In der modernen Garten- und Landschaftsarchitektur hat die Steinzeit einen festen Platz. Vor allem Käfighaltung liegt für Steine voll im Trend. Gabionen, mit Steinen gefüllte Drahtkörbe, sind nicht nur für Sicht- und Lärmschutzwände an Autobahnen und Zugtrassen oder zur Hangsicherung in Weinbergen ein häufig verwendetes Konstruktionselement. Längst haben sie auch deutsche Gärten und Privatgrundstücke erobert: Dort dienen sie als Sichtschutz an der Terrasse, als Grundstücksbegrenzung im Vorgarten, Seitenwand für Carports oder Verkleidung von Mülltonnenboxen. Großer Beliebtheit erfreuen sie sich überdies zur Gestaltung von Grill- und Sitzplätzen oder Hochbeeten. Ihre Beständigkeit hängt jedoch maßgeblich von der Qualität des Korbs ab. Die spezifischen Werkstoffeigenschaften machen Edelstahl Rostfrei zum entscheidenden Unterschied bei der Auswahl eines wirtschaftlich, optisch und ökologisch nachhaltigen Systems.

Gabionen sind echte Schwergewichte. Die in Italien Anfang des letzten Jahrhunderts entwickelte Idee zu hochfesten, befüllbaren Elementen wird weltweit im Straßen-, Wege- und Wasserbau angewendet. Kostengünstig, schnell zu realisieren, robust und widerstandsfähig gegenüber geostatischen Einflüssen sind die Drahtkörbe universell einsetzbare Multitalente. Nicht nur wirtschaftlich ist die unverfugte Steinmauer eine attraktive Alternative zu Betonmauern oder Fertigteilelementen. Für sie spricht auch die natürliche Entwässerung: Ihre Wasserdurchlässigkeit verhindert Druckaufbau durch Wasser oder Frost. Zudem lässt sie sich harmonisch in jedes Landschaftsbild integrieren und ist obendrein auch ökologisch sinnvoll. So bietet die lose Steinfüllung Lebensraum für Kleinlebewesen wie Mauereidechsen, Kröten oder Bienen und dient bei größeren Zwischenräumen sogar Höhlenbrütern wie Kohlmeisen als Nistplatz. Nicht zuletzt ermöglichen Flugsamen die Ansiedlung von Pflanzen, deren natürlicher Lebensraum durch die zunehmende Versiegelung in den Städten immer weiter eingeschränkt wird.

Fachgerechte Planung – ein Muss

Der Trend zum naturnahen Bauen und Gärtnern wurde zum Treiber für den Einzug der Steinkörbe im Privatbau. Als effektiver Sicht-, Lärm-, Wind- und Sonnenschutz erfreuen sie sich ebenso großer Beliebtheit wie als dauerhafte Abtrennung zur Straße oder zum Nachbargrundstück. Denn anders als bei Hecken sind Wunschhöhe und -dichte schnell umzusetzen. In Länge, Breite und Stärke frei wählbare Maße, individuelle Form- und Farbgebung sowie die Umweltfreundlichkeit der Konstruktion machen immer mehr Gärten und Vorgärten steinreich. Zudem sprechen die moderne Optik, die mit der Natur harmoniert, und die erwartete lange Haltbarkeit für die Steinkörbe.

Ob für Mauer oder Zaun – ohne die Überprüfung des Bauvorhabens durch einen Statiker sind Konstruktionen aus Gabionen nicht zu empfehlen. Das hohe Eigengewicht der mit Steinen gefüllten Körbe stellt bei fehlerhafter Planung ein gravierendes Unfallrisiko dar. Zudem sind freistehende Gabionen hohen Windlasten ausgesetzt. Auch die Beschaffenheit des Untergrunds, mögliches Gefälle im Gelände, die gewünschte Form und Art der Füllung machen die sachkundige Planung von Querschnitt und Befestigung der Gabionen unverzichtbar. Neben einem stabilen und ebenen Untergrund muss sichergestellt werden, dass die Konstruktion nicht durch Regen unterspült oder durch Aufweichen des Bodens in Schieflage gerät. Ihre dauerhaft sichere Verankerung erfordert ein Betonfundament mit zusätzlich einbetonierten Stützpfählen. Verbunden werden die Gittermatten durch eingedrehte Spiralen oder Steckdrähte, die durch angeschweißte Ösen geschoben werden.

Dauerhafter Halt

Die am häufigsten verbreiteten, quaderförmigen Steinkörbe sind 26 Zentimeter tief, 100 Zentimeter lang und 100 bis 150 Zentimeter hoch. In puncto Abmessungen, Linienführung und Formgebung ist das Angebot am Markt jedoch nahezu unbegrenzt: Rund, gebogen, trapez-, säulen- oder kegelförmig, Kombinationen aus Standardelementen mit Sonderanfertigungen – fast alles ist möglich. Konstruktiv bestehen Gabionen meistens aus gedrillten oder punktgeschweißten Drähten in Stärken zwischen drei bis fünf Millimetern. Hochwertige Modelle kennzeichnet eine Drahtstärke von mindestens vier Millimetern. Außerdem haben sie als Schutz vor Verletzung keine nach außen abstehenden Drahtenden. Die Maschenweite richtet sich nach der gewünschten Füllung, Standard sind zehn mal zehn oder zehn mal fünf Zentimeter Maschenweite. Dauerhaft korrosions- und witterungsbeständig sind Gabionen aus Edelstahldraht. Gängig ist die Werkstoffgüte 1.4301.

Für Standorte an Straßen mit Streusalzbelastung sind jedoch höher legierte Drähte zu empfehlen. Anders als billige Modelle aus einfachem Stahl zeigen sie auch nach Jahren keinerlei Rostbildung, sodass sie der enormen Biegebeanspruchung, Druck- und Zugbelas­tung unverändert zuverlässig standhalten. Die glatte, porenfreie Oberfläche von Edelstahl verhindert die Anhaftung von Mikroorganismen oder Vermoosen und wird bei Regen von eventueller Verschmutzung durch Steinabrieb gereinigt. Zur Vermeidung von Kontaktkorrosion oder Flugrost gilt es bei der Errichtung von Edelstahl-Gabionen allerdings darauf zu achten, dass Pfähle ebenso wie Montagezubehör ebenfalls aus nichtrostendem Stahl sind.

Grenzenlose Kreativität

Für die Füllung stehen Steine in allen Größen, Formen und Farben zur Verfügung. Zentrale Faktoren bei ihrer Auswahl sind Sicherheit, persönlicher Geschmack, Geldbeutel und gewählte Maschenweite. Maximale Stabilität und Haltbarkeit gewährleistet nur Füllmaterial mit nachgewiesener Frostsicherheit und Druckfestigkeit. Voraussetzungen, die – neben optischen Vorlieben – schwarzen Basalt, grauen Granit, roten Quarzit, weißen Dolomit und manche Kalksteinarten zu den gängigsten Steinfüllungen machen. Für ausgefallenere Gestaltungen sind auch Marmor oder Glassteine beliebt. Grundsätzlich sollten die Steine eineinhalb bis doppelt so groß wie die Maschenöffnung sein. Die Befüllung mit Schotter erfolgt durch Schütten. Eine wertigere Anmutung erzielen per Hand geschichtete Steine, die mit ihrer flachen Seite nach außen zeigen. Spannhaken oder Distanzhalter verhindern, dass sich die Körbe beim Befüllen ausbeulen. Durch den Einsatz unterschiedlicher Materialien oder auch Steinfarben lassen sich individuelle Muster gestalten. Mit Mutterboden überdeckt, entstehen begrünte Mauern.

Weitere Informationen unter:
www.wzv-rostfrei.de
KD2105059
Vorheriger ArtikelNeue modulare Ganztagsschule bietet Platz für 115 Kinder
Nächster ArtikelIm Notfall wie im Alltag – Anti-Panik-Türen sichern Kitas: Spezielle Anti-Panik-Verriegelung Winkhaus panicLock AP179 AV3OR KG für sichere Außentüren von Kindergärten