Jeder möchte sicher, selbstbestimmt und zugleich geborgen wohnen. Das gilt natürlich für jede Lebensphase, auch im Alter. Mit dem demografischen Wandel steigt die Nachfrage für geeignete Einrichtungen. Im bayerischen Arnstorf bietet das Parkwohnstift ein breites Spektrum von Wohnformen. Angegliedert sind auch eine Berufsfachschule und eine Kinderkrippe. Der Zutritt zu allen Bereichen wird über eine elektronische blueSmart Schließanlage organisiert. Bewohner testeten die moderne Technologie zuvor in der Praxis.

„Soviel Selbstständigkeit wie möglich, soviel Pflege und Betreuung wie nötig!“ Dieser Grundsatz bestimmt den Alltag in dem Ensemble mit Hotelcharakter, das im Eigentum der Hans Lindner Stiftung ist. Um das Wohl der rund 250 Bewohner kümmern sich 350 Mitarbeiter. Weitere zwanzig sind in der Kinderbetreuung beschäftigt. Hinzu kommen etwa genauso viele Mitarbeiter, die in medizinischen und therapeutischen Praxen tätig sind oder bei Dienstleistern.

Dass diese unterschiedlichen Personen überall dort Zugang haben, wo es erforderlich ist, und unberechtigter Zutritt verwehrt bleibt, wo er unerwünscht ist, stellt die neue elektronische Schließanlage sicher. Sie ersetzt eine frühere mechanische Anlage, die mit der raschen Entwicklung der Einrichtung irgendwann überfordert war.

In Eigenregie geplant und installiert

Über 500 Türen wurden umgerüstet. Manche stammten noch aus der Jugendstilzeit, andere aus den 1970er und 1990er Jahren und wieder andere kamen mit den Neubauten nach der Jahrtausendwende hinzu. Diese Installationsarbeiten erledigte das Team um Michael Wölfl, Leiter Haustechnik im Parkwohnstift, in Eigenregie. Denn die neuen elektronischen Zylinder können ohne Umbauten an den Türen problemlos gegen die alten mechanischen getauscht werden. Die blueSmart Zylinder passen mit ihrer kompakten Form in den vorhandenen Bauraum und müssen nicht verkabelt werden.

Die hauseigenen Techniker planten auch die gesamte Schließanlage selbst. Dabei waren nicht nur die verschiedenen Wohn-, Pflege-, Betreuungs- und Verwaltungsgebäude, die Praxen und Serviceeinrichtungen, sondern auch ein Geburtshaus zu berücksichtigen, was der Stiftung zwar gehört, aber extern betrieben wird. Auch die Schule ist ins System integriert – allerdings mit separatem Zugang, um die Bewohner nicht zu stören.

Erfolgreiche Testphase

Bevor die neue Schließanlage installiert wurde, durchlief sie einen Praxistest: Zwei Bewohner probierten die Technik, die für sie völlig neu war, zwei Monate lang aus. Das System kam bei den Senioren gut an, da es dank des innovativen elektronischen Schlüssels wie ein traditionelles Wendeschlüsselsystem angewendet wird. So konnten sie ihr gewohntes Schließverhalten beibehalten: den elektronischen Schlüssel in die große Öffnung des Zylinders führen und drehen. Auf diese Weise öffnen heute alle Bewohner den Haupteingang, ihr Apartment und gegebenenfalls die Garage.

Der aus Hochleistungskunststoff gefertigte blueSmart Schlüssel liegt gut in der Hand. Er ist wasserdicht (IP 68), stabil, wartungsfrei und unempfindlich gegen Desinfektionsmittel. Das batterielos arbeitende Identmedium trägt einen intelligenten RFID-Chip im Inneren. Dieser speichert sowohl programmierte Informationen als auch aus Türkomponenten ausgelesene Daten.

Virtuelles Netzwerk

Die rund 500 elektronischen Schlüssel, die heute auf dem Gelände im Einsatz sind, bilden zusammen mit den fest installierten Komponenten ein virtuelles Netzwerk: Dazu gehören zwei Aufbuchleser mit Zutrittsfunktion für die Steuerung der Haupteingangstüren und zum Aufbuchen der Schließrechte. Hinzu kommen acht blueSmart Offline-Leser zur Ansteuerung viel frequentierter Türen, 524 Zylinder in den bestehenden Türen sowie rund vierzig Schrankschlösser für die Medikamentenschränke. Auch elegante intelligente Türklinken werden genutzt. Die Offline-Leser mit Zeitprofilen finden ihren Einsatz unter anderem an den Türen der Berufsschule. Während der Betriebs- zeiten bleiben die Türen offen. Außerhalb der Unterrichtszeiten haben nur die Träger von berechtigten blueSmart Schlüsseln Zutritt.

Offline-Lösung mit Online-Charakter

Das virtuelle Netzwerk von blueSmart funktioniert offline und drahtlos zwischen den installierten elektronischen Komponenten, die miteinander kommunizieren, Informationen verarbeiten und diese weitergeben. Lediglich die Aufbuchleser sind online an die Verwaltungssoftware angebunden. So verknüpft das System die Vorteile von Offline-Lösungen mit dem Nutzen eines Online-Systems. Im Gegensatz zu konventionellen Netzen entfallen aufwendige Verkabelungen, eine Vielzahl von Umsetzern oder störanfällige Funkstrecken. Auch der Aufwand für das manuelle Programmieren von Offline-Türkomponenten geht gegen Null. Denn Informationen zwischen den elektronischen Zylindern werden im täglichen Gebrauch über die batterielos arbeitenden blueSmart Schlüssel übertragen.

Leistungsfähiges System

Lange Batteriestandzeiten und über das virtuelle Netzwerk übertragene Batteriestandswarnmeldungen gewährleisten auf Dauer den zuverlässigen elektronischen Betrieb. Daher ist auch bei den Zylindern der Wartungsaufwand sehr gering. Ihr Ereignisspeicher ist deutlich größer als bei bisherigen Systemen. Es können zum Beispiel im Falle eines Diebstahls die letzten 2.000 Schließereignisse mit Schlüsselnummer, Datum und Uhrzeit ausgelesen werden. Mit dieser Rückprotokollfunktion lässt sich leicht ermitteln, welcher Schlüssel den Zylinder zuletzt bedient hat. Das hilft gegebenenfalls auch Demenzerkrankten und ihren Angehörigen. Denn man kann damit gut nachvollziehen, wer wann den privaten Raum betreten hat.

Schnelle Berechtigungsvergabe

Noch anspruchsvollere Aufgaben als die Zylinder übernehmen die blueSmart Aufbuchleser. Sie dienen der Vergabe von tagesaktuellen Berechtigungen für den zeitlich und örtlich begrenzten Zugang. Mit ihrer Hilfe lassen sich auch Ereignisse rückprotokollieren. Die Aufbuchleser halten für den blueSmart Schlüssel eine Öffnung vor. Dort wird er eingeführt, erkannt und mit Transaktionen sowie der jeweiligen Berechtigung – beispielsweise für einen Tag – beladen.

Die schnelle und einfache Berechtigungsvergabe unterstützt die Organisation des Parkwohnstifts optimal. Denn bei wechselnden Einsatzorten müssen die Mitarbeiter nun keine Schlüssel mehr untereinander tauschen. Auch die Schlüsselbünde wurden leichter, weil ein einziger elektronischer Schlüssel viele Türen öffnen kann. Solche Gruppenschließungen lassen sich jetzt leicht abteilungsübergreifend einrichten. Dasselbe gilt auch für die zeitlich und räumlich begrenzten Zutrittsberechtigungen beispielsweise für externe Kräfte.

Einfache Schlüsselverwaltung

blueSmart wird mit Hilfe der Winkhaus Software blueControl Professional an einem Rechner in der Abteilung Haustechnik des Parkwohnstifts verwaltet. Auch die Zutrittsberechtigungen der Mitarbeiter und Externer werden an diesem PC organisiert. Den Technikern steht dabei ein Aufbuchleser zum Programmieren der Schlüssel zur Verfügung. Geht einmal ein Schlüssel verloren, wird er mit wenigen Klicks am PC einfach gesperrt. Ein Austausch von Zylindern – wie es bei der früheren mechanischen Schließanlage der Fall war – ist bei blueSmart daher nicht notwendig. Die Nachricht vom gesperrten elektronischen Schlüssel verbreitet sich schnell im virtuellen Netz des Parkwohnstifts, so dass dem Schlüssel der Zutritt verweigert wird.

System arbeitet im Hintergrund

Berechtigungsänderungen werden in der Regel nicht mit dem Programmiergerät zu den Zylindern getragen, sondern beim regelmäßigen Aufbuchen am Leser auf die Nutzerschlüssel programmiert. Der Daten- und Informationsaustausch zwischen Schlüssel und Zylinder geschieht bei der alltäglichen Verwendung des Schlüssels automatisch im Hintergrund, ohne dass der Anwender Kenntnis davon nimmt.

Insbesondere für die häufiger vorkommenden Berechtigungsänderungen an den Offline- Lesern in der Werkstatt, der Tagespflege und der Berufsschule verwenden die Techniker zusätzlich einen blueSmart Active Schlüssel als handliches Programmiergerät. Dieser kann sogar elektronische Zylinder ohne eigene Energieversorgung bedienen. Das wird relevant, falls doch einmal eine schwach gewordene Zylinderbatterie übersehen wurde. Doch solche Fälle haben Seltenheitswert, da die Zylinder mit leistungsstarken Batterien ausgestattet sind und das System frühzeitig anzeigt, wenn ein Batteriewechsel ansteht.

Für Erweiterungen offen

Mit dieser zukunftsorientierten Winkhaus Technologie lassen sich Schließanlagen mit bis zu 195.000 Zylindern und ebenso vielen Schlüsseln realisieren. Daher steht weiteren Entwicklungsschritten im Parkwohnstift nichts im Wege.

Weitere Informationen unter:
www.winkhaus.de
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