Die Dürreperioden der letzten Jahre machen nicht nur den privaten, staatlichen und kommunalen Waldbesitzern zu schaffen. Es entsteht ein neues Bewusstsein für den Klimawandel und die Notwendigkeit zum Handeln. Gebäude- und Bausektor sind verantwortlich für 40 % der CO2-Emissionen (IEA 2018). Baden-Württemberg hat mit der Holzbauoffensive eine klare Botschaft gesendet, Nachhaltigkeit in der Gesellschaft und damit auch im Bauwesen stärker zu verankern. Minister Peter Hauk: „Der Holzbau hat in kluger Verbindung mit anderen Materialien das Potenzial, zur Bauweise des 21. Jahrhunderts zu werden. Welcher andere Baustoff sonst kann sofort wirksam über Jahrhunderte Kohlenstoff einspeichern, höchste Präzision und Wohnqualität liefern und wirtschaftlich sein?“

Baden-Württemberg ist Holzbauland Nummer eins: Ungefähr jedes dritte Ein- bis Zwei-Familienhaus und jede zweite Kindertagesstätte wird in Holz gebaut. Doch auch bei anderen kommunalen Bauten wie Feuerwehrhäusern, Rathäusern, Klinikbauten oder Schulen kann der Baustoff Holz stärker zum Einsatz kommen. Durch die Anpassungen in den Landesbauordnungen in fünf Bundesländern sind die baurechtlichen Möglichkeiten größer geworden, viele Städte geben Zuschüsse für Vorhaben in Holzbauweise. Holzbau überzeugt durch Aspekte der Bauphysik, des Brand- und Schallschutzes sowie im Hinblick auf die Energieeffizienz.

Durch den hohen Vorfertigungsgrad können Holzbauten für Schulerweiterungen oder als Unterkunft für Geflüchtete im Durchschnitt in der Hälfte der Bauzeit massiver Bauweisen errichtet werden. Wände aus Holz sind schlanker und ermöglichen einen Flächengewinn im Vergleich zum Massivbau um 4 – 7 %. Holzkonstruktionen bieten zudem über ihre gesamte Lebensdauer hinweg maximale Flexibilität in der Nutzung: Wird eine Unterkunft nicht mehr benötigt, lässt sich der Holzbau entsprechend der neuen Anforderungen leicht umbauen. Ein Komplettverlust wird vermieden, Ressourcen geschont. Die graue Energie lässt sich senken – ein Leit- indikator für die Umweltbelastung beim Bau eines Gebäudes von Materialgewinnung bis Entsorgung.

Weitere Informationen unter:
www.proholzbw.de
KD2005120
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