Für die Funke Kunststoffe GmbH als Baupartner gab es im hessischen Witzenhausen schwer wiegende Argumente. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die auf dem Betriebsgelände von DS Smith neu zu installierende Regenrückhalteanlage (RRA) muss höchsten Punktbelastungen standhalten können. Mit einer Sonderlösung, bei der zusätzliche Stützrohre DN/OD 200 in den D-Raintank 3000®- und D-Raintank 3000 smallbox®-Elementen installiert werden, präsentierte sich Funke als flexibler Problemlöser.
DS Smith ist einer der weltweit führenden Anbieter nachhaltiger, faserbasierter Verpackungen aus Wellpappe und in mehr als 30 Ländern tätig. Am Standort Witzenhausen in Hessen fertigen 200 Mitarbeiter täglich 1.200 Tonnen Wellpappenrohpapiere für Kartonagen. Da Nachhaltigkeit für den Verpackungshersteller ein zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie ist, verfolgt er auch mit Blick auf das auf dem Gelände anfallende Niederschlagswasser ein ökologisch durchdachtes System.
Entsprechend den Auflagen der Wasserbehörde wird nur das Regenwasser in Oberflächengewässer eingeleitet, das von den Dächern der Werkshallen kommt und somit als unbelastet gilt. Wasser von den Betriebsflächen, das hingegen als belastet gilt, wird dem Produktionsprozess zugeführt und über die eigene Kläranlage gereinigt.
Extrem hohe Punktbelastungen
Damit die sauberen Niederschlagsmengen der Dachflächen gerade auch vor dem Hintergrund immer häufiger auftretender Starkregenereignisse verzögert und in dosierter Menge an den Bach Gelster abgegeben werden, hat DS Smith im Herbst 2023 eine Regenrückhalteanlage mit einem Volumen von rund 300 m³ installieren lassen. Eingebaut wurde der 21 m lange, 12 m breite und 1,32 m tiefe Zwischenspeicher mit einer Überdeckung von 1,50 m bis 1,70 m am nördlichsten Punkt des Geländes unter den Mitarbeiterparkplätzen.
„Uns war wichtig, dass wir den Bereich bei Engpässen auch für die Lagerung von Papier nutzen können. Diese Überlegung hatte direkte Auswirkungen auf die Konzeption der Regenrückhalteanlage“, erklärt Rainer Schulze, Leiter Planung Maschinenbau bei der DS Smith Paper Deutschland GmbH, und spielt damit auf die hohen Punktbelastungen an, die auf dem Werksgelände anfallen. „Unsere Stapler wiegen allein schon 23 Tonnen. Bei einer Ladung mit Papierrollen von bis zu neun Tonnen kommen so schnell über 30 Tonnen Gewicht zusammen. Daher muss die Regenrückhalteanlage besonders stabil sein.“
Besondere Stabilität durch zusätzliche Stützrohre
Eine Stahlbeton-Variante schied aufgrund der langen Bauzeit von vornherein aus. Stattdessen brachte das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro Oppermann GmbH, Vellmar, eine Lösung der Funke Kunststoffe GmbH ins Spiel. „Ich habe bei anderen Projekten bereits gute Erfahrungen mit den Systemen D-Raintank 3000® und der niedrigeren Bauform der D-Raintank 3000 smallbox® gemacht. Die Produkte sind robust und lassen sich noch dazu schnell verlegen“, betont Bauleiter Peter Nagel von der Oppermann GmbH.
Ihre hohe Tragfähigkeit verdanken die Systemelemente ihren jeweils vier lastabtragenden Säulen und dem widerstandsfähigen Material PVC-U. Angesichts der außergewöhnlich hohen Anforderungen in Witzenhausen entwickelte der Kunststoffhersteller aus Hamm jedoch eine Sonderlösung, für die auch ein reger Staplerbetrieb kein Problem darstellt. Funke-Fachberater Martin Ritting: „Wir haben mittig in jedem einzelnen Systemelement Stützrohre DN/OD 200 eingebracht. Diese erhöhen die Stabilität zusätzlich.
Außerdem besteht die Regenrückhalteanlage ringsherum aus D-Rain- tank 3000 smallbox®-Elementen, die vierlagig installiert wurden. In der Mitte kommt dagegen eine dreilagige Kombination aus D-Raintank 3000® und D-Raintank 3000 smallbox® zum Einsatz. Alles in allem ist die Anlage also so konzipiert, dass sie äußerst belastbar ist.“
Zufrieden mit Handling und Service
Wie gut sich die einzelnen Kunststoffelemente generell aufgrund des relativ geringen Gewichtes von weniger als zehn Kilogramm – mit Blick auf D-Raintank 3000 smallbox® sogar weniger als 7,5 kg – und der handlichen Abmessungen von maximal 600 mm verlegen lassen, weiß man bei der ausführenden Küllmer GmbH & Co. KG zu schätzen. Bauleiter Niklas Bachmann: „Das Handling ist sehr gut. Kaum ein anderes System kann so effizient eingebaut werden. Das Funke-Produkt würde ich anderen Auftraggebern guten Gewissens empfehlen.“
Und auch mit der Betreuung durch Funke Kunststoffe ist Bachmann zufrieden: „Herr Ritting hat unsere Tiefbauer vor der Montage der Sonderlösung instruiert und war auch während des Einbaus vor Ort.“ Polier Matthias Gier kann sich diesem positiven Fazit anschließen. Gier unterstreicht: „Die Logistik lief reibungslos. Da wir die Montage innerhalb einer Woche abschließen konnten, war der Baustellenablauf sehr wirtschaftlich. Das ist kein Vergleich zu einer Anlage aus Stahlbeton, bei der noch das Einschalen, Bewehren, Betonieren und der Härtungsprozess angefallen wären.“
Um die Elemente für die Regenrückhaltung nutzen zu können, wurden sie zuerst mit einem Filtervlies, dann mit einer Kunststoffdichtungsbahn und abschließend noch einmal mit einem Filtervlies ummantelt. Das Filtervlies schützt die Kunststoffdichtungsbahn dabei vor Beschädigungen.
Spülrohre halten Feststoffe zurück
Je nach Bedarf können die D-Raintank 3000®- Elemente mit Spülrohren ausgestattet werden. Sie weisen an der oberen Hälfte Schlitze auf, aus denen das Regenwasser abfließen kann, während sich mitgeführte Feststoffe an der Rohrsohle sammeln und durch Spülungen entfernt werden können. Bei dem Regenrückhaltebecken von DS Smith in Witzenhausen kamen an vier verschiedenen Stellen jeweils zwei der drei Meter langen Spülrohre in der Nennweite DN/OD 400 zum Einsatz.
Mit der Regenrückhalteanlage von Funke hat der Verpackungshersteller auf seinem Werksgelände in Witzenhausen die Weichen für ein modernes, klimaresilientes Niederschlagsmanagement gestellt. Gleichzeitig hat er dank der äußerst stabilen Sonderkonstruktion auch die Voraussetzungen für flexiblere Betriebsabläufe geschaffen.
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