Unternehmen sind zunehmend gefordert, nachhaltiges Handeln als geschäftliche Notwendigkeit zu betrachten, um langfristig erfolgreich und relevant zu bleiben. Nachhaltige Mobilität ist dabei eine entscheidende Stellschraube. Der Landeswettbewerb ways2work widmet sich deshalb der Frage, wie Unternehmensstandorte, beispielsweise in Gewerbegebieten, besser an klima- und umweltfreundliche Verkehrsmittel angebunden werden können. Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat sich unter anderem die Stadt Herne für die Umsetzung eines Projektes qualifiziert.

Gewerbegebiete wurden in der Vergangenheit sehr stark auf die gute Erreichbarkeit für den motorisierten Verkehr geplant und entwickelt. Sie sind somit oftmals zwar gut mit dem Pkw, jedoch nicht mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln erreichbar – wie es das Beispiel des Gewerbegebiets „Friedrich der Große“ in Herne zeigt. Entsprechend groß ist auf kommunaler Ebene das Potenzial, durch eine überbetriebliche Förderung nachhaltiger Mobilität Synergien zu heben. Dadurch können nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gefördert, sondern auch erhebliche Beiträge zum kommunalen Klimaschutz im Verkehr geleistet werden.

Genau dort setzt der Landeswettbewerb ways2work an – ausgerichtet von der Landesregierung in Kooperation mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW der Industrie- und Handelskammern sowie dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung. Ziel ist es, das betriebliche Mobilitätsmanagement und die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Unternehmen in Form eines kooperativen Mobilitätsmanagements zu stärken.

Unternehmen sollen dabei unterstützt werden, die Mobilität ihrer Mitarbeitenden umweltverträglicher zu gestalten und ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen. Gleichzeitig werden Kommunen und Kreise ermutigt, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten und kooperatives Mobilitätsmanagement als Teil ihrer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung zu etablieren. Mit ways2work wurde erstmals ein Förderansatz geschaffen, der die Anbindung von Gewerbegebieten an den öffentlichen Verkehr in den Fokus nimmt. Dabei werden infrastrukturelle Maßnahmen als inhärenter Teil des kooperativen Mobilitätsmanagements betrachtet.

Im Frühjahr 2024 hat der Wettbewerb einen wichtigen Meilenstein erreicht. Sieben Projekte wurden für die anstehende Umsetzungsphase ausgewählt. Dazu gehört unter anderem die Stadt Herne gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderung und dem lokalen Verkehrsunternehmen, die im Zuge des Wettbewerbs ein Feinkonzept für das Gewerbegebiet „Friedrich der Große“ entwickelt haben. Von den etwa 30 ansässigen Unternehmen haben sich zehn bereit erklärt, bei der Umsetzung des Feinkonzepts mitzuwirken. Die geplanten Maßnahmen werden dafür sorgen, dass das Gewerbegebiet besser, schneller und sicherer mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln erreicht werden kann.

Dazu gehören der Ausbau der Fahrradinfrastruktur und die Stärkung intermodaler Angebote zum ÖPNV. Gleichzeitig soll das ÖPNV-Angebot ab dem Herner Bahnhof durch Taktverdichtungen und neue Direktverbindungen verbessert werden. Die Beschäftigten der zehn beteiligten Unternehmen sollen zudem ein DeutschlandTicket erhalten, um ihnen den Umstieg auf den umwelt- und klimafreundlichen ÖPNV zu erleichtern. Begleitet werden die Maßnahmen durch zielgruppenspezifische Kommunikationskampagnen.

Die Partner des Wettbewerbs verstehen sich als Netzwerk für Betriebliches Mobilitätsmanagement in NRW. Gemeinsam mit dem MobilityHub Handwerk bringen sie öffentliche und Wirtschaftsakteure zusammen und unterstützen Kommunen und Unternehmen bei der Implementierung eines kooperativen Mobilitätsmanagements. Dabei bieten sie eine Vielzahl an Leistungen, wie beispielsweise Einstiegsberatungen, Weiterbildungen, regelmäßige Netzwerk- und Informationsveranstaltungen, Beteiligung an Workshops sowie eine Beratung zu Fördermöglichkeiten.

Weitere Informationen unter:
www.vrr.de
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