Im Dezember 2024 wurde die Kaufingerstraße in München mit über 3,3 Millionen Passanten als die Einkaufsstraße mit dem höchsten Fußgängeraufkommen in Deutschland verzeichnet. Das hinterlässt Spuren. Belastet wird die Straße durch massiven Lieferverkehr in den Morgenstunden, sowie durch Großveranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen, die zumeist auf dem benachbarten Marienplatz stattfinden. Im Jahr 2021 wurde der Pflasterbelag der Fußgängerzone bereits umfassend saniert. Zum Einsatz kam damals unter anderem das Bettungs- und Fugenmaterial ECOPREC® von der SF-Kooperation. Weil sich diese Bauweise bewährt hat, entschieden sich die Verantwortlichen aus dem Baureferat München in 2024 auch die angrenzende, kaum minder frequentierte Weinstraße mit dem Material ECOPREC® zu sanieren.
Die Schäden auf beiden Straßen waren hierbei stets auf ähnliche Ursachen zurückzuführen. Hierzu Ronny Varges vom Baureferat Tiefbau der Stadt München: „Wir verwenden für die Befestigung der Straßen in diesem Bereich in der Regel die Münchner Gehwegplatte im Format 35 x 35 x 10 cm. In der Vergangenheit haben wir die Kunststeinplatten auf einer Splittbettung 2/5 verlegt, wobei die Verfugung mit einem Sand-/Splittgemisch mit Kalkzugabe erfolgte. Durch die massive Verkehrsbelastung mit erheblichem dynamischen Lasteintrag in Bettung und Fugen, kam es im Bereich der Hauptfahrgasse dennoch über die Jahre vermehrt zu Kornumlagerungen und Kornzertrümmerungen, wodurch die vorhandene Tragschicht derart verfestigt wurde, dass der vertikale Abfluss von eindringendem Niederschlagwasser stark reduziert wurde.
Zudem behinderten verschieden hohe Unterbauungen sowie Sparten und Einbauten den vertikalen Wasserabfluss. Durch die schlechte Wasserabführung war die horizontale und vertikale Lagestabilität des Plattenbelags deutlich herabsetzt“, so Varges. „Die Folge war, dass sich die Gehwegplatten verschoben und unterschiedlich gesetzt haben. Ebenso war zu beobachten, dass die Fugenfüllung zwischen den Platten nahezu nicht mehr vorhanden war, insbesondere bei den losen Platten, welche dann knirsch aneinander lagen. An diesen Stellen war sogar an den Plattenrändern das hochgepumpte Feinmaterial aus der Bettung erkennbar. Dies deutet auf eine nahezu wasserundurchlässige Schicht im Oberbau hin“, so Varges.
Eine nachhaltige Lösung für stark frequentierte Flächen
Um damals eine vollständige Erneuerung und einen Austausch der Tragschicht bis zum Untergrund zu vermeiden, entschieden sich die Planer für eine Flächenbefestigung, bei der in die Konstruktion eindringendes Wasser weitgehend verhindert wird. Auf einer Fläche von insgesamt ca. 2.300 m² wurde das Bettungs- und Fugenmaterial ECOPREC® von der SF-Kooperation eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein bitumenhaltiges Fugen- und Bettungsmaterial, das auf die Tragschicht im Heiß- oder Kalteinbau aufgetragen wird.
Hierzu Alen Avdibegovic vom Betonwerk Linden aus Hebertsfelden: „Hier in München wurde die ECOPREC® Cold Variante zur Ausführung gebracht. Der Einbau erfolgte dann wie bei einer herkömmlichen Splittbettung in einer Stärke von 3- 4 cm.“ Als Belag griff man wieder auf die Münchner Gehwegplatte im Format 35 x 35 x 10 cm zurück.
ECOPREC® auch für die Weinstraße
Ronny Varges ergänzt: „Uns war vor allem der hydrophobe Aspekt der ungebundenen Ausbildung der Pflasterdecke wichtig, damit die bestehende Tragschicht weiterhin genutzt werden kann bzw. nicht ausgebaut werden musste. Weil das Material ECOPREC® nahezu wasserundurchlässig ist, war dies hiermit realisierbar. Die Eingrifftiefe in den Bestand konnte daher minimiert werden.
Andererseits sorgt das bituminöse Material für eine dauerhaft stabile Fuge. Schäden durch eindringendes Wasser sowie Frostschäden müssen wir nicht mehr befürchten, denn auftretendes Niederschlagswasser gelangt nicht in die Pflasterdecke, sondern wird über das Rinnensystem oberflächlich abgeführt“, erklärt Varges.
Nach Angaben der Verantwortlichen hat sich die Bauweise mit dem Material ECOPREC® bewährt. Schäden an der in 2021 sanierten Kaufinger Straße sind nicht zu erkennen. Aus diesem Grund wurden dann in 2024 in einem weiteren Schritt auch Teilbereiche der anliegenden Weinstraße mit der Münchner Gehwegplatte auf ECOPREC® vom Betonwerk Linden saniert. Alles in Allem eine nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Lösung, die vielleicht auch als Vorbild für andere Städte dienen kann.
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