Vom 11. bis 13. Juni 2017 öffnet Europas größte Freilandausstellung für die Grünflächenpflege und andere kommunale Dienstleistungen, die demopark 2017, ihre Pforten. Auf dem 25 Hektar großen Gelände gehören Kompakttraktoren zu den wichtigsten Attraktionen auf vier Rädern. Die demopark bietet dabei die einzigartige Chance, die Modelle hautnah zu testen.

Knappe Kassen und immer weniger Zuschüsse von Bund und Ländern stellen viele Kommunen vor große finanzielle Schwierigkeiten. Das gilt auch für die Neuanschaffung von Fahrzeugen. Aus diesem Grund rückt gerade der Traktor in den letzten Jahren als multifunktionaler Geräteträger immer mehr in den Fokus der Entscheider. Denn er ist ein wahres Multitalent, das sich rechnet.

Je nach Größe und Motorausstattung lassen sich Traktoren überall in der Kommune einsetzen: auf Geh- und Radwegen, zur Rasen- und Grundstückspflege oder zum Großflächeneinsatz bei der Straßenreinigung, im Baubereich sowie im Transport. Die meisten Hersteller teilen Kompakttraktoren in drei Klassen ein: von 20 bis 30 PS, 30 bis 45 PS und in der höchsten Leistungsklasse bis zu einem Bereich von 60 PS. Heute gibt es in allen drei Klassen preisgünstige Einstiegsmodelle, die für Nebenerwerbslandwirte, Hobbybauern, Kleinwaldbesitzer oder Pferdebetriebe konzipiert sind.

Viele Funktionen gefragt

Aber Modelle für den Kommunaleinsatz lassen sich nicht ohne weiteres mit Standardschleppern vergleichen. Wichtige Unterscheidungsmerkmale sind maximale Wendigkeit, geringes Gewicht und schmale Ausführungen. So müssen die Maschinen für den Winterdienst auf Gehwegen leistungsstark, aber trotzdem schmal sein. Mittlerweile gibt es Modelle in der 50 PS-Klasse, die unter 1,50 Meter Außenbreite haben. Beim Mäheinsatz auf kleineren Flächen dagegen sind sehr wendige und leichte Maschinen gefragt, die den Rasen nicht beschädigen. Selbst ein kleiner Standardtraktor passt oft wegen seiner Außenbreite oder Gesamthöhe nicht in dieses Anforderungsprofil. Zusätzlich erschwert sein höheres Gewicht den Einsatz auf Rasenflächen, die Gefahr einer Beschädigung der gepflegten Grünfläche ist hoch.

Auch müssen in Kommunen oft kleine Einzelparzellen bearbeitet werden, bei denen der Fahrer häufig Arbeitsgeschwindigkeit und Fahrtrichtung zu wechseln hat. Ein Schaltgetriebe, wie es bei Standardtraktoren in der unteren Leistungsklasse oft verbaut wird, ist für diesen Einsatz nur bedingt geeignet. Zentimetergenaues Rangieren in engen Durchfahrten oder das Umfahren von Hindernissen ist mit diesen Getrieben nicht nur unkomfortabel, sondern kostet auch mehr Zeit. Aus diesem Grund haben sich im kommunalen Einsatz und im Dienstleistungssektor bei Kommunaltraktoren hydrostatische Antriebe durchgesetzt.

Die Wendigkeit erreichen die Hersteller heute mit einem kurzen Radstand und maximalem Einschlagwinkel der Portalachsen. Weniger Gewicht bei gleichbleibender Stabilität lässt sich u.a. mit Getriebe- und Achsgehäusen aus hochwertigem Aluminiumguss erreichen.

Einen Schritt weiter gehen die knickgelenkten Geräteträger. Als Vorteil hierbei sehen die Hersteller, dass die Motoreinheit am Heck angebracht ist und der Fahrer eine gute Sicht auf die Anbaugeräte hat. Eine andere Bauform sind Traktoren mit vier gleich großen Rädern und zwei Lenkachsen, die auch gegenüber Standardtraktoren sehr wendig sind. Gleichzeitig sorgt die mögliche Hundeganglenkung für Stabilität am Hang.

Mehr Ausstattung

Auch an die Ausstattung stellen Kommunen immer höhere Anforderungen. Beispiel Hydraulik: Häufig müssen Front- und Heckanbaugeräte simultan angesteuert werden. Daher fordern die Beschaffer in Ausschreibungen sehr oft fünf bis sechs Steuerkreise. Auf dem Markt gibt es inzwischen Modelle mit Synchron-Steuerung für Schneeschilde. Damit lassen sich über Schalter im Kabineninneren die Flügelklappen wahlweise links, rechts oder synchron ansteuern.

Weiteren Komfort bieten einige Hersteller mit hydrostatischem Fahrantrieb mit lastschaltbarer Wendeschaltung inklusive Motordrehzahlspeicher und Tempomat.

Ergonomie gefragt

Weiterhin legen Kommunen immer stärkeren Wert auf Ergonomie und präferieren umfangreiche Kabinenausstattungen und -dimensionen, die dem langen Arbeitstag ihrer Mitarbeiter auch in arbeitsmedizinischen Dingen gerecht werden. Daher unterscheiden sich Standard- und Kommunaltraktoren mittlerweile auch schon in der für den Anwender wichtigen Kabinenausstattung. Klimaanlagen, effektive Heizungssysteme, Heckscheibenheizungen und luftgefederte Fahrersitze gehören bei vielen Kommunalmodellen schon zur Grundausstattung.

Wenn im Winterdienst früh morgens bei Minusgraden gearbeitet wird, sind angenehme Temperaturen, freie Sicht durch klare Scheiben und wenig Feuchtigkeit in der Kabine nicht nur komfortabel, sondern sinnvoll und bieten Sicherheit. Ein echtes Problem ist in den an sich schon komfortablen Kabinen bei Kompakt- traktoren bislang die Anzahl der vorhandenen Sitzplätze. Denn über 80 Prozent der kommunalen Arbeiten müssen auch aus sicherheitstechnischen Gründen von zwei Personen ausgeführt werden. Doch mittlerweile gibt es auch gehwegtaugliche Kompakttraktoren mit Doppelsitzkabine, in der zwei erwachsene Menschen bequem Platz finden.

Gefederte Sitze, Kabinen und Achsen oder Rückfahrsitze sind nur einige Aspekte. Künftig könnten auch Telematik-Lösungen zum Standard werden, mit denen die Mitarbeiter gefahrene Wege und Arbeiten noch besser dokumentieren können.

Technik hautnah erleben

Diese Traktoren mit ihren Spezialfunktionen und besonderen Ausstattungen können Besucher der demopark 2017 nicht nur von außen betrachten, sondern vielfach auch praktisch testen. Denn auf dem rund 25 Hektar großen Flugplatzgelände in Eisenach-Kindel ist reichlich Platz vorhanden, um Maschinen und ihre Anbaugeräte praktisch einzusetzen. Die Messe wird von der Gesellschaft zur Förderung des Maschinenbaus mbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft des VDMA, veranstaltet.

Weitere Informationen unter:
www.demopark.de
KD1702010
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