Die Diskussion um Energiepreise und auch um die Versorgungssicherheit bestimmen aktuell die Nachrichten. Strom, Gas und Heizöl sind teuer wie lange nicht, ein Ende der Preisentwicklung ist nicht in Sicht. Hinzu kommt das Ziel der Bundesregierung, die Treibhausgasemissionen bis 2045 auf null zu senken. Dafür ist es nötig, auch die Wärmeversorgung umzugestalten. Wärme- energie einsparen und erneuerbare Energien einsetzen, sind der Schlüssel. Aktuellen Studien zufolge sind Fernwärme und Nahwärme ein wichtiger Bestandteil für das Gelingen der Wärmewende. In diesem Bereich ist der Energiedienstleister EWE seit mehr als 30 Jahren aktiv. Bisher eher konventionell mit dem Einsatz von KWK-Anlagen. Jetzt geht EWE neue Wege und investiert in Wärmekonzepte, die mit der Zukunft gehen. Nachhaltig, komfortabel, sicher und innovativ sollen sie sein und vor allem die Versorgung sichern. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Quartierslösungen mit Wärmepumpen, welche die zentral gewonnene erneuerbare Energie nutzen und über ein kaltes Nahwärmenetz verteilen.
Grüne Energielösungen für Greenhomes
Aus einem alten Gutshof in Papenburg soll eine Wohngemeinschaft werden, ein kleines Quartier. Nachhaltig, grün und sozial. Neben dem historischen Hauptgebäude, das saniert werden soll, sollen auf dem über 6.000 Quadratmeter großen Areal eine Reihe kleiner Häuser in Modulbauweise aufgestellt werden. Die kleinen Häuser sollen an ältere Menschen und an Auszubildende vermietet werden. „Wir streben eine gute Mischung der Bewohner an, damit es die Chancen auf ein soziales Miteinander gibt,“ sagt Eigentümer und Investor Stefan Jansen. Gemeinsam mit seinem Partner Stefan Adam hat er JADA Greenhomes gegründet und realisiert innovative Ideen.
Mit Regenwassernutzung, Holzbau und Photovoltaik soll das kleine Quartier solide auf dem aktuellen Stand nachhaltiger Technik basieren. Für eine grüne Wärmeversorgung hat Stefan Jansen EWE ins Boot geholt. Erdwärme soll eingesetzt werden, zentral gewonnen und verteilt über ein Nahwärmenetz. An diesem Netz können neben Jansens Grundstück auch weitere umliegende Neubauten angeschlossen werden. „Ein sogenanntes kaltes Nahwärmenetz ermöglicht die Nutzung regenerativer, grüner Wärme in den Häusern, ohne dass die Eigentümer eigene Energiequelle erschließen müssen“, erläutert EWE-Projektleiter Claas Marquardt. Im Fokus des Projekts stehen die Einwohner und deren Lebens- und Wohnqualität, auch mit Blick auf den anhaltenden Trend zum mobilen Arbeiten im Homeoffice. Dabei reicht es nicht, dass es in den Wohnungen hell und warm ist. So sollen beim Bau des Nahwärmenetzes auch Glasfaserleitungen verlegt werden für eine Versorgung mit High-Speed-Internet. Wallboxen zum Aufladen von E-Autos und E-Bikes sind ebenfalls in Planung.
Klima schonen ohne eigene Investitionen
Umsetzen will EWE die Wärmeversorgung im Contracting. „Dieses Modell bietet viele Vorteile im Vergleich zur Umsetzung mit eigenen Investitionen, da es die Planung, den Bau und den Betrieb als Komplettservice enthält“, sagt Claas Marquardt. Geeignet ist ein solches Contracting für Eigentümer genauso wie für Bauträger und große Wohnungsgesellschaften. Die Planungen entsprechen in vielen Punkten den heutigen Maßstäben an Nachhaltigkeit beim Bauen.
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