter Gewinn. Vor allem, weil in modernen Gebäuden in der Regel schon eine Gebäudeautomation vorhanden und damit ein Energiemonitoring recht einfach umzusetzen ist. Die Ergebnisse werten hier jedoch Fachleute aus.

In Privathaushalten ist das aber nicht so und somit der Effekt nicht immer gegeben. Manche Mieter oder Eigentümer wünschen sich dennoch eine Darstellung der Verbrauchswerte in Echtzeit. Die Infrastruktur des Smarthome wird dies künftig auch ermöglichen, aber es haben sich noch keine Standards herausgebildet. Autarke Monitoringsysteme sind hier eher unwirtschaftlich.

Ein monatlicher Report der Zählerstände inklusive Verläufe ist aber heute schon einfach möglich – per Zähler mit Fernauslesung in Verbindung mit unserem Ablesedienst oder auch unserer Software für die Erstellung der Verbrauchskostenabrechnung in Eigenregie. Ob der Wohnungsnutzer es schätzt, solche Zwischenstände beispielsweise per E-Mail zu erhalten, muss der Vermieter dann nur noch ausprobieren bzw. im Einzelfall abfragen.

Herr Molliné, vielen Dank für den Blick in die Zukunft des Energiemonitorings.

Weitere Informationen unter:
www.molline.de
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