Sanierung oder Neubau? Nicht immer eine Entweder-oder-Frage, zeigt das Gymnasium Langen im Geestland bei Cuxhaven. Der Altbau aus den fünfziger Jahren entsprach nicht mehr aktuellen Standards. Das betraf sowohl die Bausubstanz als auch Anforderungen an zukunftsgerechte Schulkonzepte: Neue pädagogische Ideen und digitale Konzepte erfordern die passende Architektur. Gleichzeitig boten die bestehenden Räumlichkeiten nicht mehr ausreichend Platz für die steigende Zahl an Schülerinnen und Schülern.

Im Rahmen einer Totalunternehmer-Ausschreibung wurde die Aufgabenstellung in den Markt getragen. Goldbeck nahm sich zusammen mit dem Architekturbüro HWR aus Dortmund der Aufgabe an. Erfolgreich: Goldbeck wurde als Totalunternehmen für die Planung und Realisierung beauftragt. „Schulgebäude sind wichtige soziale Knotenpunkte in einer Gemeinde“, betont Siegfried Wendker, Teamleiter der Niederlassung Bestands- und Schulgebäude bei Goldbeck in Bielefeld.

„Eine Sanierung kann dazu beitragen, diese soziale Funktion zu erhalten.“ Um wieder ein Gernlernumfeld für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen, auch mit ausreichend Platz, wurde ein neues Zusammenspiel aus dem Bestand mit ergänzenden Neubauten konzipiert. „Bei Goldbeck kennen wir uns sowohl mit Neubau als auch dem Bauen im Bestand aus“, so Wendker. „Beim Gymnasium Langen konnten wir unsere ganze Kompetenz für die Planung und Umsetzung einbringen. Unsere Systembauweise und die just-in-time Lieferung vorgefertigter Bauteile ermöglichen eine leise Baustelle: Perfekt für Schulgebäude, die während eines laufenden Betriebs entstehen.“

Frühzeitig zum Projektstart setzte sich Goldbeck für den Erhalt des Baumbestandes im angrenzenden Park Friedrichsruh ein. „Die Vorgabe zur Lage des Baufeldes für den Erweiterungsbau musste dafür leicht geändert werden. Das hat sich gelohnt: Den wertvollen Baumbestand konnten wir nahezu komplett erhalten“, sagt Caroline Fallnich, Verkaufsingenieurin für Schulen bei Goldbeck. Der neue naturnahe Schulhof wird in den Wald hinein erweitert und eröffnet den Kindern zahlreiche Spielmöglichkeiten.
Der Bestand aus den fünfziger Jahren wurde nach der Grundsteinlegung im Sommer 2020 fast vollständig revitalisiert: Decken, Böden, Wände und Elektrik wurden saniert, die Werk- räume im Keller verwandelten sich in eine neue Heizzentrale mit innovativer Gebäudetechnik. In die bestehende Gebäudestruktur wurde ein Aufzug für mehr Barrierefreiheit eingebaut. Zu den Sanierungsaufgaben gehörte auch die Erneuerung der maroden Deckenkonstruktion des Kammgebäudes.

„Nach dem Ausbau der Deckenverkleidung fanden wir eine andere Situation vor, als in den Bestandsplänen dokumentiert war“, so Caroline Fallnich. „Wir mussten umdenken. Gemeinsam mit unserem Auftraggeber haben wir eine wirtschaftliche Lösung entwickelt, die Tragkonstruktion zu sanieren – zwischen Keller und Erdgeschoss zum Beispiel durch eine Spritzbetonsanierung. Die stärkt die Struktur und stellt so die statische Funktion der Konstruktion wieder her.“

Vorab errichtete Goldbeck einen 3.500 Quadratmeter großen Erweiterungsbau: Unter anderem entstanden sieben weitere Klassenzimmer, zehn Fachräume und eine Bibliothek, in der auch die Stadtbibliothek Geestland Platz findet. „In Form einer Klammer legt sich der Neubau um den bestehenden Aula-Anbau und schließt an den Giebelseiten an den älteren Bestandsbau an“, beschreibt Caroline Fallnich. „So ergeben alle Gebäudeteile nach Fertigstellung ein harmonisches Ganzes.“ Ein flach geneigtes Satteldach orientiert sich optisch an den Dächern der Bestandsbauten. „Den Neubau optimal in die Gebäudestruktur der direkten Umgebung einzugliedern und ortstypische Materialien zu nutzen – das war der große Anspruch bei der Entwicklung des Entwurfes“, betont Caroline Fallnich.

Dafür musste auch der neue Haupteingang gut geplant werden: Das bestehende Schulgebäude steht weit abgelegen von der Straße und ist dadurch wenig wahrnehmbar. Durch die Neubaumaßnahmen rückt der ursprüngliche Haupteingang noch weiter in den Hintergrund und wird zum Nebeneingang. „Der Neubau ist prominent an der Straße gelegen und schafft mit einem großzügigen Vorplatz einen neuen Auftakt zum Schulgelände“, sagt Caroline Fallnich. „Die Schule bekommt so eine neue Adresse und wird adäquat wahrgenommen.“

Nach nur zwei Jahren Bauzeit wurden die neuen Räumlichkeiten eingeweiht. Das Ziel, zukunftsfähige Lernwelten zu schaffen, ist geglückt: Das Gymnasium setzt jetzt das Clusterkonzept mit offenen Lernzonen um. Diese wurden ebenso in die ehemalige Grundrissstruktur integriert. Schulleiterin Isabella Grüniger zeigt sich erfreut: „Es ist eine Investition in und für die Zukunft unserer Schüler. Hier sind optimale Voraussetzungen geschaffen worden, sich begabungsgerecht zu entfalten und zu lernen.“

Weitere Informationen unter:
www.goldbeck.de
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