Wurzelwerk erschwert Aushubarbeiten und ist ohne Spezialwerkzeug nur mühsam zu entfernen. Die Stadt Stade an der Unterelbe setzt deshalb auf dem Friedhof seit einiger Zeit ein Baggeranbauwerkzeug ein, das ­Rodungsarbeiten vereinfacht – auch auf engstem Raum.

Rodungsarbeiten auf Friedhöfen gehören zu den wiederkehrenden GaLaBau-Aufgaben, die sehr häufig in der Verantwortung von Kommunen liegen. Bei der Herstellung von Gräbern oder Gruften oder wenn Grabstätten zu räumen sind, die nicht mehr genutzt oder neu belegt werden, sind dabei häufig Wurzeln von Bäumen oder auch größeren Sträuchern und Büschen im Weg. Doch ohne Spezialwerkzeug gestalten sich Rodungsarbeiten schwierig.

Deshalb hat sich die Stadt Stade beim Ersatz des bisherigen Friedhofsbaggers, der nach fast 30 Jahren seinen Dienst endgültig eingestellt hat, mit dem neuen Hansa Bagger des Typs APZ 531 u. a. auch eine Wurzelratte angeschafft. Dieses Baggeranbaugerät, das für die einfache und schnelle Entfernung von Wurzeln entwickelt wurde, lässt sich per gängigem Schnellwechseladapter auch an Friedhofsbagger anbauen.

„Mit dieser Ausrüstung sind wir in der Lage, Wurzelrodungen effizient und in Eigenregie durchzuführen. Dabei verwenden wir den Bagger samt Anbaugerät auch abseits des Friedhofs, wenn wir ihn dort nicht benötigen“, so Matthias Bube, Fuhrparkleiter der Kommunalen Betriebe der Hansestadt Stade. Zuvor waren für diese Arbeiten meist Fräsdienstleister beauftragt worden.

Friedhöfe sind darüber hinaus ein vergleichsweise sensibles Arbeitsfeld. Lärm oder Schmutz stören hier mehr als anderswo. Bei anderen Rodungsmethoden, speziell mit Wurzelfräsen, entsteht beim Betrieb nicht nur ein unangenehm-kreischendes, lautes Geräusch, sie schleudern auch einen Großteil des Fräsgutes weg. Werden dabei umliegen­de Gräber verschmutzt, sind diese anschließend wiederherzustellen.

Bei Rodungsarbeiten mit der Wurzelratte ist hingegen nur der Motor des Baggers zu hören, mit ähnlicher Drehzahl, wie er schon beim Aushub eines Grabes läuft. Zudem fliegt höchstens einmal ein Stück Wurzelholz weg, das sich anschließend ohne großen Aufwand einsammeln lässt. Dies alles spricht für den Einsatz der Wurzelratte auf Friedhöfen.

Mit diesem Spezialwerkzeug ist zudem ein sehr gezieltes Arbeiten auch auf engstem Raum möglich. Matthias Bube dazu: „Selbst schwer zugängliche Rodungsstellen lassen sich entweder mit dem schmalen, wendigen Friedhofsbagger anfahren oder von einem benachbarten Weg aus mit dem Baggerarm erreichen. Während die Zufahrt von Stubbenfräse samt Zugfahrzeug zu abgelegeneren Arbeitsstellen hingegen nicht immer einfach zu bewerkstelligen war.“ Rodungen direkt an Grabeinfassungen oder Grabmalen sind mit der Wurzelratte ebenfalls möglich – und dies ohne das Risiko, sie zu beschädigen.

Zwar ist die Wurzelratte in Stade nur als Ergänzung für den Friedhofsbagger angeschafft worden, das Fazit von Bube lautet dennoch: „Die Beschaffung hat sich für uns gelohnt. Die Wurzelratte vereinfacht die Rodungsarbeiten und wir sind damit sehr zufrieden.“

Weitere Informationen unter:
www.wurotec.de
KD1502029
Vorheriger ArtikelJubiläum – 20 Jahre Gersthofen
Nächster ArtikelBOKI, die Spezialisten am Friedhof