Wie viel CO2 speichert eigentlich der einzelne Baum? Aufgrund des zunehmenden Interesses der Baumeigentümer zu diesem Thema entwickelt die Sachverständigenbüro Leitsch GmbH Berechnungsansätze, die qualifizierte Schätzungen zur Kohlenstoffspeicherung von Baumbeständen und sogar einzelner Bäume erlauben. Der Beitrag des einzelnen Baumes zum Klimaschutz lässt sich ermessen.
„Einen wichtigen Faktor bei der CO2 -Absorption stellen Bäume dar. Dies trifft auch für das urbane Grün zu und daher steigt das Interesse der Baumeigentümer an dem Thema“, erläutert Mark Pommnitz, Geschäftsführer der Sachverständigenbüro Leitsch GmbH. Denn eine qualifizierte Schätzung der Menge an gebundenem Kohlenstoff eines Baumbestandes bietet einen Eindruck, welche Bedeutung auch Stadtbäume bei dieser Fragestellung haben.
Für die Berechnung der Menge an gespeichertem Kohlenstoff eines Baumes spielen viele Faktoren eine Rolle. Am wichtigsten ist eine sorgfältige Erfassung der Baumdaten, wie sie im Rahmen von Baumkontrollen durchgeführt wird. Auf dieser Basis lässt sich baumartenspezifisch ermitteln, welche Menge an Kohlenstoff im einzelnen Baum gespeichert sein kann. Dabei ist zu beachten, dass sich jedes Individuum durch Wuchsform und Wachstumsbedingungen von anderen unterscheidet.
„Häufig sprechen wir in Wohnanlagen oder Parks von einer höheren Diversität der zu erwartenden Ergebnisse, als es bei Bäumen in Waldbeständen der Fall wäre“, so Pommnitz. Dies ist auch der Grund, weshalb jeder Wert nur als qualifizierte Schätzung angesehen werden kann, denn die genaue Menge an gespeichertem Kohlenstoff ließe sich nur mit der Zerstörung des Baumes ermitteln, da die gesamte ober- und unterirdische Biomasse untersucht werden müsste.
Kein Grund jedoch für die Sachverständigenbüro Leitsch GmbH, die Berechnungsansätze nicht weiter zu verfolgen. „Zu wissen, welchen Beitrag der Baumbestand in öffentlichen und privaten Freiflächen leisten kann, ist wichtig, um sich bewusst zu machen, wie bedeutend jeder Baum für den Schutz des Klimas ist“, erklärt Pommnitz. Auch vor dem Hintergrund der Einführung des höheren CO2-Preises in 2021 kann das Wissen um die Speicherkapazität der Bäume von Interesse sein.
Im Vergleich mit bereits verwendeten Berechnungsansätzen zeigt sich, dass eine baumartenspezifische Berechnungsmethode gerade für Parkanlagen und städtische Grünflächen von Vorteil ist. Viele Ziergewächse und wirtschaftlich nicht relevante Baumarten finden sich in forstwissenschaftlichen Erhebungen nicht wieder. Für diese Baumarten, welchen in unseren Städten eine hohe Bedeutung zukommt, liegen nur begrenzte Informationen vor.
Bei einer ersten Erhebung für die Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH in Frankfurt am Main konnte anhand der erfassten Baumdaten aus der Baumkontrolle auf die Menge an gespeichertem Kohlenstoff geschlossen werden. Daraus ließ sich über einen Umrechnungsfaktor die Menge an absorbiertem CO2 ableiten. Laut Pommnitz ist die Berechnung zukunftsweisend: „Wir sind davon überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, so die Kohlenstoffvorräte von Bäumen für unsere Kunden greifbarer zu machen.“
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