Die Bedeutung einer effizienten Lüftung in Unterrichtsräumen für die Gesundheit von Lehrern und Schülern war schon lange vor der Covid-19-Pandemie wissenschaftlich belegt. Doch erst die zentrale Aufgabe, Infektions- und Übertragungsgefahren soweit wie möglich zu reduzieren, rückte das Thema in den Blickpunkt von Politik und Verwaltung. Dabei steht die Fensterlüftung besonders im Fokus. Aber die Realität ist oft erschreckend, kritisieren Experten.

Bekanntlich empfiehlt das deutsche Umweltbundesamt (UBA), Klassenzimmer alle 20 Minuten durch weit geöffnete Fenster für jeweils fünf Minuten gründlich zu lüften. Doch diese Stoßlüftung scheitert häufig schon an dem desolaten technischen Zustand der Fenster, erklärt Dr. Christian Faden von der Roto Frank Professional Service GmbH. Der Geschäftsführer des auf vielfältige Dienstleistungen rund um Fenster und Türen spezialisierten Unternehmens kennt und erläutert die Ursachen. Als wesentlichen Faktor sieht er die in den letzten Jahren u. a. budgetbedingt stark vernachlässigte Wartung der Fenster. Sie seien daher heute mitunter gar nicht mehr zu öffnen.

Hinzu komme, dass sie zum Teil bewusst außer Funktion gesetzt wurden, um eine Absturzgefahr zu vermeiden. Abmontierte Griffe oder arretierte Fenster seien dafür exemplarisch.

Die Konsequenz: Das zur Virusbekämpfung unverzichtbare Stoßlüften und damit eine Corona-konforme Gestaltung des Schulbetriebes könnten nicht erfolgen. Dabei spiele auch der generelle Zielkonflikt für Bauämter / Liegenschaftsverwaltungen und Schulverantwortliche eine Rolle. Es gelte stets, die richtige Balance zwischen Gesundheit, Sicherheit und Energieeinsparung zu finden. Hier stuft Faden Gesundheit und Sicherheit gleichrangig ein, da es in beiden Fällen um die körperliche Unversehrtheit von Lehrern und Schülern gehe.

Gewährleistung durch qualifizierte Fachbetriebe

Um die lüftungstechnischen Defizite von Bestandsfenstern zu beheben, gebe es zahlreiche Möglichkeiten. Im Einzelnen nennt der Experte die Reparatur bzw. den Tausch von Beschlägen, den Ersatz von defekten Teilen, Dichtungen und Griffen, das Lösen von Arretierungen sowie die Montage von Absturzsicherungen wie abschließbaren Griffen, Querstangen und Gittern. Nicht zuletzt unter dem wichtigen Aspekt der Gewährleistung sollten die Projekte von qualifizierten Fachbetrieben individuell geplant und realisiert werden. So umfasse das herstellerunabhängig arbeitende Netzwerk „Service Friends für Fenster und Türen“ derzeit u. a. acht Standorte in deutschen Ballungsgebieten.

Ergänzend weist Faden auf den in Schulen bei Fensterbeschlägen vorgeschriebenen sechsmonatigen Wartungsintervall hin. Dessen Einhaltung sei gerade mit Blick auf die hohe Relevanz der Stoßlüftung schon im Eigeninteresse von Schulträgern und -verwaltungen ein „Muss“. So beugen sie Haftungsrisiken und Unfällen vor, begründet der Geschäftsführer von Roto Professional Service (RPS) seinen Appell.

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