In Böchingen bei Landau in der Pfalz entsteht in den kommenden Jahren auf dem ehemaligen Gelände der Sektkellerei Schloss Wachenheim AG ein modernes, nachhaltiges Wohnquartier. In einer Mischung aus Wohnungen, Reihenhäusern, freistehenden Einfamilienhäusern und einer Hofhausbebauung wird auf drei Hektar ein neues Viertel für Familien, Paare und Singles aller Generationen entwickelt. Zentrales Bauwerk der Erschließungsmaßnahmen, die von Mitte 2021 bis Mitte 2022 erfolgen, ist ein Regenrückhaltebecken, welches das anfallende Niederschlagswasser aufnehmen soll. Aufgrund der topographischen Gegebenheiten entschieden sich die Planer für eine Bauweise mit rechteckigen Rahmenprofilen aus Stahlbeton.

Auf dem Gelände auf dem früher der Sekt abgefüllt wurde, plant das Bauunternehmen Matthias Ruppert ein breites Angebot unterschiedlicher Gebäude- und Wohnungstypen. Im südlichen Teil des Areals entsteht ein Geschosswohnungsbau mit insgesamt 86 Nutzungseinheiten, darunter vor allem Zwei-Raum-Wohnungen mit ca. 70 Quadratmetern Wohnfläche sowie Flächen für dienstleistendes Gewerbe inklusive Nahversorgung. Im nördlichen Teil des Geländes entstehen insgesamt 35 Einfamilienhaus-Parzellen, darunter nach derzeitiger Planung 10 Reihenhäuser, 15 freistehende Einfamilienhäuser und 10 Hofhäuser.

Die denkmalgeschützte Villa auf dem Gelände sowie die Evangelische Kirche an dessen Rand werden im Rahmen des neuen Konzepts freigestellt und erhalten so eine bessere Eingangssituation. Für das Baudenkmal ist eine touristische Nutzung geplant – der Platz vor dem Gebäude wird aufgrund der neuen Struktur des Areals künftig zu einem attraktiven Begegnungsort für die Bewohner.

Entwässerung im Trennsystem

Die Entwässerung erfolgt zukünftig im Trennsystem, wobei das anfallende Schmutzwasser dem Mischwasserkanal in der Hauptstraße zugeführt wird. Das anfallende Niederschlagswasser der Einzelhausbebauung wird mittels dezentraler und privater Zisternen zurückgehalten, bzw. gedrosselt dem Oberflächenwasserkanal zugeführt. Am Tiefpunkt des neuen Oberflächenwasserkanals baut das für die Infrastrukturmaßnahmen zuständige Unternehmen Eiffage Infra-Südwest GmbH einen rechteckigen unterirdischen Stauraumbehälter aus 14 Stahlbetonfertigteilen.

Bauleiterin Nina Schade erläutert die Funktionsweise: „Die einzelnen Bauteile haben ein Maß von 3 x 3 x 4 m. Daraus ergibt sich für das Regenrückhaltebecken ein Speichervolumen von insgesamt 328 m³. Das unterste Element verfügt über eine schwimmergesteuerte Drossel, die konstant 40 Liter Regenwasser pro Sekunde mittels einer separaten Sammelleitung dem angrenzenden Hainbach zuführt.“

Rahmenprofile von Finger-Beton

Wie kam es aber dazu, dass man sich überhaupt für eine Lösung aus Rahmenprofilen entschieden hat? Hierzu Dorothee Schumacher M. Eng. von den MR-Ingenieuren aus Trier: „Letztendlich hat hier die Topographie die Bauweise vorgegeben. Ein Rückhaltebecken aus Rohren oder Rundprofilen hätte hier nicht gepasst und zudem vom Volumen her nicht für den berechneten Bemessungsregen ausgereicht. Eine Lösung mit Rahmenprofilen war hier wesentlich effektiver.“ Geliefert wurden die Bauteile von der Finger- Beton Unternehmensgruppe aus dem Werk in Stockstadt. Die Montage erfolgte in nur zwei Tagen mit einem eigenen Montageteam aus dem Hause Finger. Hierzu Projektleiter Dipl.-Ing. Sven Mohrmann: „Werkseitig wird jeder Rückhaltebehälter von uns individuell ausgelegt und angefertigt, um das geforderte Rückhaltevolumen und den gedrosselten Ablauf zu gewährleisten. Dazu werden die Behälter in unseren Werken nach der geforderten Drosselabflussleistung konzipiert, mit der optimalen Drosseleinrichtung ausgestattet und zur späteren Baustellenmontage vorbereitet.

Geliefert werden die Rahmenbehälterkonstruktionen von Finger-Beton als Einzelelemente per Sattelzug. Nach dem Versetzten der Elemente durch einen Kran, erfolgt die Montage mit einem zeitsparenden Verfahren. Mit dem unkomplizierten Vier-Punkt-Schraubsystem kann innerhalb kürzester Zeit ein Element montiert werden. Eine spezielle Anordnung der Teile trägt dazu bei, dass die dauerelastischen Verbindungen schnell hergestellt sind. Das Schraubsystem liegt außen, kommt also mit dem Inhalt nicht in Kontakt und bleibt somit vor Korrosion geschützt. Ein zusätzliches Vermörteln der Fugen ist daher nicht erforderlich. Unmittelbar nach der Montage ist das fertige Rahmenbauwerk hermetisch verschlossen, sofort dicht und könnte im Grunde direkt mit Wasser befüllt werden“, so Sven Mohrmann.

Mit dem Regenrückhaltebecken wurden gute Voraussetzungen geschaffen, dass künftige anfallende Niederschläge auf dem Areal der ehemaligen Sektkellerei ordnungsgemäß abgeführt werden.

Weitere Informationen unter:
www.finger-beton.de
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