KOMMUNAL DIREKT September / Oktober 2017
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Die Arbeit als Politesse, Sozialarbeiter oder
Vollzugsbeamter ist nicht immer ungefährlich.
UmdieeigenenMitarbeiterbesserzuschützen,
hat die Gemeinde Neunkirchen deshalb ein
neues mobiles Notrufsystem für ihre Mitar-
beiter getestet, das auf einer App basiert
und optional auch mit einem externen
Smart Button für direkte Notrufe erhältlich
ist. Die Ergebnisse sind so positiv, dass die
Lösung schon bald in anderen Behörden
und Gemeinden eingesetzt werden soll.
Sabine Schneider arbeitet als Politesse beim
Ordnungsamt in Neunkirchen. Persönlich ist
sie bei der Ausübung ihres Berufs noch nie in
eine Notlage geraten. Wie ihr Fachbereichs-
leiter Johannes Schneider weiß sie aber auch,
dass es vielerorts in Deutschland immer wie-
der zu prekären Situationen kommt. Täglich
wird in den Medien von Beleidigungen oder
Drohungen gegen Behördenmitarbeiter be-
richtet. Mitunter werden selbst Feuerwehr-
leute bei Löscheinsätzen behindert oder Po-
lizisten ohne Vorwarnung attackiert.
Damit die eigenen Mitarbeiter im Ernstfall
schnell reagieren können, startete die Ge-
meindeverwaltung in Neunkirchen im ver-
gangenen Sommer die ersten Tests mit einer
neuartigen Notruflösung von der COCUS AG.
Dabei wurden zunächst die Mitarbeiter des
Neunkirchener Rathauses mit einem spezi-
ellen Mobiltelefon ausgestattet, die häufig
mobil und allein unterwegs sind. Das Handy
ist mit der sogenannten HelpMe-App sowie
einer Sonderfunktion ausgerüstet. Die Bedie-
nung des Notrufs erfolgt über eine aktive Ta-
ste am Gehäuserand des eingesetzten Smart-
phones. Selbst bei gesperrtem Handy lassen
sich so bis zu drei individuelle Notruf-SMS
absetzen. Dabei werden auch die exakten
Standortdaten übermittelt. Alternativ kann
auch ein separater Smart Button als „Notruf-
knopf“ genutzt werden, der von COCUS ei-
gens entwickelt wurde und der sich beispiels-
weise leicht ander Jacke oder Hose anbringen
lässt. So ist die HelpMe-Lösung also auch
dann einsetzbar, wenn Mitarbeiter bereits
ein Diensthandy besitzen, das über keine ak-
tive Taste verfügt.
„Sollte sich einer unserer Mitarbeiter in einer
Notsituation befinden, kann er mit der Help-
Me-App schnell und unkompliziert Hilfe an-
fordern“, erklärt Johannes Schneider. Laut
Bürgermeister Bernhard Baumann ist es
dazu bislang glücklicherweise noch nicht ge-
kommen. „Doch das Handy gibt unseren
Mitarbeitern Sicherheit“, erklärt Baumann.
Die Tatsache, im Notfall gewappnet zu sein,
selbst wenn man nachts allein im Einsatz ist,
gibt den Mitarbeitern der Gemeinde ein
gutes Gefühl.
Zu denMitarbeitern, die vonder neuen Lösung
bereits profitieren, gehört unter anderen
Frank Mayenschein, der beruflich häufig in
den lokalen Flüchtlingsunterkünften unterwegs
ist. „Wenn verschiedene Kulturen und Glau-
bensrichtungen aufeinandertreffen, kann ich
zwar normalerweise deeskalierend eingreifen“,
sagt Frank Mayenschein. „Es ist aber auch
schon zu kritischen Situationen gekommen.“
Dass er bei Bedarf nunmehr lediglich einen
Knopf drücken müsste, um Unterstützung
von einem Kollegen oder der Polizei anzufor-
dern, findet Mayenschein praktisch und un-
kompliziert.
In Neunkirchen denkt man nach dem erfolg-
reichen Test bereits über eine Ausweitung der
App-basierten Lösung nach – beispielsweise
für den stationären Einsatz in Büros wie etwa
bei Vollziehungsbeamten oder der Ausgabe
der Sozialbezüge. „In unserer Gesellschaft
werden behördliche Maßnahmen immer
häufiger infrage gestellt oder von einigen
Bürgern gar abgelehnt“, sagt Bernhard Bau-
mann. „Und auch die Aggression nimmt zu.
Das Rathaus sollte nicht zur Gefahrenzone
werden“, betont der Bürgermeister.
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Neuartige Notruf-App schützt Gemeindemitarbeiter
Neunkirchen plant bereits Einsätze in weiteren Bereichen nach erfolgreichen Tests
Organisation zusätzlich über externe Dienst-
leister prüfen und ebenso auf die Einhaltung
der
einschlägigen
Datenschutzbestim-
mungen zertifizieren lassen. Ergänzend zum
externen Datenschutz-Audit birgt der Einsatz
Datenschutz-zertifizierter Software, die bei-
spielsweise das Unabhängige Landeszen-
trum für Datenschutz für Schleswig-Holstein
(ULD) oder auch der Landesbeauftragte für
Datenschutz und Informationsfreiheit in
Mecklenburg- Vorpommern durchführen,
weitere Vorteile. Beispielsweise hat der bran-
denburgische, auf kommunale Personalma-
nagement-Software spezialisierte Anbieter
GfOP sein Produkt KOMMBOSS als erste Per-
sonalmanagementsoftware überhaupt be-
reits vor Jahren vomULD, zertifizieren lassen.
Der Vorteil für Anwender: für die regelmäßige
Re-Zertifizierung bereits zertifizierter
Software, muss der jeweilige Software-
anbieter sorgen.
Die Messlatte so hoch wie möglich
legen
Die Gefahr, dass Cyberkriminelle sich
insbesondere den Fachkräftemangel
zunutze machen, um im Huckepack
von Bewerbungen in öffentliche Insti-
tutionen einzubrechen, Daten zu ma-
nipulieren, zu sperren oder zu stehlen,
wächst täglich. Für Kommunen hat
deshalb sowohl die Sicherheit, in unserem
Beispiel des Bewerbungsprozesses, als auch
dessen Schutz vor Missbrauch höchste Priori-
tät. Deshalbmuss die Latte für Angreifer durch
entsprechende Sicherheitsmaßnahmen so
hoch wiemöglich gelegt werden, denn das Ri-
siko ist zu groß, als dass Kommunen auf derlei
Maßnahmen verzichten könnten.
www.gfop.deKD017