Wird eine Grünmulde geplant, ist es oft schwierig, die wirksame und vor allem dauerhaft gleichbleibende Filterleistung einzustellen. Es ist notwendig, bereits vor Baubeginn die Betriebsdauer, die Zeiträume für die Kontrollen der Anlagen und eventuelle Wartungsintervalle zu berücksichtigen. Die Anlagen müssen nämlich für den Betreiber kalkulierbar sein, damit sie später nicht zu Kostenfallen werden.

Denn Sanierungen können aufwendig und kostenintensiv sein. Damit „böse Überraschungen“ vermieden werden, ist es wichtig, auf belastbare Daten für die Bodenbeschaffenheit zurückzugreifen. Außerdem ist die Verteilung der Anströmpunkte in die Mulde zu berücksichtigen. Schadstoffablagerungen wie beispielsweise Schwermetalle sammeln sich am stärksten an den Einläufen. Dort müssen sie sicher und über lange Zeiträume zurückgehalten werden und dürfen nicht in den Untergrund abgegeben werden.

Die Lösung: Grünmulden mit technischem Filter

Mit dem Einsatz eines technischen Filters wie dem geprüften Filtersubstrat Carbotec 10 für Grünmulden kann den zuvor beschriebenen Herausforderungen eine wirksame Lösung gegenübergestellt werden. Bei der Sanierung einer klassischen Grünmulde, über die Oberflächenwasser von einer gewerblich genutzten Fläche versickert wurde, konnte die Problematik der Tiefenverlagerung anhand von Schwermetallen deutlich dokumentiert werden.

Die Ausgangslage

Die Mulde ist über einen Zeitraum von zehn Jahren betrieben worden. Die angeschlossene Fläche ist mäßig bis mittelstark frequentiert. Es handelt sich um ein Logistikareal, auf dem sowohl Stapler- als auch LKW-Verkehr stattfindet. Die Mulde verfügt über zwei Einlaufstellen.

Beim Abtragen der Bodenschichten aus der Mulde wurden die Konzentrationen der Schadstoffbelastung gemessen. Hier war festzustellen, dass in den Bereichen der Einläufe die Schwermetallkonzentration deutlich höher ausfiel als auf der restlichen Fläche der Mulde. Ebenso waren die Schadstoffe dort in tiefere Bodenschichten vorgedrungen. Das gab Anlass zur Sorge über eine Grundwasserverunreinigung und so mussten in der Mulde die belasteten Bodenschichten abgetragen und sachgerecht entsorgt werden. Denn es gilt immer als oberstes Gebot zu beachten, dass eine Tiefen- verlagerung von Schadstoffen nicht zur Überschreitung der Vorsorgewerte gemäß der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung führen darf.

Aus diesem Grund wird auch in der Richtlinie DWA A-178 für Bodenfilter empfohlen, einen technischen Filtersand für eine gleichmäßige Auslastung des Filters zu verwenden. Das Substrat soll möglichst keine bindigen Anteile enthalten, um eine homogene Durchströmung zu gewährleisten. Bei der Sanierung der Grünmulde wurde nach dieser Empfehlung vorgegangen. Zusätzlich könnte eine dünne Schicht tonarmen Oberbodens von ein bis zwei Zentimetern für die Graseinsaat aufgebracht werden. Damit böte die Mulde umgehend wieder Lebensraum für Insekten und kleine Lebewesen.

Wichtig war den Bauherren bei dieser Sanierung, dass die Filterschicht lange Betriebszeiten ohne Wirkungsverlust aushält. Dies wird mit dem Prinzip der Oberflächenfiltration sichergestellt. Das Substrat Carbotec 10, das diese Art der Filtration garantiert, ist in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) speziell für die Verwendung in Grünmulden entwickelt worden. Hierfür sind die Substrat-Zusammensetzung mit einem hohen Carbonatanteil, die Korngrößen sowie das Durchströmungsverhalten erforscht worden.

Für langfristig wirksame Grünmulden braucht es ein Material, das über große Zeiträume hinweg seine Filtereigenschaften beibehält. Denn solange sich die Schadstoffe an der Oberfläche einer Mulde konzentrieren, ist die Mulde voll funktionstüchtig. Filtersubstrate mit den vorgenannten Eigenschaften bieten nicht nur länger und zuverlässiger Sicherheit, sondern brauchen auch deutlich weniger Pflege und Wartung.

Die Vorgaben, die aktuell in Regelwerken zu finden sind, bilden nicht immer den neuesten Stand der Technik ab. In der Praxis existieren mittlerweile oft Lösungen, die bessere Ergebnisse liefern. Für den Schutz unserer Umwelt sowie des Wassers und damit unserer Lebensgrundlage sollten daher alle Verantwortlichen nach den besten technischen Optionen suchen und umsetzen.

Weitere Informationen unter:
www.hauraton.com
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