Bürgerbeteiligung ist auch für Kommunalunternehmen ein wichtiges Thema. Das Buch des Berliner Politikwissenschaftlers Carsten Herzberg präsentiert einige Best-pratice-Beispiele aus Deutschland und Frankreich. Das Hauptargument lautet, dass eine Einbeziehung der Bürgerschaft zu einem zusätzlichen Rückhalt führen kann, was Herzberg als „Throughput-Legitimation“ bezeichnet. Bürger/-innen und Bürgerinitiativen fordern zunehmend mehr Transparenz und Mitsprache ein. Dem stehen häufig GmbH-Regelungen und eine Verschwiegenheitspflicht entgegen. Wie beides zusammenkommen kann, wird anhand von sechs Fallbeispielen aus dem Wasser- und dem Stromsektor gezeigt. Neben Kundenforen von Unternehmen aus Deutschland werden die Pariser Wasserbetriebe mit ihrem Beirat vorgestellt, der über weitreichende Mitwirkungsmöglichkeiten verfügt. Das Buch möchte zwischen Wissenschaft und Anwendung vermitteln. Hierzu wird am Ende eine Typologie mit drei Praxis-Modellen vorgestellt, die eine Orientierung für eine bürgernähere Ausrichtung öffentlicher Unternehmen bietet. Auf diese Notwendigkeit verweist auch die ehemalige Präsidentin der Pariser Wasserbetriebe, Anne Le Strat. Ihr Statement ist als Vorwort angeführt.

Carsten Herzberg (2015): Legitimation durch Beteiligung. Stadt- und Wasserwerke in Deutschland und Frankreich. Mit einem Vorwort von Anne Le Strat, Hamburg, VSA, 172 Seite, Preis 12.80 Euro.

Link:
http://www.vsa-verlag.de/nc/buecher/detail/artikel/legitimation-durch-beteiligung/

Vorheriger ArtikelHochwasserschutzmesse acqua alta erfolgreich weiterentwickelt
Nächster ArtikelTelekom unterstützt BAMF mit Personal