Neun generationengerechte Quartierskonzepte, die von Wohnungsunternehmen entwickelt wurden, sind am 8. November in der NRW.BANK zertifiziert worden. Das Zertifikat ist das Ergebnis eines gemeinsamen Pilotprojekts des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, NRW.BANK, Verband der Wohnungswirtschaft Rheinland, Bertelsmann-Stiftung und dem Verein Familiengerechte Kommune e. V. Ziel des Projekts sind die generationengerechte Weiterentwicklung von Wohnquartieren sowie die Schaffung und der Erhalt bezahlbaren Wohnraums in Nordrhein-Westfalen. Die Konzepte werden in den nächsten drei Jahren umgesetzt.

Die Gemeinschaftsinitiative unterstützt mit dem Projekt Wohnungsunternehmen dabei, ihre Bestände zu zukunftsfähigen Quartieren umzugestalten. Ziel ist, Quartiere zu schaffen, in denen alle Generationen und Bevölkerungsgruppen ihren Platz finden und ältere Menschen auch bei zunehmendem Unterstützungsbedarf so lange wie möglich weitgehend selbstbestimmt in ihrem vertrauten Wohnumfeld leben können.

„Wohnen schafft Heimat. Damit das gelingt, müssen generationengerechte Quartiere unterschiedliche Bedürfnisse der Bewohner berücksichtigen. Uns ist dabei besonders wichtig, dass dabei ein angemessener Anteil an bezahlbaren Wohnungen für alle Generationen und Bevölkerungsgruppen geschaffen und gesichert werden kann. Mit der Zertifizierung unterstützen wir richtungsweisende Konzepte für bezahlbare Wohnungen und Quartiere, in denen alle Gene­rationen eine Heimat finden können“, so Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kom­munales Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

NRW.BANK-Vorstandsmitglied Dietrich Suhlrie: „Die NRW.BANK fördert die Aufwertung von Quartieren und die Schaffung preisgünstigen, generationengerechten Wohnraums in Nord- rhein-Westfalen. Die Wohnungswirtschaft ist dabei ein wichtiger Partner.“

„Die meisten Menschen wollen in ihrem an­gestammten Wohnviertel auch alt werden. Die ausgezeichneten Quartiere zeigen die Vorreiterrolle der Wohnungsunternehmen und -genossenschaften im VdW Rheinland Westfalen bei der Schaffung von generationengerechtem und damit auch altersgerechtem Wohnraum“, so Verbandsdirektor Alexander Rychter.

In dem 2015 begonnenen Audit haben neun Wohnungsunternehmen, begleitet vom Verein Familiengerechte Kommune, ein Entwick­lungskonzept für das von ihnen ausgewählte Quartier erarbeitet. Die Konzepte umfassen unter anderem Maßnahmen zur Entwicklung des Gebäudebestands, des Wohnumfeldes sowie der sozialen Infrastrukturen und gemeinschaftlicher Aktivitäten im Quartier.

Die ausgezeichneten Wohnungsunternehmen und Quartiere sind:

• die Baugenossenschaft Freie Scholle eG mit dem Quartier „Baumheide-Siebenbürger Straße“, Bielefeld,
• die GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH mit dem Quartier „Neuenkamp“, Duisburg,
• der Gemeinnützige Spar- und Bauverein Friemersheim eG mit dem Quartier „Borg­schenhof“, Duisburg,
• die Rheinwohnungsbau GmbH mit dem Quartier „Lichtenbroich“, Düsseldorf,
• die SWB-Service-Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft mbH mit dem Quartier „Eichbaumsiedlung“, Mülheim an der Ruhr,
• die Vereinigte Bonner Wohnungsbau AG (VEBOWAG) mit dem Quartier „Pennen­feld“, Bonn,
• die VIVAWEST Wohnen GmbH mit dem Quartier „Eickerwiesen“, Moers,
• die Wohn- und Stadtbau GmbH Münster ­mit dem Quartier „Aaseestadt“, Münster,
• die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte eG mit dem Quartier „Heven Ost“, Witten.

Das Pilotprojekt wird vom NRW-Bauministerium, von der NRW.BANK, der Bertelsmann- Stiftung, dem Verband der Wohnungswirtschaft Rheinland Westfalen (VdW) und dem Verein Familiengerechte Kommune getragen. Jury-Mitglieder sind Sigrid Koeppinghoff, Abteilungsleiterin Wohnungsbau im zuständigen Landesministerium, VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter, NRW.BANK-Vorstandsmitglied Dietrich Suhlrie, Dr. Kirsten Witte, Direktorin Programm LebensWerte Kommune der Bertelsmann-Stiftung, und Karl Janssen, Vorstand Familiengerechte Kommune.

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