Überall dort, wo wassergefährdende Stoffe abgefüllt, umgeschlagen oder gelagert werden, ist es zu vermeiden, dass diese ins Grundwasser gelangen. Auch Streusalz gehört zu diesen Stoffen, denn gelangt es durch Versickerung ins Grundwasser, dann kann es weitreichende Schäden verursachen. Neben der üblichen Längsentwässerung entlang der Straßen, gilt es auch die Lager- und Umschlagsplätze für Streusalz in dieser Hinsicht „sicher“ zu machen. An die Entwässerungssysteme in diesen Bereichen werden daher hohe Anforderungen gestellt. Eine gute Lösung hierfür kommt in den Niederlanden zum Einsatz. Hier setzt man bei der Sanierung zahlreicher sogenannter Straßenstützpunkte auf ein ganz spezielles Entwässerungssystem.

Als „Wegensteunpunten“ (WSP) werden in den Niederlanden die Straßenstützpunkte bezeichnet, die man bei unserm nordwestlichen Nachbarn in der Nähe von Autobahnen verteilt vorfindet. Die Stützpunkte dienen der Lagerung von Ausrüstung und Streusalz und werden hauptsächlich zur Glatteisbekämpfung und zum Störfallmanagement eingesetzt. Von hier aus starten die Streufahrzeuge und die Fahrzeuge der Straßenkontrolleure auf die Autobahnen, um ihre Arbeit zu machen. Zuständig für den Betrieb dieser Stützpunkte ist die Behörde „Rijkswaterstaat“ (RWS), die in den Niederlanden für den Bau und Unterhalt von Straßen und Wasserwegen verantwortlich ist.

Im Rahmen des Programms „Wegensteunpunten Rijkswaterstaat“ werden 42 von 55 Straßenstützpunkten in den Niederlanden entweder neu gebaut oder saniert. Ein Drittel davon wird neu gebaut, ein Drittel wird grundlegend renoviert und der Rest wird nur leicht verändert. Ziel ist es, dass bis 2026 alle Stützpunkte auf dem neuesten Stand sein werden. Einer dieser Stützpunkte in Den Bosch wurde am 7. April 2022 offiziell eröffnet.

Betonwerk Rinninger liefert Schlitzrinnen mit DIBT-Zulassung

Zur ordnungsgemäßen Entwässerung des Stützpunktes kamen besondere Schlitzrinnen aus dem Betonwerk Rinninger aus Kißlegg im Allgäu zum Einsatz. Jurgen Smeets von der Firma Jura bv in Meerssen bei Maastricht ist exklusiver Vertriebspartner dieses Betonwerks für die Benelux-Länder und schildert die Besonderheiten: „Die hier eingesetzten Schlitzrinnen aus dem Betonwerk Rinninger verfügen über verschiedene bauaufsichtliche Zulassungen.

Damit erfüllt dieses RIKI-Entwässerungssystem die strengen Anforderungen und Auflagen des DIBT (Deutsches Institut für Bautechnik) in Berlin und darf somit auch in Bereichen mit wassergefährdenden Stoffen eingesetzt werden. Hierzu zählen eben auch die Straßenstützpunkte, in denen Streusalz gelagert wird“, so Smeets.

CO² reduzieren mit RIKI-CETON®

Eine wichtige Besonderheit der Schlitzrinnen besteht aber vor allem in dem Beton „RIKI- CETON®“ aus dem diese hergestellt wurden. CETON® steht dabei für „RIKI“ (= Rinninger Kißlegg) ultrahochfesten Beton mit duktilen Eigenschaften nach AbZ DIBT-Nr. Z-74.4.178. Er stellt eine neue Generation von Beton dar, denn er verfügt trotz der Verwendung klinkerreduzierter Bindemittel im Vergleich zu einem Standardbeton über deutlich bessere Produkteigenschaften. Mit einer Biegezugfestigkeit zwischen 16 und 20 N/mm² und einer Druckfestigkeit von 129 N/mm² verfügt der Werkstoff über Eigenschaften, die sich an die Größenordnungen von Metallen anlehnt, ohne jedoch an seiner Duktilität einzubüßen.

„Das Besondere dabei ist, dass mit diesem Beton die Bewehrung sowohl im Rinnenelement als auch im Unterbau reduziert werden kann“, erklärt Jurgen Smeets. „Und weil die Rinnen monolithisch gebaut sind und über Gussroste verfügen, können diese jederzeit problemlos auf die geforderte Dichtheit überprüft werden. Längen von 4 Metern sorgen für eine schnelle Installation mit nur wenigen Arbeitskräften. Alle diese Faktoren wirken sich sehr positiv auf die CO²-Bilanz aus, was bei der Auftragsvergabe durchaus eine große Rolle spielt“, so Smeets.

Der „Wegensteunpunt“ Den Bosch war nach den Stützpunkten Houten, Baarn, Nijmegen, Wieringerwerf, Delfgauw, Staphorst und Zevenaar der achte Stützpunkt, der im Rahmen des Sanierungsprogramms fertiggestellt wurde. 20 weitere Stützpunkte werden noch folgen. Jurgen Smeets ist sich sicher: „Auch hier kommen die Schlitzrinnen aus dem Betonwerk Rinninger aus Kißlegg im Allgäu zum Einsatz.

Weitere Informationen unter:
www.rinninger.de
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