Qualität und Vielseitigkeit

Mit dem heutigen Wissen um die Möglichkeiten, Grenzen und Notwendigkeiten urbanen Lebens und Wohnens muss und wird sich auch das Bauen in den Städten und Gemeinden der Zukunft verändern. Denn nicht nur die Zuwanderung vom Land in die Stadt, sondern auch der demoskopische Wandel sowie die aktuellen Flüchtlingsströme erfordern zusätzlichen, bezahlbaren Wohnraum.

Einige Faktoren spielen für das kostengünstige Bauen und Wohnen eine wesentliche Rolle. Neben den reinen Grundstücks-, Rohbau- und Betriebskosten sind dies vielfach die Nutzungskonzepte. Klassische, monofunktionale Konzepte bereiten große Probleme bei der Nachnutzung. Deshalb sind im Vorfeld einer kommunalen Maßnahme sozialer Wohnraumförderung deren Variabilität zu prüfen. Wie so etwas aussehen kann, zeigt ein in Münster neu erbautes „Studenten-Quartier“. Es deckt den für die kommenden Jahre prognostizierten gestiegenen bezahlbaren Wohnraumbedarf für Studierende. Zugleich wurden in der Planungsphase durchmischt strukturierte Gebäude gefordert, die Wohnraum für Einzelpersonen, studentische und nichtstudentische Paare, Familien und Wohngemeinschaften in einem ausgewogenen Verhältnis bereitstellen.

Attraktiv und vielseitig

In dem realisierten Entwurf des Büros Kresings Architekten, Münster, gibt es analog zu den Städten der Gründerzeit nicht die klare Trennung zwischen öffentlichen und privaten Bereichen, sondern viele Abstufungen und dynamische Übergänge. Vier Blöcke umschließen eigene Innenhöfe, wie bei einer klassischen Quartierbebauung. Sie bilden als ruhige private Zone einen Rückzugsbereich, sind zugleich aber auch Gemeinschaftsort für die Bewohner des Quartiers. Weiter unterteilen sich die vier Baukörper in je ein Haupt- und je ein Hinterhaus. Daraus ergeben sich Nischen, Winkel, Aufweitungen und Verengungen.

Hoher Standard mit bezahlbaren Mieten

Alle Gebäude sind im Passivhausstandard – KfW Effizienzhaus 40/Passivhaus 40 – errichtet und bieten somit neben dem Lebenskomfort auch einen hohen Wohnwert bei reduzierten Nebenkosten. Für die Rohbauarbeiten kamen großformatige Planelemente aus Kalksandstein zum Einsatz, die dank Wandverlegeplänen und optimierter Baustellenlogistik wesentlich zu einem zügigen Baufortschritt beigetragen haben. In Kombination mit einem hocheffizienten WDVS und passenden Fensterrahmen samt Verglasung konnte der geforderte Wärmeschutz der Hüllfläche von U ≤ 0,15 W/m²K problemlos erfüllt werden. Gleichzeitig bietet das massive Mauerwerk aus Kalksandstein einen hervorragenden Schallschutz, der durch entsprechende Fenster und Türen unterstützt wird. Dank konsequenter Barrierefreiheit ermöglicht die Anlage zudem das Nebeneinander von Studierenden, Familien und Älteren. Damit erfüllt die neue Wohnanlage in Münster modernste Standards und bietet mit einem Mietpreis von € 5,40/m² (Nettokaltmiete) attraktiven Wohnraum gemäß den Kriterien des sozialen Wohnungsbaus.

Modular Bauen mit Kalksandstein

Nicht nur für die vorgestellte Quartierbebauung in Münster ist die Kombination von großformatigen Kalksandstein-Elementen und einem hochwirksamen WDVS eine kostengünstige Variante. Eine vom Land Schleswig- Holstein und der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. beauftragte Machbarkeitsstudie zum Thema „Gutes Wohnen“ in Bauwerken der sozialen Wohnraumförderung kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Im direkten Vergleich zwischen sieben unterschiedlichen und marktüblichen Außenwandaufbauten zeigt sich der Wandaufbau mit Kalksandstein und WDVS als kostengünstigste Variante. Zugleich weist dieser Wandaufbau mit 36,0 cm die geringste Wanddicke auf, was sich positiv auf die Nutzfläche auswirkt. Grundlage dieser Studie zum sogenannten „Kieler Modell“ sind modular aufgebaute Einheiten, die durch Grundriss und Konstruktion eine größtmögliche Variabilität in der Nutzung vorsehen. Die miteinander kombinierbaren Module lassen sich schnell und wirtschaftlich erstellen und bei einer geplanten Nutzungsänderung entsprechend einfach modifizieren.

Gerade in der aktuellen Diskussion um schnell verfügbaren Wohnraum bietet der Systembau mit seinen definierten Einheiten rationelle und qualitativ hochwertige Umsetzungen. Das einfache System lässt sich auf die jeweiligen Gegebenheiten und Bedürfnisse vor Ort anpassen. Gleichzeitig bietet der Systembau ausreichend Wohn- und Lebensqualität. Im Kieler Modell lassen sich selbst die Außenanlagen aus Modulen passend zusammenstellen.

Schnell und wirtschaftlich

Bezahlbarer Wohnraum in ansprechender Qualität ist dank moderner Wandbaustoffe wie großformatiger Elemente aus Kalk­sand­stein schnell und wirtschaftlich zu erstellen. Ob als modulares System oder als städtebaulicher Einzelentwurf, mit einer vorgegebenen Vielseitigkeit in der anschließenden Nutzung wird die soziale Wohnraumförderung zu einem rentab­len Zukunftsmodell. Hier bietet eine Kalksandstein-Wandkonstruktion konkrete und hochwertige Lösungsansätze für den dringenden Wohnraumbedarf, auch in der aktuellen Flüchtlingsthematik.

Weitere Informationen unter:
www.kalksandstein.de/wohnraum-schaffen
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