Die girocard – das neben Bargeld meistgenutzte Zahlungsmittel in Deutschland – entwickelt sich weiter: Sie ist kontaktlos und wird mobile. Während das Stecken der Karte zum Auslösen eines Bezahlvorgangs längst gelebte Routine ist, bedingen die neuen Verfahren auch ein neues Ausrichten auf die Verbraucher. Es gilt, ihnen den Nutzen der Innovationen zu verdeutlichen und etwaig bestehenden Unsicherheiten entgegenzuwirken. Anlass für die Initiative Deutsche Zahlungssysteme, die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen zum Thema ihres zwölften Parlamentarischen Abends zu machen, der gestern in Berlin stattfand.

Die Landschaft des Bezahlens unterliegt einer großen Dynamik – mehr und mehr innovative Zahlungssysteme werden in den Markt eingeführt, es herrscht ein ausgeprägter Wettbewerb zwischen internationalen und nationalen Unternehmungen und regulatorische Einschränkungen äußern sich zunehmend stark. Während sich die Vielzahl an Produkten und Anbietern für den einen Verbraucher als Spielwiese darstellt, mag sich für den nächsten ein undurchsichtiger Dschungel dahinter verbergen. Ein komplexes Geflecht, in das sich das langjährig bewährte System der girocard mitsamt ihren neuen Ausrichtungen eingebettet findet – und das die Initiative aufgriff, um mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien zu diskutieren.

Können Verbraucher von komfortablen und nützlichen Bezahlangeboten profitieren, so gilt es dies zu unterstützen – auch seitens der Politik. Das betonte Nicole Maisch, Mitglied des Deutschen Bundestages, in ihrer Keynote. „Der Verbraucherschutz in all seinen Dimensionen darf dabei aber in keinem Fall unter die Räder kommen. Neue Zahlungssysteme müssen beweisen, dass sie nutzerfreundlich, datensparsam, kostengünstig und betrugssicher sind und nicht nur den Anbietern, sondern auch der Kundschaft einen echten Mehrwert bieten“.

Berechtigte Forderungen der Verbraucherschützer, die die Banken und Sparkassen in die Entwicklung neuer Bezahlverfahren inkludieren, wie Matthias Hönisch vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken versicherte, der im Namen der Deutschen Kreditwirtschaft sprach. Schließlich basiert deren Innovationsmanagementprozess auf umfassenden Marktforschungsaktivitäten an dem eigens dafür ins Leben gerufenen Erprobungsstandort girocard city in Kassel. Gleichzeitig appellierte Hönisch: „Will unser Land im Bereich modernen Bezahlens anschlussfähig bleiben, dürfen Regularien die Bewegungsfreiheit etablierter nationaler Akteure mit höchsten Sicherheits- und Qualitätsstandards nicht noch weiter eingrenzen“.

Durch die sich anschließende Podiumsrunde unter Beteiligung weiterer Experten leitete die zentrale Frage: Bezahlen to go – Wie begegnen Verbraucher neuen Zahlungssystemen? Einblicke in die Erkenntnisse aus girocard city bot Markus Schmidt von der GfK, der das Projekt begleitet. Die bisher erhobenen Daten belegen: Der Mehrwert einer noch einfacheren Handhabung bei einem noch schnelleren Vorgang ist gegeben. Einer der Förderer und Treiber der Innovationen ist Dirk Schwarze, EDEKA Handelsgesellschaft Hessenring.

In seinen Märkten wird die kontaktlosfähige girocard immer häufiger genutzt. Die Vorzüge kommen bei Verbrauchern und Kassenpersonal an und verweisen auf eine aussichtsreiche Entwicklung. Als repräsentativ für die Interessen der Verbraucher fungierte Eva Raabe von der Verbraucherzentrale Hessen. Sie hob den Aspekt der Wahlfreiheit hervor: Um alle Verbraucher gleichermaßen einzubinden, gelte es, über jede Form innovativen Bezahlens umfangreich aufzuklären – und diese immer als Alternative zu Bargeld zu positionieren.

Rudolf Linsenbarth, Blogger, sieht es ob seiner Tätigkeit an der Schnittstelle zwischen Verbrauchern, der Wirtschaft und Politik auch als seine Aufgabe an, ausreichend zu informieren. Er testet, betrachtet Vor- und Nachteile, berichtet – und trägt so einen wichtigen Teil dazu bei, Verbraucher auf dem Weg in die Zukunft des Bezahlens zu begleiten.

Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft – all diese Ebenen sind eng verwoben mit dem Bezahlen in Deutschland. Die eine Ebene, auf der diese schlussendlich zusammentreffen, ist die der Verbraucher. Die Initiative Deutsche Zahlungssysteme verfolgt daher das Ziel, all diese Perspektiven und Positionen aufzugreifen, um die Verbraucher gezielt aufzuklären.

Ingo Limburg, Vorstandsvorsitzender der Initiative Deutsche Zahlungssysteme, resümiert: „Datenschutz und -sicherheit, Nutzerfreundlichkeit oder Transparenz – was für kartenbasierte Bezahlung im Allgemeinen gilt, wird gleichermaßen auch für girocard kontaktlos und mobile – also die Anwendung auf dem Smartphone – gelten. Bei allen Weiterentwicklungen sehe ich einen klaren Vorteil: Sie fußen auf einem System, das sich bewährt hat, das vertraut und beliebt ist. Jede auf der girocard basierende Innovation wird diese Position im Markt und in den Portemonnaies der Verbraucher bestätigen – und die moderne Bezahlung in Deutschland weiter fördern“.

Weitere Informationen unter:
www.Initiative-DZ.de
KD1702014
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