Bereits Mitte Juni hat die Stadtwerke Oberursel (Taunus) GmbH die hochmoderne Ultrafiltrationsanlage in der Wasseraufbereitungsanlage Hohemark im Beisein des Oberurseler Bürgermeisters Hans-Georg Brum und Erstem Stadtrat Christof Fink sowie Jürgen Funke, Geschäftsführer der Stadtwerke Oberursel, und Dieter Gredig, Technischer Leiter des Unternehmens, offiziell in Betrieb genommen.

„Seitens der Stadt begrüßen wir es sehr, dass die Stadtwerke Oberursel mit dieser Anlage insgesamt 3,5 Mio. Euro in die Trinkwasserversorgung Oberursels investiert“, so Hans-Georg Brum, bei der offiziellen Inbetriebnahme der Anlage. Umweltdezernent Christof Fink ergänzt: „Mit dieser hocheffizienten Anlage sind die Stadtwerke Oberursel für die Zukunft bestens gerüstet und werden die Oberurseler Bürgerinnen und Bürger auch in den voraussichtlich immer trockeneren Zeiten mit Trinkwasser hoher Qualität versorgen können.“

Jürgen Funke, Geschäftsführer der Stadtwerke Oberursel, freut sich: „Mit dieser deutlich effizienteren Anlage können wir das Rohwasser, das wir in Stollen und Brunnen im Heidtränktal fördern, nun zu fast 100 Prozent als Trinkwasser aufbereiten“.

Effiziente Ultrafiltrationsanlage

Die Erweiterung der vorhandenen Wasseraufbereitungsanlage erforderte eine Planungszeit von acht Jahren und eine Bauzeit von zweieinhalb Jahren. Die bereits vorhandene Aufbereitungsanlage mit ehemals vier Entsäuerungsfiltern wurde um einen weiteren auf nun insgesamt fünf Entsäuerungsfilter erweitert sowie um drei Ultrafiltrationsfiltrationsblöcke mit einer Filtrationsfläche von drei mal 2.240 m² ergänzt.

Der fünfte Filter sorgt für eine Entlastung der bisherigen Filter. Die hochmoderne Ultrafiltrationsanlage filtert mit ihrer sehr kleinen Maschenweite und der großen Fläche des Membranfilters Partikel mit einer Größe von 10 Nanometern (0,00001 Millimeter) aus dem Rohwasser heraus. Letztlich führt die zusätzliche Aufbereitungsstufe im Sinne des Multi-Barrieren- Prinzips zu einer ganzjährig sicheren und mikrobiologisch einwandfreien Trinkwasseraufbereitung und entfernt somit Bakterien und Viren aus dem Rohwasser.

Mittelfristig soll durch die Ultrafiltration auf die zusätzliche Desinfektion mittels Chlordioxid dauerhaft verzichtet werden „Allerdings muss hierbei berücksichtigt werden, dass das Trinkwasser aus der Wasseraufbereitungsanlage einen langen Weg bis zu unseren Kundinnen und Kunden zurücklegt und die Chlorung eine Depotwirkung bei gegebenenfalls auftretenden mikrobiologischen Belastungen besitzt“, erklärt Dieter Gredig, Technischer Leiter der Stadtwerke Oberursel.

„In einer Versuchsphase verzichten wir derzeit auf die Chlorung des Trinkwassers. Begleitend erfolgt eine umfangreichere Analytik im Rahmen der Eigenüberwachung. Das zuständige Gesundheitsamt haben wir über diese Maßnahme informiert. Sollte die begleitende Analytik keine Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität ergeben, werden wir die Chlordioxid-Anlage dauerhaft abschalten und nur noch für Notfälle vorhalten“, so Gredig weiter.

Bis zu 8.000 Kubikmeter Wasser fließen im Hochbetrieb täglich durch die Ultrafiltrationsanlage. Zur Regeneration der Filtermembranen spült die Anlage vollautomatisch nach voreingestellten Intervallen.

Warum muss das Rohwasser entsäuert werden?

Die Entsäuerungsanlage hat die Aufgabe, das sehr weiche und saure Rohwasser in ein sogenanntes Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht zu bringen. Das Rohwasser wird hierfür über ein Filterbett aus Kalkgestein geführt. Dieses sorgt dafür, dass der pH-Wert des Trinkwassers in den alkalischen Bereich angehoben und Härte bildende Mineralien aufgenommen werden, damit das Trinkwasser die Anlage als noch immer weiches Wasser verlässt. Dies ist notwendig, damit sich Schutzschichten auf den Rohr- und Betonoberflächen der Trinkwasseranlagen bilden können und so auch die Kundenanlagen schützen.

Weitere Informationen unter:
www.stadtwerke-oberursel.de
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