E-Government bietet in Deutschland noch Potenzial – CeBIT zeigt digitale Lösungen für die öffentliche Hand

Wenig Nachfrage bei hohen Kosten bremst in vielen Verwaltungen die Bereitschaft, digitale Angebote für Bürgerservices zu entwickeln und mehr Geld in die Nutzerfreundlichkeit zu investieren. Dabei versprechen E-Government-Services enorme Effizienzgewinne, wenn Bund, Länder und Kommunen gemeinsam aktiv werden.

Mit ihrem Programm „Digitale Verwaltung 2020“ und dem E-Government-Gesetz hat die Bundesregierung die Weichen für die Verwaltungsmodernisierung gestellt. Die Nutzung entsprechender Serviceangebote kommt hierzulande allerdings nur schleppend voran: Der europäischen Statistikbehörde Eurostat zufolge haben 2014 nur 53 Prozent der Bundesbürger das Internet zur Interaktion mit einer öffentlichen Verwaltungsstelle genutzt – etwa dem Einwohnermeldeamt, einem Bürgerbüro oder der Kfz-Zulassungsstelle.

Damit liegt Deutschland im EU-Vergleich auf Rang 11. Spitzenreiter ist Dänemark, wo 84 Prozent der Bürger E-Government-Dienste nutzen, gefolgt von Schweden (81), Finnland (80) und den Niederlanden (75). Experten glauben, dass vor allem Informationsdefizite für die geringe Popularität der Onlineangebote verantwortlich sind: Viele Deutsche wissen nicht, dass „ihre“ Ämter Formulare auch zum Download bereithalten. Außerdem wurde etwa nach der Einführung des elektronischen Personalausweises kaum für die integrierte sichere Identifikationsfunktion (eID) und andere Zusatzdienste geworben.

Wie die Digitalisierung des öffentlichen Sektors schnell und kostengünstig gelingen kann, erfahren Fachbesucher der CeBIT im Public Sector Parc: In Halle 7 wird die komplette Bandbreite innovativer IT-Lösungen und Anwendungen für jeden Einsatzzweck präsentiert – von der EU über Bund und Länder bis hin zu den Kommunen.

Dazu kommen der „Marktplatz Kommune“ für den kommunalen Verwaltungsbedarf, der Gemeinschaftsstand „Geoinformationssysteme“ mit den neuesten digitalen Lösungen und der Sonderbereich „Government for you“: Dort geht es neben den aktuellen Projekten von Bund und Ländern vor allem um Innovationsthemen aus dem IT-Planungsrat – darunter die De-Mail, Social Media-Tools und Open Data/Open Government. Als Ergänzung bietet die „Arena IT-Planungsrat“ Fachleuten und interessierten Bürgern interaktive Präsentationen und Diskussionsrunden.

Auch im „Forum Public Sector Parc“ und im „Forum Marktplatz Kommune“ berichten Experten täglich zu aktuellen Themen, die Verwaltungen voranbringen. Dazu werden auch drei spezielle Thementage „Vertrauen und Sicherheit als Basis für moderne E-Government-Services“ (15. März), „Digitale Verwaltungsprozesse“ (16. März) sowie „Smart Cities“ und „Geoinformation/Geodäsie/Landmanagement/Kartographie“ (17. März) veranstaltet.

Für die Fachbesucher aus der kommunalen Verwaltung bieten drei Kommunaltage (Niedersachsen/15. März, Schleswig-Holstein/16. März, Nordrhein-Westfalen/17. März.) Einblick in die aktuellen Themenstellungen des kommunalen Sektors und Möglichkeiten für den persönlichen Austausch mit kommunalpolitischen Mandatsträgern und Experten.

Weitere Informationen unter:
www.cebit.de
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