Optimierung von Energieverbräuchen durch digitale Messtechnik – Stadtwerke Stuttgart unterstützen Unternehmen – ein Praxisbeispiel
Die Digitalisierung hebt Potenziale bei der Energieeffizienz. Was für Betriebe und Einrichtungen mit mehreren Standorten möglich ist, beweisen die Stadtwerke Stuttgart GmbH (SWS) bei einem Pilotprojekt für die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB): An über 250 Verbrauchsstellen des Verkehrsbetriebs arbeiten bereits intelligente Messeinrichtungen, die den Energieverbrauch exakt erfassen und im Viertelstundentakt an einen zentralen Rechner übermitteln.
„Exaktes Messen und die zeitnahe Auswertung der Daten sind die Voraussetzung für ein zielgerichtetes Energiemanagement, das wir mit der SSB gemeinsam entwickeln“, sagt Frank Hägele, Projektleiter und bei den Stadtwerken Stuttgart für strategische Projekte und Innovation verantwortlich. Im Wesentlichen geht es darum, Verbräuche effizient zu erfassen, zu analysieren, Vergleiche zwischen Verbrauchsstellen zu ziehen und Lastspitzen zu erkennen. „Daraus lassen sich Einsparmaßnahmen ableiten, ganz egal ob für einen Verkehrsbetrieb wie die SSB oder einen Filialbetrieb im Handel oder Handwerk“, unterstreicht der Projektleiter.
Sogenannte Smart Meter bilden die Basis für ein innovatives Energiemanagementsystem, das Schritt für Schritt erweitert wird. „Wir nutzen die Chancen der Digitalisierung. So können wir unseren Betrieb mit Blick auf Energieverbrauch, Kosten und Verwaltungsaufwand noch effizienter organisieren“, erklärt Stephan Luz, Leiter des Fachbereiches Elektrische Anlagen des Verkehrsbetriebes. Bis Ende 2022 werden dort über 500 Zählstellen mit sogenannten intelligenten Messsystemen ausgestattet sein, dazu gehört neben Betriebshöfen und allen Stadtbahnhaltestellen im SSB-Netz auch der Fahrstrom.
Gesetz eröffnet Wahlfreiheit – Potenzial besonders für Filialbetriebe
Zum Hintergrund: Seit der Novelle des Messstellenbetriebsgesetzes im Juli 2017 kann sich jeder Verbraucher aktiv für einen Betreiber seiner Energiezähler entscheiden. Ein enormer Vorteil vor allem für Betriebe mit mehreren Messstellen an unterschiedlichen Orten. Denn bislang musste die Kommunikation mit mehreren Stromnetzbetreibern organisiert und die Ablesung der Verbrauchsstellen manuell durchgeführt werden. Dazu wurden Zählerschränke geöffnet und die Verbrauchsdaten in Tabellen eingetragen und an den jeweiligen Messstellenbetreiber gemeldet.
Mit den Stadtwerken Stuttgart als zentralem Ansprechpartner für gut 500 SSB-Energiezähler in der Region geht das deutlich einfacher, zusätzlich sind die Prozesse nun deutlich straffer organisiert; die Digitalisierung ermöglicht Verbrauchsdateneinblicke per Mausklick und schafft damit die Grundlage für weitere Optimierung.
Partner für Detektivarbeit in Sachen Energie
Weitere Potenziale haben die Verantwortlichen bei den Stadtwerken Stuttgart ganz klar im Blick: Das zentrale Energiemanagementsystem ermöglicht mit wenigen Klicks Vergleiche zwischen verschiedenen Standorten, eine onlinebasierte Plattform führt die Daten übersichtlich zusammen. Die Anbindung an die Abrechnungssoftware und ein Energieaudit sind mögliche nächste Schritte. Vor allem aber beginnt mit der Digitalisierung des Messwesens überall die Jagd auf Fehlverbräuche und das Klettern auf die nächsten Stufen der Energieeffizienz.
www.stadtwerke-stuttgart.de/smartmeter