Arbeitsmaschinen wie der Unimog oder Traktoren bewegen sich im Geräteeinsatz oft mit niedrigen Geschwindigkeiten. So fahren sie im sommerlichen Mäheinsatz nur mit 3 bis 5 km/h. Somit besteht – trotz Warnleuchten – ein erhöhtes Risiko für Auffahrunfälle. Diese gehen meist glimpflich aus. Aber im Winterdienst, bei Einsätzen oder Fahrten auf Landstraßen und Autobahnen sind die Geschwindigkeiten natürlich wesentlich höher und die Unfälle können tödlich enden. Das französische Magazin Entraid führte Ende des Jahres einen ganz besonderen Traktortest durch. Dies beinhaltet die Simulation eines Traktorunfalls und die Beobachtung des Verhaltens des Fahrers mit oder ohne Sicherheitsgurt. Das Fazit war bitter. Wenn der Traktor bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h frontal gegen eine Brückensäule, einen stehenden schweren Lastwagen oder die Vorderseite eines Hauses stößt, stirbt der Fahrer möglicherweise, wenn dieser ohne Gurt fährt. Getestet wurde mit einem Standard-160 PS-Traktor. Bei einem Aufprall mit 2-Punkt-Sicherheitsgurt waren die Verletzungen zwar auch erheblich, aber nicht tödlich. (https://www.entraid.com/articles/crash-test-tracteur-accident-ceinture-de-securite#)

Kommunal Direkt stellt die sicherheitsrelevanten Systeme von Geräteträgern vor. In dieser Ausgabe den Mercedes-Benz Unimog.

Sichere Fahrt im Mercedes-Benz Unimog

Typisch für Unfälle beim Arbeitseinsatz im fließenden Verkehr ist der Heckaufprall durch unaufmerksame Verkehrsteilnehmer. Beim Unimog sorgen – im Gegensatz zu manch anderen Arbeitsmaschinen – das Ballastgewicht sowie der stabile Fahrzeugrahmen und die 2,4 m lange Pritsche für eine wesentliche Reduzierung der Aufprallenergie. Der Weg vom ersten Aufprall bis zum Fahrersitz ist weit, und dort bieten die Drei-Punkt-Automatik- Sicherheitsgurte und integrierte Kopfstützen zusätzlichen Schutz. Auch beim umgekehrten Aufprall – dem Crash – helfen die Drei-Punkt-Gurte und integrierte Kopfstützen wirksam, schwere Verletzungen zu vermeiden. Das Unimog-Fahrerhaus ist nach ECE R29/2 geprüft.

Kurzes Vorbaumaß: entscheidender Vorteil für die Sichtverhältnisse

Als Vorbaumaß gilt der Abstand zwischen der Vorderkante des Anbaugeräts – einem Schneepflug beispielsweise – und der Mitte des Lenkrads. Im Merkblatt für Anbaugeräte des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ist ein maximales Vorbaumaß von 3,50 m gesetzlich festgelegt. In Verbindung mit den meisten Anbaugeräten unterschreitet der Unimog diese Obergrenze deutlich. Wichtig ist dieses kurze Vorbaumaß für eine gute Übersicht: fährt der Unimog samt Schneepflug in eine unübersichtliche Kreuzung, so muss er sich langsam vortasten. Dank des kurzen Vorbaumaßes hat er hierbei aber eine gute Übersicht (s. Grafik) – im Gegensatz zu Fahrzeugen mit langem Vorbau, sprich Motorhaube.

Großes Sichtfeld dank großer Panoramascheibe

Das Sichtfeld umfasst den für den Fahrer einsehbaren Bereich, der sich ergibt, wenn sein Sichtstrahl den Boden trifft. Die gesetzliche Richtlinie 2008/2/EG gibt vor, dass das volle Sichtfeld nach maximal 12 m erreicht sein muss. Dank großer Panoramascheibe und Kurzhauberkonzept unterschreitet der Unimog dieses Maß erheblich. Dies bedeutet nicht nur eine bessere Sicht auf die Anbaugeräte und den Arbeitsbereich, sondern einen kleineren toten Winkel vor dem Fahrzeug und somit mehr Sicherheit für den Fahrer und vor allem schwächere Verkehrsteilnehmer. Eine integrierte Scheibenheizung sorgt dafür, dass dies auch bei Eisestemperaturen der Fall ist.
Darüber hinaus erlaubt die Wechsellenkung VarioPilot® in kürzester Zeit ein Verschieben des Lenkrads und der gesamten Pedalerie von der linken auf die rechte Seite. Je nach Geräteeinsatz hat der Fahrer auf diese Weise optimale Sicht auf den Arbeitsbereich des Geschehens – links oder rechts.

Spurtreues Fahrverhalten auch bei Glätte

Gerade in der Winterszeit mit Schnee- und Eisglätte ist spurtreues Fahrverhalten ein wichtiges Sicherheits-Thema. Besonders beim Bremsen und in Kurven kann es zu kritischen Situationen kommen. Je gleichmäßiger die Achslastverteilung ist, desto besser kann die Spur gehalten werden. Die ausgewogene Achslastverteilung des Unimog lässt ihn auch auf glatter Fahrbahn sicher die Spur halten.

Kontrolliertes Bremsverhalten

Ob auf trockener, nasser oder glatter Fahrbahn – wenn eine Vollbremsung erforderlich ist, kommt es auf einen kurzen und kontrollierbaren Bremsweg an. Die Lenkfähigkeit sollte auf unterschiedlichsten Untergründen stets gegeben sein. Denn wer beim Bremsen steuern kann, kann auch noch ausweichen.
Der Unimog bietet hohe Bremssicherheit durch ein Zwei-Kreis-Betriebsbremssystem mit Scheibenbremsen an allen vier Rädern. Dank Vier-Kanal ABS bleibt der Unimog bei einer Vollbremsung lenkfähig und spurstabil und kommt zielgenau zum Stehen. Die Automatisch-Lastabhängige-Bremse (ALB) regelt die Bremskraft und Bremskraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse abhängig von der Beladung. Mithilfe eines beheizten Lufttrockners funktioniert die Bremsanlage auch bei feuchtkaltem Wetter zuverlässig. Eine ABS Steckdose ab Werk gewährleistet zudem den sicheren Anhängerbetrieb.

Einfacher Schneeketten-Einsatz

Im Winter können sich die Straßenverhältnisse je nach Höhenlage erheblich ändern. Entsprechend sollte der Fahrer bei seinem Winterdienst-Fahrzeug reagieren können – auch, wenn er allein im Einsatz ist. Bei Neuschnee oder festgefahrener Schneedecke ist einfaches Handling der Schneeketten wichtig.
Für die gleichgroßen Räder des Unimog können die Schneeketten mit jeweils nur 30 kg einfach mitgeführt und von einer Person montiert werden. Optional können Schleuderketten eingesetzt werden, die vom Fahrer bequem per Knopfdruck zuschaltbar sind. Damit bleibt der Fahrer im Winterdienst auf der sicheren Seite.

Hoher Vibrationsschutz

Wer an seinem Arbeitsplatz starken Schwingungen ausgesetzt ist, wird schneller müde. Auf die Dauer führt das zu einer Verminderung der Konzentrationsfähigkeit und die Unfallgefahr steigt. Im Arbeitsschutzgesetz sind deshalb unbedingt einzuhaltende Grenzwerte definiert.
Der Unimog verfügt über einen vibrationsarmen Fahrerarbeitsplatz – mit Vibrationen, die beim Mähen oder Winterdienst deutlich unter den zulässigen Grenzwerten liegen. Ausschlaggebend sind das vollgefederte Fahrwerk, die Fahrerkabine mit 4-Punkt-Federung und der luftgefederte Fahrersitz. Dieser bietet dem Fahrer auch auf unbefestigten Untergründen einen ruhigen Arbeitsplatz.
All diese Maßnahmen machen den Mercedes-Benz Unimog zu einem besonders sicheren Fahrzeug – Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten und eine gesunde Heimfahrt.

Unimog mit Aufprall-Dämpfungssystem von Verdegro sichert Baustellen

Eigentlich sind Autobahnen sicher. Dennoch kommt es vor allem in Baustellen immer wieder zu Auffahrunfällen mit teils schwerwiegenden Folgen. Vielfach sind dabei die Arbeiter bei Mäheinsätzen oder an den Baustellen gefährdet: Unachtsame Autofahrer übersehen Engstellen oder Absperrungen und kollidieren nahezu ungebremst mit Sicherungsfahrzeugen. Um im Ernstfall Fahrer und Material bestmöglich zu schützen, hat die niederländische Firma Verdegro ein neues Aufprall-Dämpfungssystem entwickelt.

Geringere Schäden dank absorbierter Aufprallenergie

Das System wurde von den Technikern bei Mercedes-Benz Special Trucks in Wörth auf Herz und Nieren geprüft – und für den Anbau an Unimog offiziell freigegeben. So kann das Aufprall-Dämpfungssystem TMA-US jetzt an Unimog auf Baustellen für mehr Sicherheit sorgen.
Dazu klappt der Fahrer einfach den mit einer Signalanlage verbundenen Dämpfungsschutz am Heck des Fahrzeugs aus. Durch die in Wabenstruktur gefertigten Dämpfungsglieder aus Leichtmetall und verzinktem Stahl wird bei Auffahrunfällen ein Großteil der Aufprall- energie absorbiert – und die schon vorhandenen Dämpfungseigenschaften der Unimog Pritsche um ein Vielfaches erweitert. Somit wird im Falle einer Kollision sowohl das Fahrzeug des Unfallverursachers als auch das Arbeitsfahrzeug selbst erheblich weniger in Mitleidenschaft gezogen: mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.

Hydraulische Barriere mit integrierten Lichtzeichen

Das am Heck des Unimog montierte System verfügt über die gängigen Verkehrsleiteinrichtungen. Dazu zählen sowohl die hellen LED-Lichter als auch ein drehbares Schild, das die vorgegebene Fahrtrichtung anzeigt. Die auffälligen Lichtsignale sorgen für mehr Aufmerksamkeit der anderen Verkehrsteilnehmer an gefährlichen Stellen. Der Aufprallschutz lässt sich vom Fahrer auf Knopfdruck ganz einfach hydraulisch in Position bringen und nach getaner Arbeit wieder einklappen.

Video: ADAC Fahrsicherheitsexperte erklärt Vorteile des Unimog.
https://mbs.mercedes-benz.com/de/unimog/unimog-sicherheit/unimog-bietet-im-dienst-viel-sicherheit.html

Weitere Informationen unter:
mbs.mercedes-benz.com
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