Für den Kampf gegen die Rattenplage im Abwasserkanal ist jetzt eine Rattenköderstation für Straßeneinläufe verfügbar. Diese löst ein Problem, zu dem Stadtwerker und Juristen bereits geraume Zeit nach einer Lösung gesucht haben.

Jetzt gehts den Ratten an den Kragen: Rechtssicherer Einsatz mit integrierter Köderstation für den Regenwasserzulauf am Straßenrand (Foto: coalsi)
Jetzt gehts den Ratten an den Kragen: Rechtssicherer Einsatz mit integrierter Köderstation für den Regenwasserzulauf am Straßenrand (Foto: coalsi)

Der unter der Marke COALSI FZV30 erhältliche Gullyeinsatz für den Regenwasserzulauf von Mischsystemen wird anstelle des üblichen Auffangbehälters im Seiteneinlauf der Straßenentwässerung verwendet. Das Wasser kann ungehindert abfließen, an der Köderstation des Typs FZV30 vorbei.
Andreas Vollack, Geschäftsführer der FZV30 GmbH, hat zusammen mit Experten von COALSI, einer Marke der Fritzmeier Umwelttechnik GmbH & Co KG, seine Rattenköderstation FZV30 für den Einsatz in Straßeneinläufe weiterentwickelt und unter gemeinsamem Patent schützen lassen.

Einfache Installation

Der Aufwand für den Einbau beschränkt sich auf ein Minimum, da die Rattenköderstation gegen den Schlammeimer im normgerechten Kanaleinsatz passgenau ausgetauscht wird. Zwei Varianten sind erhältlich: als rechteckiger Straßenablauf (300 x 500 mm) sowie in runder Form (500 x 500 mm). Zum Lieferumfang zählt eine Aufstiegshilfe für Ratten in tiefen Schächten.

Das ganze System kommt ohne Mechanik, Elektrik und Elektronik aus, was die Ausfallgefahr minimiert. Die Betätigung erfolgt bequem von der Straßenoberseite aus, mithilfe eines Teleskopstangensets. Regelmäßige Wartungen und Reinigungen sind nicht erforderlich. QR-Codes erleichtern die elektronische Verwaltung der Köderstellen.

Die Konstruktion folgt dem Prinzip der Tauchglocke. Dadurch bleiben die oben im Deckel befindlichen Fraßgifte stets trocken. Selbst bei Starkregen, Rückstau und Überschwemmung hält das System dicht, wenn der Deckel fest verschlossen ist. Das Rattengift wird damit wirksam vom Wasserkreislauf ferngehalten. Fachleute halten das Verfahren anderen gegenüber für überlegen.

Rechtslage beachten

Hier liegt der springende Punkt für Kommunen: Vielerorts wird noch die Draht- oder Fadenbeköderung eingesetzt. Allerdings gelten seit 2018 strenge Vorgaben, die faktisch einem Verbot gleichkommen. Giftige Ködersubstanzen (Rodentizide) dürfen nicht in den Wasserkreislauf gelangen. Bei den noch immer weit verbreiteten Beköderungsverfahren ist dies kaum sicherzustellen, da die Gifte leicht auswaschbar sind. Wollte man sie dennoch verwenden, ist das Einsammeln und Wiederausbringen je nach Wetter Pflicht.

Mit dem neuen Gullyeinsatz steht erstmals ein Werkzeug für den Umweltschutz zur Verfügung, das nicht nur rechtssicher ist, sondern auch an den wichtigsten Pforten des Kanalnetzes wirkt, den von Schadnagern stark frequentierten Regenwasserzuläufen.
Wer übrigens die enthaltene Köderstation auch im Verlauf des Kanals, an Schachtwänden, Steigeisen, schrägen Bermen oder anderswo einsetzen möchte, erhält diese als eigenständiges Modul inklusive Einbaumaterial.

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