Bahnübergänge bilden besondere Gefahrenstellen, da sich zwei Verkehrssysteme mit unterschiedlichen Eigenschaften und Sicherheitsphilosophien kreuzen. Dies führt zu komplexen Anforderungen, die sich nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten bei Straße und Eisenbahn erfüllen lassen. Dafür sind Kompetenzen nicht nur im eigenen Fachbereich, sondern auch grundlegende Kenntnisse über das jeweils andere Verkehrssystem erforderlich.

Ein Beispiel hierfür sind die Wechselwirkungen zwischen der Bahnübergangssicherung und dem straßenverkehrlichen Umfeld, die sowohl bei der Planung als auch im Betrieb auftreten können. So beeinträchtigen Straßenverkehrsanlagen möglicherweise die Erkennbarkeit oder Räumbarkeit des Bahnübergangs, beispielsweise bei Baustellen (siehe Foto). Umgekehrt kann eine unzureichende Abstimmung dazu führen, dass Rückstaus vom Bahnübergang den Straßenverkehr an benachbarten Kreuzungen oder Einmündungen behindern.

Weitere Beispiele betreffen die Anforderungen der unterschiedlichen Straßenverkehrsteilnehmer. So benötigen Fußgänger andere Sicherheitsmaßnahmen als der motorisierte Verkehr, die einzelnen Kraftfahrzeugarten haben wiederum verschiedenartige bauliche Ansprüche. Auch die Barrierefreiheit stellt an Planung, Bau und Betrieb von Bahnübergängen spezifische Anforderungen, die jedoch sowohl in den Regelwerken als auch in der Planungspraxis oftmals noch nicht ausreichend beachtet werden.

Um den Beschäftigten bei Straßenverkehrsbehörden, Straßenbaulastträgern, Polizeibehörden, Ingenieurbüros, Eisenbahninfrastrukturunternehmen, Eisenbahnaufsichtsbehörden und anderen Einrichtungen das erforderliche Grundlagenwissen zu Bahnübergängen zu vermitteln, bietet DER BÜ-EXPERTE fachlich fundierte Weiterbildungen an. Das nächste Seminar findet vom 9. bis 11. Oktober 2023 in Dresden statt.

Weitere Informationen: https://www.bue-experte.de/seminare

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