Holzterrassen sind im Trend – schlechte Holzqualitäten leider auch. Risse, Werfen des Holzes und Fäule sorgen für Unmut. Auch öffentliche Auftraggeber klagen. „Teilweise treten gravierende Schäden auf, die sich durch gute Planung vermeiden ließen“, sagt Thomas Wilper, Holzsachverständiger und Terrassenexperte. Hier das Beispiel eines Naturbades:

Das Naturbad Murg, an der Schweizer Grenze, wurde bei einer Renovierung mit Stegen aus Lärchenholz ausgestattet. Schon nach wenigen Jahren traten Probleme auf: Aufgrund ständiger Durchfeuchtung des Holzes faulten die Belege von unten durch und zogen die Trägerkonstruktion in Mitleidenschaft. Resultat: Die Stege mussten rückgebaut werden – kurz nach Ablauf der Gewährleistungsfrist. Solche Fälle lassen sich mit der Wahl des richtigen Holzes und konstruktivem Holzschutz vermeiden.

Vernünftige Planung schützt

Thomas Wilper: „Oft wird nur entworfen, aber nicht wirklich geplant.“ Es beginnt schon mit der Auftragsklärung zur Terrasse. Wird sie barfuß begangen? Wird sie, wie z.B. bei Schwimmbädern, häufig befeuchtet? Welche Lebensdauer erwartet der Kunde? Das alles beeinflusst die Wahl der Holzart, aber auch der Konstruktion. Dort wo Hölzer im Erdkontakt oder ständig befeuchtet sind, wie das bei Bäderterrassen oft der Fall ist, rutscht das Holz schnell in die Gebrauchsklasse 4. Dort ist es allerdings ratsam, Holz der Dauerhaftigkeitsklasse 1-2 einzusetzen.

Ist die Planung abgeschlossen, geht es an die Bauausführung.

Holzsachverständiger Wilper benennt typische Fehler:
• Abstände der stützenden Unterkonstruktion würden oft zu weit gesetzt. Zwar bestimmt die Fachregel 02 des Verbundes Deutscher Zimmerer, dass auch Abstände von mehr als 50 cm aus statischer Sicht möglich sind. Je nach den konstruktiven Gegebenheiten, Belastung und nach der gewählten Holzart, können aber geringere Abstände nötig sein.

• Damit Regenwasser gut abfließen kann, muss das Gefälle der Dielen mindestens 1-2 Prozent betragen. Zwischen den Dielen muss das Wasser frei abfließen können. Und noch ein häufiger Fehler: Zwischen die Terrasse und Terrassentür gehört bei Niveaugleiche unbedingt ein Entwässerungsrost oder eine Regenrinne. Sonst kann bei Starkregen oder Schnee das Wasser in den Innenraum des Gebäudes eindringen.

• Zur Übergabe gehören auch Pflege- und Wartungshinweise. Wie wird sich das Holz verändern? In welchem Umfang muss mit Trocknungsrissen gerechnet werden? Wie ist die Oberfläche zu behandeln und was sollte der Nutzer besser vermeiden? Als besonderer Service können Wartungsintervalle vereinbart und so Schäden frühzeitig erkannt und behoben werden.

In Murg wurde nach dem Schadensfall Kebony- Holz verlegt, das gleich mehrere Anforderungen erfüllt: Es ist dauerhaft wie Teak (Dauerhaftigkeitsklasse 1), sehr dimensionsstabil bei wechselnder Feuchte und hat mit Harthölzern vergleichbare mechanische Eigenschaften. In einem umweltfreundlichen patentierten Verfahren wird das Holz mit einem Bioalkohol getränkt und dann getrocknet. Der Bioalkohol vernetzt sich mit dem Holz, so dass es zum einen von Mikroorganismen nicht mehr als Nahrung erkannt wird und zum anderen hydrophober, also wasserabweisender wird.

Wilper: „Wir haben uns in Murg für Kebony entschieden, weil es eines der wenigen Holzprodukte ist, das in Frage kam. Tropenholz, WPC und Holzschutzmittel sollten hier nicht zum Einsatz kommen, denn man wollte ein „grünes“ Produkt.“ Außerdem hat Kebony ein angenehmes Barfuß-Gefühl, sprich es wird im Sommer nicht zu heiß und fühlt sich samtig an. Beides können selbst nachhaltige WPC-Dielen nicht von sich behaupten. „Inzwischen sind ca. 43.000 Badegäste über die Kebony-Terrassen im Naturbad gelaufen, sagt der Holzexperte. „Und es gibt nur ein Problem: Die Sonnenöl- flecken auf der Oberfläche. Aber das ist mit der Reinigung im Frühjahr erledigt.“

Autor: Dr. Constantin Sander

Weitere Informationen unter:
www.kebony.de
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