Mehr Sicherheit für spielende Kinder: Neues 360°-Kamera-Monitor-System des Bottroper Spielmobils minimiert Unfallgefahr beim Rangieren

Der Bottroper Spielbus „Rollmobs“ – ein 15 m langer, vierachsiger Doppeldecker – bietet mit verschiedenem Spiel-, Bastel- und Werkmaterial städtischen Kindern an wechselnden Standorten viel Platz für ihre Kreativität. Aufgrund seiner Größe verfügt das Fahrzeug allerdings auch über viele uneinsehbare tote Winkel, die die Gefahr bergen, dass beim Rangieren ein Kind in unmittelbarer Nähe des Busses übersehen wird. Trotz Außenspiegel und vorhandener Rückfahrkamera war der Fahrer daher bislang auf einen Einweiser angewiesen. Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, wurde das Spielmobil nun mit einem intelligenten Kamera-Monitor- System der Brigade Elektronik GmbH ausgerüstet. Es vermittelt dem Fahrer mit einem einzigen Bild in Echtzeit eine Rundumansicht des Fahrzeugs und sorgt so für eine deutlich bessere Manövrierbarkeit: Bei Backeye 360 Select erfassen vier Ultraweitwinkelkameras die gesamte Umgebung einschließlich aller toten Winkel, die erzeugten Digitalbilder werden anschließend kombiniert. Da das System individuell kalibierbar ist, konnte die Kombination der Kamerabilder individuell an die Anforderungen des Fahrers angepasst werden.

Großes Fahrzeug mit vielen toten Winkeln

Die Abmessungen des Doppeldeckers stellen den Fahrer beim Rangieren vor besondere Herausforderungen: „Die Kinder sind meist außer sich vor Freude, sobald sie das Spielmobil sehen. Sie laufen dann oft einfach los oder springen herum, ohne auf ihre Sicherheit zu achten“, erklärt Peter Eichhorn, Sozialpädagoge und Fahrer des Spielmobils. „Deshalb ist bei der An- und Abfahrt des Busses an den verschiedenen Standorten höchste Sorgfalt und Vorsicht geboten.“

Bislang war der Rollmobs mit einer Rückfahrkamera sowie mit Spiegeln ausgestattet, die jedoch nicht alle toten Winkel an dem besonders großen Fahrzeug vollständig abdecken konnten. Daher legte sich der Sozialpädagoge jedes Mal vor der Abfahrt kurz unter den Bus, um zu überprüfen, dass kein Kind darunter gekrabbelt war.

Sobald sich der Bus in Bewegung setzte, achteten auch noch Kollegen draußen darauf, dass sich beim Rückwärtsfahren und Rangieren kein Kind direkt in der Nähe aufhielt. „Das ist natürlich umständlich“, so Eichhorn. „Wenn man im Straßenverkehr unterwegs ist, wird es sogar noch schwieriger, den Überblick über das direkte Umfeld zu behalten. Denn bei einem so großen Fahrzeug hört man es nicht einmal, wenn man irgendwo aneckt.“

Mehr Sicherheit für Kinder mit 360°-System

Um die Sicherheit der Kinder noch besser gewährleisten und den Bus einfacher manövrieren zu können, ist im Spielmobil seit kurzem das Brigade-System Backeye 360 Select verbaut: „Es besteht aus insgesamt vier Ultraweitwinkelkameras mit einem Blickwinkel von etwa 187°, die jeweils eine gesamte Fahrzeugseite inklusive aller toten Winkel erfassen“, erläutert H.-Martin Lagrange, Marketingleiter bei der Brigade Elektronik GmbH in Neumünster. „Die kalibrierten Kameras sind vorne, seitlich und hinten an der Oberseite des Spielmobils montiert.“

Deren Live-Bilder – 30 pro Sekunde und Kamera – werden gleichzeitig an eine elektronische Steuereinheit (ECU) gesendet, die sie sofort verarbeitet und per Video-Stitching miteinander kombiniert. Außerdem entfernt sie die Verzerrung durch die Fischaugenobjektive der Kameras, so dass auf dem Monitor ein klares und gleichmäßiges Echtzeit-Bild aus der Vogelperspektive erscheint.

Dadurch kann Eichhorn mit einem einzigen Blick auf den Monitor das komplette Umfeld des Spielbusses mit allen potenziellen Gefahrenbereichen überblicken und bemerkt auch Kinder, die im Seitenspiegel oder im Bild der bisherigen Heckkamera – die auch nach der Installation von Backeye 360 als zusätzliche Einparkhilfe am Fahrzeug verblieben ist – nicht zu sehen sind.

„Das System erspart dem Fahrer die Zeit zur Verarbeitung der schnell aufeinanderfolgenden Informationen von mehreren Spiegeln oder Monitoren und erleichtert das richtige Einschätzen und Reagieren in schwierigen Situationen“, so Lagrange. Es erlaubt zudem Split-Screen-Ansichten: Auf der linken Seite des Monitors können zusätzlich die Bilder der vier Kameras in Einzelansicht angezeigt werden, so dass parallel zum 360°-Bild auch ein Blick in die Flucht möglich ist.

Betriebsbereit innerhalb eines Tages

Die Installation und Kalibrierung von Backeye 360 Select wurde von einem geschulten Techniker vor Ort durchgeführt, so dass das System innerhalb von nur einem Tag vollständig betriebsbereit war. Da das Bottroper Spielmobil von innen komplett ausgebaut ist, mussten dafür zunävchst etliche Verkleidungen, Holzbeplankungen und Teppiche entfernt werden, um die notwendigen Kabel verlegen zu können.

Eine Kalibrierung ist bei Backeye 360 Select generell erst nach einer ordnungsgemäßen Installation möglich, was präzise Ergebnisse und somit ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet. Da das System individuell kalibriert werden kann, lässt sich die Kombination und Verschmelzung der Kamerabilder speziell an die Anforderungen des Fahrers anpassen. „Durch Verschmelzung können eventuelle Überlappungen zwischen zwei Kamerabildern ausgeglichen werden.

Die Breite des Verschmelzungsbereichs lässt sich von Null – also einer Bildverschmelzung mit harten Rändern – bis hin zum gesamten Überlappungsbereich programmieren“, erläutert Lagrange. Ebenso kann die Linie des Verschmelzungsbereichs an jeder beliebigen Stelle der überlappenden Zonen platziert werden, um die Sicht für den Fahrer möglichst wenig zu beeinträchtigen.

Weitere Informationen unter:
www.brigadegmbh.de
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