Die Welt von heute verstehen, die Welt von morgen meistern. Kaum ein Ort eignet sich besser dafür als die Schule. Digitaler Unterricht bzw. das Lernen mit moderner Technik, kann ein nachhaltiges Erlebnis sein und den Wissenserwerb sowie die Kreativität fördern.
„Aus unseren medienpädagogischen Modellprojekten, die wir zusammen mit verschiedenen Bildungseinrichtungen von der Kita bis zur weiterführenden Schule durchführen, gewinnen wir wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung lernförderlicher Infrastrukturen. Wir mussten zunächst lernen, dass sich die pädagogischen Anforderungen zum Teil stark unterscheiden und nicht die Technik im Mittelpunkt einer erfolgreichen Digitalisierung steht, sondern die Frage, wie digitale Technologien nachhaltig implementiert und sinnstiftend in die pädagogische Arbeit integriert werden können.
Durch den Blick in die Praxis verstehen wir zunehmend besser, wo die Herausforderungen, Grenzen und methodisch-didaktischen Potentiale der digitalen Schul- und Unterrichtsentwicklung liegen. Das hilft uns auch bei der aktuellen Ausarbeitung zielgerichteter Angebote für förderberechtigte Schulen im Kontext des Startchancen-Programms. Hier sehen wir großes Potential, mit digitalen Maßnahmen der individuellen Lernförderung die Basiskompetenzen sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler zu stärken, um so zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit beizutragen.“ Dr. Christian Schnier, Programmleitung Kooperationsschulen,
Samsung Neues Lernen
Eine dieser Schulen stellt Kommunal Direkt in der 1. Ausgabe 24 vor.
Evangelische Oberschule Burkhardtsdorf in Sachsen
Im Juli 2003 gründeten engagierte Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Burkhardtsdorf den Ökumenischen Schulverein Burkhardtsdorf e. V., als Träger der Evangelischen Oberschule Burkhardtsdorf. Derzeit lernen an der Schule Burkhardtsdorf 450 Schülerinnen und Schüler aus Burkhardtsdorf sowie weiteren Ortschaften. An der Schule unterrichten zurzeit 34 Lehrerinnen und Lehrer, sowie 3 Schulassistenten, eine Sozialarbeiterin und auch 2 Integrationsassistenten.
Wir sprachen mit Schulleiter Jakob Jonscher und dem Vorstandsvorsitzenden Ingo Lebedies.
Wann haben Sie sich entschlossen, dass Ihre Schule digitaler werden sollte?
Eigentlich gab es für uns keinen festen Zeitpunkt von Anfang an stand fest, dass wir unsere Schule zeitgemäß ausstatten müssen. Begonnen haben wir bereits vor 15 Jahren, wir fingen an, alle Klassenzimmer mit Beamer auszustatten und zwei Klassensätze Laptops anzuschaffen, die dann stundenweise einzelne Klassen nutzen konnten. Heute sind alle Klassenzimmer mit interaktiven Tafeln ausgestattet und Beamer sind bereits schon Geschichte. Wir haben unsere Ausstattung ständig entsprechend unseren Möglichkeiten modernisiert.
Gab es Hilfen von Bund und Land?
Mit der Bereitstellung der Fördermittel Medios 1 und Medios 2. wurde vor ca. 10 Jahren ein Teil der finanziellen Voraussetzung geschaffen, den Rest haben wir als Schule aus eigenen Mitteln bereitgestellt. Das war nicht immer leicht, hatte für uns aber höchste Priorität. Der Digitalpakt von Bund und Land war natürlich eine große Hilfe, aber leider an eine ganze Reihe von Vorgaben gebunden, z.B. einer Obergrenze für den Anschaffungspreis. Hier sollte den Schulen mehr Entscheidungsfreiheit gelassen werden.
Wie muss ich mir so einen Prozess vorstellen?
Es genügt ja nicht, jeden Schüler mit einem Tablett auszustatten und dann geht es los.
Die Hardware ist für uns nur ein Werkzeug für die Wissensvermittlung und es genügt natürlich nicht, den Schülern nur dieses Werkzeug zur Verfügung zu stellen, sondern auch der Umgang damit will gelernt sein. Bildung war schon immer von großer Bedeutung und wir als Bildungseinrichtung müssen dafür sorgen, dass alle Voraussetzungen hierfür geschaffen werden. Deshalb hat sich der Vorstand dazu entschieden, alle Schüler ab der 6. Klasse mit einem Laptop auszustatten und das auf Kosten der Schule umzusetzen.
Wie wurden die Lehrer mitgenommen?
Unsere Lehrer wurden ständig weitergebildet und unser System digitalisiert. Zum Glück haben wir als Schule schon zeitig mit dem Umstieg ins Digitale begonnen. So konnten die Lehrer kleinschrittig mitgenommen werden und die Akzeptanz für das „Neue“ konnte erhöht werden.
Was wurde sonst noch alles verändert?
Es wird zum Beispiel eine Software genutzt, die durchgängig den Schulbetrieb digital erfasst und verwaltet; Eektronisches Klassenbuch, Anwesenheit, Zensuren, Hausaufgaben, Bewertung, Stundenpläne und vieles mehr. Es war ein langer Weg, bis zum heutigen Stand.
Was sprach für die Samsung-Lösung?
Für die Laptops der Schüler war uns wichtig, dass sie eine lange Akkulaufzeit bieten, robust und trotzdem leicht sind. Genauso auch, dass sie eine Bedienung mit dem Stift zulassen, um auch die Möglichkeit der digitalen Mitschrift zu haben. Wir haben uns deswegen speziell für Geräte von Samsung entschieden, weil die Akkulaufzeit von ca. 20 Stunden ideal für den Schulgebrauch ist und auch die weiteren Ausstattungsmerkmale uns überzeugen konnte.
Wo sehen Sie die Grenzen der Digitalisierung an Schulen? (Hintergrund: In Schweden soll lesen wieder durch Bücher gefördert werden)
Wir sind nicht gegen herkömmliche Bücher, aber wer einmal einen Schulranzen von heute in der Hand hatte, weiß, was unsere Schüler durch die Gegend schleppen müssen. Wir haben versuchsweise Messungen durchgeführt, da kamen wir auf ein Durchschnittsgewicht von ca. 10 kg. Wir schreiben inzwischen das Jahr 2024 und nutzen immer noch die Erfindung des Buchdrucks von vor ca. 500 Jahren. Leider scheitern wir an dieser Stelle auch daran, dass es noch kein gutes Konzept für digitale Schulbücher gibt. Gegenüber dem Schulbuch, welches mehrere Jahre genutzt werden kann, muss man bei einem beinah gleichpreisigen digitalen Buch jedes Jahr neu eine Lizenz erwerben. Nichtsdestotrotz ist es nicht unser Ziel, Bücher komplett aus der Schule zu verbannen.
Gerade Werke der Pflichtlektüre dürfen die Schüler noch auf dem „klassischen“ Weg eines echten Buches erschließen. Die Zeit ist so schnelllebig, dass man ein Lexikon fast täglich aktualisieren müsste. Wir wollen für unsere Schüler aktuelle Wissensvermittlung auf dem neuesten Stand und sie für die Zukunft fit machen. Wir lehren den Umgang mit Zirkel und Lineal, aber später im Beruf zeichnet kein Mensch mehr damit. Der zählt nur noch, wer mit einem CAD-System umgehen kann. Als Schule sitzt man hier zwischen den Stühlen und den Anforderungen. Feinmotorik schulen durch den Einsatz von z.B. Zirkel und Lineal und auf der anderen Seite die Schüler im Umgang mit zeitgemäßen Medien und Techniken auf ein Leben nach der Schule vorbereiten.
Dr. Christian Schnier, Programmleitung Kooperationsschulen – Samsung Neues Lernen
Kontakt:
https://www.samsung.com/de/business/neues-lernen/