Bibliotheken für Menschen physisch und digital erlebbar zu machen – dafür setzt sich die ekz ein. Als „Einkaufszentrale für öffentliche Büchereien“ startete sie 1947 mit 21 Angestellten, heute ist die ekz-Gruppe mit circa 300 Mitarbeiter*innen und einem Jahresumsatz von rund 75 Millionen EUR aus der Bibliothekswelt nicht mehr wegzudenken. Obwohl sie im Jubiläumsjahr, wie andere mittelständische Unternehmen in der Region, Opfer eines Cyber-Angriffs wurde, konnte sie auf den Einsatz und die Flexibilität von Kund*innen und Mitarbeitenden bauen – und schaut positiv in die Zukunft.
Bibliotheken sind wichtig für Städte und Gemeinden: Sie tragen zur Demokratiebildung und Integration bei. Sie sind Orte zum Wohlfühlen, zum Austausch mit anderen, zum Arbeiten, Lernen oder einfach, um „Mensch zu sein“. Die ekz fördert die Weiterentwicklung von Bibliotheken durch Konzepte, an denen Bürger*innen, Mitarbeiter*innen und Entscheider*innen aktiv beteiligt sind – und entwirft Planungskonzepte für mehr Aufenthaltsqualität, optimale Raumnutzung und neue Arbeitsformen wie Maker- oder Co-Working-Spaces. Ein Beispiel dafür ist die rund 8.000
Quadratmeter große Düsseldorfer Zentralbibliothek KAP1, an deren Konzeption, Planung und Ausstattung die ekz maßgeblich beteiligt war. Die Bibliothek wurde im November 2021 eröffnet und zählte bereits im ersten halben Jahr eine halbe Million Besucher*innen. Die Menschen und ihre Bedürfnisse stehen hier im Mittelpunkt.
Das Besondere am Reutlinger Bibliotheksspezialisten ist für ekz-Geschäftsführer Dr. Jörg Meyer: “Bereits seit der Gründung bietet die ekz als Komplettanbieter nahezu alles an, was Bibliotheken von damals und heute benötigen. Dafür hat sie von Anfang an auf qualifizierte Fachkräfte gesetzt. Sie verstehen die Bibliotheksarbeit und entwickeln neue Services, die Bibliotheken in ihrem eigenen Fortschritt unterstützen.” Dazu gehören die Shops, der Informationsdienst (ID) zur Marktsichtung, die ganzheitliche Planung von Bibliotheken – vom Konzept bis zur
Schlüsselübergabe – sowie digitale Dienste und Hardware der ekz-Tochterunternehmen.
Auch auf digitaler Ebene entwickelt die ekz ihre Angebote stetig weiter. Mit der ekz-Tochter EasyCheck bietet sie beispielsweise Open-Library-Lösungen, damit die Bibliotheksräume lange geöffnet bleiben. In den vergangenen Monaten wurden Projekte in den Zweigstellen Vierlinden und Wanheimerort der Duisburger Stadtbibliothek sowie in der in der Zweigstelle Ober-Erlenbach der Stadtbibliothek Bad Homburg realisiert. Öffnungszeiten bis 70 Stunden pro Woche sind so auch für kleine Bibliotheken denkbar. Die LMSCloud, ein weiteres Tochterunternehmen, ermöglicht mit dem Open-Source-System Koha eine flexible Verwaltung von Prozessen – ganz ohne den Aufwand einer eigenen IT-Infrastruktur – und bietet einen OPAC, mit dem Leser*innen die Medien einfach entdecken können. Zusätzlich entwickelt die ekz Systeme, die durch künstliche Intelligenz (KI) Empfehlungen für den Bestandsaufbau oder zum Lesen geben. Bislang kommt diese KI nur im Shop Medienwelten zum Einsatz. “Wir wollen diese Empfehlungen aber auch in anderen digitalen Systemen der ekz-Gruppe nutzen”, sagt Johannes Neuer, Bibliothekarischer Direktor der ekz.
Gemeinsam arbeiten Mitarbeiter*innen und Führungskräfte derzeit an einer nutzerfreundlicheren
Oberfläche der Webshops, mit der Kund*innen physische und digitale Medien sowie
setzt bei der Onleihe den Fokus vermehrt auf das beliebte eLearning, beispielsweise mit dem hochwertigen Angebot der ZEIT-Akademie. Die kostenlose Onleihe-App für Android gibt es seit Anfang des Jahres auch im Amazon Appstore für Kindle-Fire-Tablets. Mit der App gelingt der Zugriff auf die Onleihe noch schneller und einfacher. Übersichtlich, in frischem Look und mit optimiertem Service ist inzwischen auch die neue Website der divibib. Dort findet sich alles, damit Bibliotheken die Onleihe und weitere digitale Medienangebote erfolgreich auf den Weg bringen können. “Besonderen Wert legen wir auf die barrierearme Umsetzung, damit möglichst viele Menschen Zugang zur Onleihe haben”, betont Meyer.
Der Geschäftsführer freut sich im Jubiläumsjahr über Zuwachs in der ekz-Gruppe: Die neue Tochterfirma redia Deutschland GmbH wurde im Mai 2022 mit Sitz in Reutlingen gegründet. Sie vertreibt die Serviceplattform Libry, die von der dänischen Design- und Softwarefirma Redia A/S entwickelt wurde und bereits in Dänemark sowie in der Zentralbibliothek in Oslo im Einsatz ist.
Unter dem Motto “Meine ganze Bibliothek in einer App” ist die Libry App für iOS und Android das Herzstück der Libry-Plattform. Mit ihr erhalten Bibliotheksnutzer*innen den kompletten Überblick über physische und digitale Bestände, sehen die neuesten Veranstaltungen und finden sich im Bibliotheksgebäude zurecht. Außerdem können sie Gebühren mobil bezahlen, Medien direkt verbuchen und mit der Bibliothek kommunizieren. Eine weitere App, Libry Assist, ermöglicht den Mitarbeitenden, Abläufe und Bestände einfach zu verwalten.
Ob große oder kleine Projekte – mit den neu gestalteten Bibliotheken der ekz sind in den letzten Monaten “Dritte Orte”, neben Wohnung und Arbeitsplatz, für die Bürger*innen entstanden, die immer einen individuellen Charakter haben. Beispiele dafür sind die Mediathek im KUBUS Remseck, die am Zusammenfluss von Rems und Neckar liegt und in der das Thema “Wasser” eine wichtige Rolle spielt, die Gemeindebücherei Bondorf mit ihrem außergewöhnliche Leitsystem aus Holz, die Stadtbibliothek im HP8 München mit dem neuen nachhaltigen ekz-Regal- und Präsentationssystem Carré aus Papier oder die Stadtbibliothek Hofheim/Taunus mit individuellen
“Upcycling-Möbeln” wie Hocker aus alten Büchern mit Polstern aus Kaffeesäcken.
Nicht nur bei der gemeinsamen Gestaltung von Bibliotheken unterstützt die ekz die 17 Ziele für Nachhaltigkeit der UN: “Wir betreiben aktives Umweltmanagement, nutzen in Reutlingen Strom aus erneuerbaren Energien, setzen beim Versand auf umweltfreundliche Materialien und wollen Lieferketten nachhaltiger machen”, so der ekz-Geschäftsführer.
Gefeiert wird das 75-jährige Jubiläum mit Aktionen für die Kund*innen sowie mit einem Fest für die gesamte Belegschaft der ekz:Gruppe und deren Partner*innen im September. Ein wenig getrübt wurde das Firmenjubiläum durch einen Cyber-Angriff auf die ekz Mitte April. Inzwischen konnten aber alle Systeme ohne Datenverlust wiederhergestellt werden. Mit Blick auf ähnliche Vorfälle vertreten die externen Expert*innen, die das Reutlinger Unternehmen beim Wiederaufbau ihrer Systeme beraten und unterstützt haben, die Einschätzung, dass die ekz relativ zügig wieder arbeitsfähig geworden ist. “Das hängt auch damit zusammen, dass sowohl unsere Mitarbeitenden, als auch unsere Kund*innen sich als sehr flexibel und kreativ im Umgang mit der für alle Beteiligten schwierigen Situation gezeigt haben”, meint Geschäftsführer Dr. Meyer.
Meyer blickt positiv in die Zukunft und wünscht sich, dass die ekz weiter daran arbeiten kann, Bibliotheken zum zentralen Ort für Menschen in ihren Kommunen zu machen: “Dank unserer digitalen Systeme haben alle überall die Möglichkeit, Medien zu nutzen. Aber gerade heute ist die Gemeinschaft von Menschen wichtiger denn je.”