Kemira Oyj und Veolia Wasser Deutschland haben bekannt gegeben, bei der großtechnischen Umsetzung der neuen Technologie zur Phosphorrückgewinnung ViviMag™ zusammenzuarbeiten.
ViviMag™ ist eine patentierte Technologie zur Rückgewinnung von Phosphor und anderen wertvollen Rohstoffen, wie z.B. Eisen, aus Klärschlamm. Die Technologie wurde von Wetsus, dem europäischen Kompetenzzentrum für nachhaltige Wassertechnologie, und der Technischen Universität Delft in Zusammenarbeit mit Kemira, mehreren anderen Privatunternehmen und kommunalen Wasserbetrieben entwickelt.
Phosphor im Abwasser ist eine große Herausforderung für die Umwelt und führt zu einer Überdüngung von Oberflächengewässern, wenn er nicht ordnungsgemäß entfernt wird. Gleichzeitig ist Phosphor ein wichtiger Nährstoff, der für landwirtschaftliche Zwecke und viele verschiedene industrielle Anwendungen benötigt wird. Im Jahr 2020 hat die Europäische Kommission Phosphor erneut als einen der kritischen Rohstoffe auf der Liste der knappen Rohstoffe der EU bestätigt. Eine lokale Rückgewinnung aus kommunalen Abwässern wird die Bestrebungen Europas nach mehr Rohstoffunabhängigkeit unterstützen.
Kemira Oyj und Veolia Wasser Deutschland werden in der zweiten Jahreshälfte 2022 den ersten ViviMag™-Pilotversuch auf der Kläranlage in Schönebeck (Elbe) durchführen.
„Diese Zusammenarbeit ist ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung unserer Strategie, unseren Kunden hochwertige, nachhaltige und zirkuläre Lösungen zur Entfernung und Rückgewinnung von Phosphor zu liefern“, sagt Jean-Christophe Ades, Senior Marketing Manager, Municipal market bei Kemira Industry & Water EMEA.
„Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Effizienz der in kommunalen und industriellen Kläranlagen eingesetzten Verfahren zu optimieren“, so Laurent Hequet, Geschäftsführer der Veolia Wasser Deutschland GmbH. „Deshalb entwickeln und bieten wir Kläranlagenbetreibern ökonomisch und ökologisch effiziente Lösungen, die dank ihres Replikationspotenzials eine betriebliche und pragmatische Umsetzung der gesetzlich geforderten Phosphorrückgewinnung direkt auf den Kläranlagen ermöglichen.
Gleichzeitig verbessern wir die CO2-Gesamtbilanz der Abwasserreinigung und Klärschlammverwertung.“