Deutschlands Verkehrsinfrastruktur befindet sich in einem desolaten Zustand und wird in den nächsten Jahren Milliarden Euro verschlingen. Ein innovatives Unternehmen aus dem südhessischen Erbach hat ein Verfahren entwickelt, mit dem der Straßen- und Wegebau revolutioniert werden kann.
Die Firma GISTEX, die das biologisch abbaubare Bindemittel GISTRONG entwickelt hat, spricht von einem Einsparpotential der Baukosten von etwa 20 bis 30 Prozent gegenüber einer herkömmlichen Bauweise. Das Verfahren wurde bereits international erfolgreich angewandt. Dabei ist der Kerngedanke relativ einfach. „Durch eine Stabilisierung des vorhandenen Bodens unter der späteren Fahrbahndecke aus Asphalt vereinfacht sich der weitere Prozess des Straßenbaus enorm.
Es ist nicht mehr notwendig, den Boden auszubauen und durch Schottermaterial zu ersetzen. Das GISTRONG Additiv wird mit einer geringen Menge an Zement in den Boden eingearbeitet. Das Ergebnis ist ein tragfähiger Unterbau, auf dem direkt die Asphaltdecke aufgetragen werden kann. Das spart Zeit und Ressourcen. Erste Tests weltweit waren sehr erfolgreich.
Damit könnte der Straßenbau auch in Deutschland vor einem Paradigmenwechsel stehen: massive Einsparungen bei den Baukosten – ohne Kompromisse bei der Tragfähigkeit und Haltbarkeit. Besonders geeignet ist das GISTEX-Verfahren aufgrund der unkomplizierten und schnellen Umsetzung für die Wege- Infrastruktur von Gemeinden und Städten. Einige Projekte werden mittlerweile in ganz Deutschland von dem Erbacher Unternehmen umgesetzt.
So sanierte es vor Kurzem im thüringischen Buttstädt einen 250 Meter langen Radweg. Nach konventioneller Bauart hätte die Gemeinde etwa 80.000 Euro Steuergelder dafür verwenden müssen. Jetzt kostete die (an einem Tag umgesetzte) ebenso haltbare und zudem ökologischere GISTEX-Variante nur etwa 53.500 Euro.
www.gistex.de

