Freizeitbäder, egal ob Hallen- oder Freibad sind für eine Gemeinde ein wichtiger Standort- und Sozialfaktor. Dieses wird uns in extremen Zeiten wie jetzt besonders klar. Um diese Treffpunkte für eine Kommune möglichst umweltverträglich und kostengünstig zu versorgen und den Gästen trotzdem ein angenehmes Badevergnügen zu ermöglichen, setzt die Advanced Sporting Technology (AST) auf Sonnenenergie. AST Eis- und Solartechnik ist Marktführer für sämtliche Absorbertechnologien. Seit über drei Jahrzehnten werden mobile und permanente Eisbahnen für Profisport, Freizeit und Events geplant und errichtet. Hochwertige Eishockey-Bandensysteme und Maschinen für die Eisbearbeitung runden dieses Angebot ab. Dieses spezifische Know-how wird auch in der Entwicklung von Solaranlagen und Kunstrasenheizungen eingesetzt. AST ist in 43 Ländern tätig und hat nahezu 1.750 000 qm Eis- und Solar­fläche installiert.

Kommunal Direkt sprach mit AST Eissport- und Solaranlagenbau GmbH Füssen Geschäftsführer Hannes Schretter.

KD: Wie sind Sie von Eisböden zu Sonnendächern gekommen?
HS: Es war genau umgekehrt. Wir haben vor ca. 30 Jahren mit unseren EPDM-Absorberanlagen im Bereich Solaranlagen für den Schwimmbadbereich begonnen. Da sich aber die Arbeit immer im Sommer abspielte und wir die Mitarbeiter aber das ganze Jahr über beschäftigen wollten, ist der Bereich mobile Eisbahnen dazu gekommen, da wir mit einem ähnlichen System Kälteanlagen betreiben konnten.

KD: Wie viele kommunale Anlagen wurden bereits installiert?
HS: Wir können da auf eine große Anzahl von Referenzen zurückgreifen, was natürlich gerade im kommunalen Sektor ein wichtiger Faktor ist, da sich die Betreiber untereinander kennen und treffen und sich die installierten Anlagen auch anschauen wollen. Ich denke, wir haben so 400 Anlagen installiert. Wir bauen jetzt jährlich ca. 15 bis 25 Anlagen.

KD: Gibt es da eine Mindestgröße für ein Schwimmbad?
HS: Nein, wenn ein Schwimmbad z. B. nur das kleine Kinderbecken versorgt haben möchte, dann ist das problemlos möglich. Aber es können auch 4 unterschiedliche Becken mit unterschiedlichen Temperaturen versorgt werden.

KD: Welchen Anreiz hat eine Gemeinde, eine Solaranlage einzubauen?
HS: Die Motivationen können verschieden sein. Wenn ein Schwimmbad schon eine Heizung hat, steht folgendes im Vordergrund. Die Sonne als Energiequelle zur Erwärmung von Wasser zu nutzen, ist sowohl kostengünstig als auch umweltschonend. Unsere Absorber- Lösungen zählen zu den wirksamsten am Markt. Die thermische Leistungsfähigkeit sowie der Wirkungsgrad, die sich daraus ergeben, sind enorm. Circa 87 % der einfallenden Sonnenenergie werden an das durchströmende Wasser weitergegeben. Anhand von Computersimulationen berechnen wir den zu erwartenden Solarertrag der Anlage und die zu erwartende Amortisationszeit. Auf Basis dieser Daten können Sie eine fundierte Entscheidung treffen. Dabei können je nach Anlage 10.000 Euro bis 30.000 Euro eingespart werden. Wir sprechen von Amortisationszeiten zwischen 5-7 Jahren.

Anders verhält es sich, wenn es Schwimmbäder sind, die gar kein Heizsystem besitzen oder geschlossen und sanierungsbedürftig sind. Da steht es im Vordergrund, dass man das Bad attraktiver gestaltet und mehr Menschen anzieht. Dadurch eben mehr Einnahmen über den Ticketverkauf, aber auch für den Kiosk hat. Warmes Wasser ist dabei ein tragender Faktor. In kleinen Gemeinden oder Stadtteilen ist das Schwimmbad ein wichtiger sozialer Treffpunkt und dann ist es gut, wenn nicht 20-30 Kilometer gefahren werden muss, bis man in ein anderes Spaßbad gelangt. Ich kann die Badesaison durch wärmeres Wasser verlängern.
In allen Fällen ist es aber ein aktiver Klimabeitrag durch die Reduzierung herkömmlicher fossiler Brennstoffe, die entweder ersetzt werden oder nicht zum Tragen kommen. Auch sind unsere Anlagen sehr robust und pflegeleicht.

KD: Nehmen wir mal einen Idealfall – Eine Kommune möchte eine Solaranlage haben, das Geld und die Zustimmung ist vorhanden. Wann könnte das Projekt umgesetzt werden?
HS: Das ist natürlich leider ganz selten so (lächelt). Aber, wir würden uns die Gegebenheiten anschauen, analysieren und ein Angebot erstellen. Das wird anhand von Computersimulationen gemacht. Wir berechnen den zu erwartenden Solarertrag der Anlage und so auch die Armortisationszeit. Innerhalb von 3 Monaten ab Anfrage könnte mit Solar geheizt werden. In der Regel bedarf es aber mehrerer Abstimmungen in der Kommune und es kann aber auch sein, dass wir bei der Begehung sehen, dass andere Mängel vorhanden sind und wir dann sagen, dass es dringlicher ist, das Dach zu machen und dann erst im nächsten Jahr die Solaranlage.

KD: Wie helfen Sie, wenn wir den Normalfall haben und das Geld für die Investition ist nicht da?
HS: Für die Sanierung und die Reduktion von CO2 stehen verschiedene Fördermittel der EU und des Bundes zur Verfügung. Aber auch die einzelnen Bundesländer haben Programme. Wir helfen der Kommune mit förderkonformen Angeboten, dass alle Mittel ausgeschöpft werden können. Als Marktführer haben wir aber auch die Möglichkeit, Finanzierung oder Leasing anzubieten, falls es von der Kommune gewünscht ist.

KD: Ich denke, das Thema Service/Pflege wird für eine Stadt auch ein wichtiger Punkt sein.
HS: Durch unsere langjährige Erfahrung und die Größe des Unternehmens sorgen wir für einen langfristigen Service, da wir von einer Betriebsdauer von mindestens 15 bis 20 Jahren ausgehen. Unsere EPDM Absorber sind, wie bereits erwähnt, sehr robust und pflegeleicht. Da Freibäder in der Regel im Herbst schließen und das Wasser abgelassen wird, ist es wichtig, dass unsere Anlagen ja ohne Frostschäden über den Winter kommen und dann auch wieder schnell in Betrieb genommen werden können.

KD: Kann das System mit einer Wärmepumpe kombiniert werden und kann ich überhaupt alte Anlagen nachrüsten?
HS: 2 wichtige Fragen – Eine Kombination mit einer Wärmepumpe ist möglich und sogar wünschenswert, da dadurch gerade in Hallenbädern eine kostengünstige Warmwasserversorgung geschaffen wird. In unserem Onlinekatalog können die genauen technischen Daten abgerufen werden. Die 2. Frage kann ich mit einem kurzen Ja beantworten. Das ist problemlos möglich.

KD: Können Sie kurz das Funktionsprinzip einer solchen Anlage erklären?
H.S.: Das Grundprinzip der Funktionsweise einer Solaranlage im Schwimmbadbereich ist relativ einfach. Spezielle Solarmatten werden auf Dachflächen montiert und nehmen die einfallende Sonnenbestrahlung auf. Entweder wird das Badewasser aus der Reinwasserleitung der Filteranlage entnommen und mithilfe der Solarumwälzpumpe durch die Solarmatte gepumpt, oder die Solarmatten werden in einen separaten Heizkreislauf eingebunden, wo die erzeugte Wärmeenergie mittels Wärmetauscher dem Badewasser zur Verfügung gestellt wird.

In den Röhrchen der Solarmatte nimmt das durchströmende Wasser die einfallende Sonnenstrahlung in Form von Wärmeenergie auf und erwärmt sich um ca. 6 bis 8°C, bevor es über die Rücklaufverrohrung wieder in das Becken zurückgeführt, oder an den Wärmetauscher abgegeben wird. Über eine elektronische Steuerung, die mittels Temperaturfühler im Beckenwasser und im Mattenfeld diesen Vorgang überwacht, wird die Anlage automatisch betrieben. Eine präzise Regelung ist von großer Bedeutung für die Leistungsfähigkeit der Solaranlage. Die Umwälzpumpe wird eingeschaltet, wenn die Wassertemperatur im Mattenfeld auf dem Dach etwa 4 Grad über der Temperatur des Beckenwassers liegt. Sie wird ausgeschaltet, wenn die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf der Solaranlage (Vorlauf=Beckenwassertemperatur) 1 Grad beträgt.

Die verhältnismäßig geringen Investitionskosten, sowie die hohe Effizienz und Betriebssicherheit machen die AST Solaranlage sowohl technisch als auch wirtschaftlich und ökologisch zum konkurrenzlosen Spitzenreiter unter den Heizsystemen für diesen Zweck.

KD: Herzlichen Dank für das Gespräch.

Weitere Informationen und Downloads:
www.ast-icerink-solarabsorber.com/de.html
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