Pionierarbeit in Schleswig-Holstein

Im Zuge eines in zwei Abschnitte aufgeteilten Bauvorhabens mit rund 3,5 Mio. Euro Gesamtvolumen sanierten die Kommunalen Dienste Oldenburg in Holstein rund 1700 m Regenwasser- und 1500 m Schmutzwasserkanal, auch Geh- und Radwege entlang der Landesstraße 59 wurden auf einer Länge von 1500 m erneuert. Mit der Planung des Vorhabens wurde das ortsansässige Ingenieurbüro MaasKonrad planen plus GbR beauftragt. Da das Land Schleswig-Holstein fordert, dass Regenwasser vor der Einleitung in die Kanalisation auf Leichtstoffe gefiltert wird, musste eine entsprechende Lösung gefunden werden. Ein Regenklärbecken kam sowohl mit Blick auf die beengten Platzverhältnisse vor Ort als auch auf die Kosten nicht in Frage. Für die Regenwasserbehandlung setzte die mit der Ausführung der Arbeiten beauftragte OTG Baugesellschaft für Tief- und Rohrleitungsbau GmbH auf das Innolet®-System der Funke Kunststoffe GmbH. Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten des Schnellfilters, der zum ersten Mal bei einer Baumaßnahme in Schleswig-Holstein Anwendung fand, waren die einfache Handhabung sowie die gute Reinigungswirkung, die sich aus der Kombination von Oberflächenfiltration, Volumenfiltration und Adsorption ergibt.

Große Leistung auf kleinem Raum

Die rund 1,5 km lange Göhler Straße dient als Haupteinfahrtsstraße und Ortsdurchfahrt von Oldenburg in Holstein, damit ist dieser Abschnitt der Landesstraße 59 eine der wichtigsten Verkehrsadern der nördlich von Lübeck gelegenen Stadt. Eine durch die Kommunalen Dienste Oldenburg in Holstein routinemäßig durchgeführte Kanaluntersuchung zeigte Schäden an der in einer Tiefe zwischen 1,75 und 4,00 m unter der Straße verlaufenden, im Trennsystem verlegten Kanalisation. 1700 m Regenwasserkanal DN 300 bis DN 600 sowie 675 m Schmutzwasserkanal DN 200 bis DN 250 mussten erneuert werden, auch die Hausanschlussleitungen für Regenwasser und Schmutzwasser wurden auf einer Länge von 365 respektive 345 m ausgetauscht. Zusätzlich wurden 17 Schmutzwasserschächte mit einem GFK-Inliner saniert.

Die mit Blick auf den Gewässerschutz vorgeschriebene Behandlung des Oberflächenwassers stellte die Beteiligten insofern vor eine besondere Herausforderung, als die Verhältnisse vor Ort nach einer besonders platzsparenden Lösung verlangten. Thomas Voß, stellvertretender Werkleiter der Kommunalen Dienste Oldenburg in Holstein, erläutert die Gegebenheiten:
„Für den ersten Bauabschnitt, in dem 800 m Regen- und Schmutzwasserkanal saniert wurden, beschlossen wir, für die geforderte Regenwasserbehandlung ein zentrales Regenklärbecken mit einem Fassungsvermögen von 2.500 m³ zu installieren.“ Für den zweiten Bauabschnitt sei geprüft worden, ob ein offenes Regenklärbecken oder ein geschlossenes, unterhalb der Fahrbahn gelegenes Becken installiert werden könne. „Beides war aber keine Option“, so Voß.

Die vorhandene Fläche vor Ort sei aufgrund der dichten Bebauung des Abschnitts zwischen Schützenhof und der Einmündung in das Gewerbegebiet Am Voßberg für ein offenes Becken nicht ausreichend gewesen, zudem hätte die Stadt für diese Lösung erst zusätzlichen Grund erwerben müssen. Ein geschlossenes Becken unter der Fahrbahndecke kam wegen der dort verlaufenden Regenwasser- und Schmutzkanäle nicht in Frage, auch wären die Kosten für eine solche Lösung zu hoch gewesen.

Premiere in Schleswig-Holstein

Als Alternative bot sich eine dezentrale Lösung an. „Für die Regenwasserbehandlung vor Ort wurden 30 neu eingebaute Straßenabläufe mit dem von der Funke Kunststoffe GmbH in Hamm entwickelten Schnellfilter-System Innolet ausgerüstet“, erläutert Dipl.-Ing. (FH) Petra Maas vom ortsansässigen Ingenieurbüro MaasKonrad planen plus GbR.

Auf das System aufmerksam geworden sei man im Rahmen des Oldenburger Rohrleitungsforums, vor der Anwendung habe man jedoch Überzeugungsarbeit bei den zuständigen Behörden leisten müssen. Frank Horstmann, Leiter Produktmanagement Geschäftsbereich Tiefbau bei der Funke Kunststoffe GmbH, stellte das System persönlich bei der Oberen Wasserbehörde in Kiel vor und überzeugte diese von den Vorzügen, sodass die Obere Wasserbehörde kurzfristig ihre Zustimmung zum Einbau erteilte.

Kombination für gute Reinigungsleistung

„Innolet ist ein Schnellfilter für die gezielte dezentrale Reinigung, mit dem sich Schadstoffe zuverlässig aus Niederschlag herausfiltern lassen, bevor dieser in Gewässer eingeleitet wird. Die gute Reinigungswirkung ergibt sich aus einer Kombination von Oberflächenfiltration, Volumenfiltration und Adsorption“, erläutert Funke-Fachberater Ewald Michels- Lübben das Prinzip. Innolet sorge für einen hohen Rückhalt von Schwermetallen, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und abfiltrierbaren Stoffen (AFS). „Das System bietet sich nicht nur bei der Installation neuer Straßenabläufe an, wie das bei der Baumaßnahme in Oldenburg in Holstein der Fall war, sondern eignet sich auch hervorragend für die Nachrüstung vorhandener Straßenabläufe“, so Michels-Lübben.

Erforderlich sei lediglich eine Mindesteinbautiefe von 90 cm – gemessen zwischen Oberkante Gussrost bis zum Ablauf –, standardmäßig eigne sich Innolet für die Verwendung mit sämtlichen Straßenabläufen, die für Quadrat- oder Rechteckaufsatz mit der Abmessung 500 x 500 mm bzw. 300 x 500 mm gefertigt sind. Sollten abweichende Gussabdeckungen verwendet werden, lassen sich vor Ort entsprechende Anpassungen vornehmen. Die Ausrüstung von 30, auf der Göhler Straße neu installierten Straßenabläufen, vollzog sich reibungslos, dafür sorgte auch die gute Betreuung durch den Hersteller.

Weitere Informationen unter:
www.funkegruppe.de
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