FUHRPARK & LANDSCHAFTSPFLEGE
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KOMMUNAL DIREKT September / Oktober 2017
Schwemmen mit Nieder-, Mittel- oder Hoch-
druck, Schrubben mit Bürstentechnologie,
Heißwasserreinigung – die Möglichkeiten
in der Nassreinigung sind vielfältig. Wollen
Kommunen ihren Gerätepark bestmöglich
ausstatten, gilt es, vorab die häufigsten Ein-
satzszenarien zu definieren: Geht es um die
oberflächliche Grobreinigung von Baustellen,
um die tägliche Reinigung von Straßen und
GehwegenoderumdieEntfernungvonfettigem
Schmutz inderFußgängerzone?Wofür eignet
sich welche Methode, und gibt es Fälle, in
denen es besser ist, auf einen Dienstleister
zurückzugreifen? Einsatzgebiete sowie Vor-
undNachteile der verschiedenenMethoden
und Maschinen – ein kleiner Leitfaden.
Das Ziel definiert den Druck:
Kaltwasser-Schwemmen
Beim Schwemmenmit kaltemWasser werden
häufig Kommunalmaschinen mit Schwemm-
balken verwendet; alternativ kommenmanuell
geführte Geräte wie Hochdruckreiniger zum
Einsatz. Immer gilt es, die passenden Düsen
auszuwählen und den Druck an die geplante
Anforderung anzupassen. Für Grobreinigungen
wird üblicherweise Niederdruck bis 12 bar
angewendet. Damit lassen sich auf Baustellen
großeMengenStaubbindenoderverschlammte
Straßen nach einem Hochwasser freispülen.
Die verfügbaren Lösungen sind relativ günstig
in der Anschaffung, benötigen jedoch sehr
viel Wasser und entsprechend große Tanks.
Ein Kandidat für den flexiblen Einsatz ist das
Mitteldruck-Schwemmen. Es eignet sich für
die tägliche Unterhaltsreinigung auf Straßen
und Gehwegen ebenso wie für eine schnelle
Reinigung von Baustellen. Bewährt hat sich
die Kombination von Drücken bis 40 bar und
einem Wasserbedarf von bis zu 3.000 Liter
pro Stunde. Lediglich eine Tiefenreinigung
ist nicht möglich, da der Wasserdruck dafür
nicht ausreicht.
Für besonders harte Fälle, beispielsweise die
Intensivreinigung einesVolksfestplatzes, setzen
Kommunen häufig auf Hochdruckschwemmen.
DasWasser dringt dabeimit 250bar (odermehr)
tief in die Poren der Oberflächen ein und spült
sie rein. Der Wasserverbrauch ist imVergleich
zu Nieder- und Mitteldruckschwemmen ge-
ringer – allerdings bei höheren Anschaf-
fungskosten.
Groß in der Wirkung, flexibel im Einsatz:
Schrubben mit Tellerbürstentechnologie
Die Nassreinigungmit Bürstentechnologie ist
imAußenbereich immer stärker imKommen,
da die Ansprüche an die Reinigung höher
werden. Teilweise geht es sogar darum, hoch-
wertige Straßenbeläge in Fußgängerzonen vor
dem Ergrauen zu schüt-
zen
und
möglichst
nachhaltig zu pflegen.
Während in der Innen-
reinigung häufig Wal-
zenbürsten
bevorzugt
werden, sind in der Au-
ßenreinigung meist Tel-
lerbürsten im Einsatz.
Sie überzeugen durch ei-
nen
geringeren
Ver-
schleiß, hohe Flächen-
leistung und arbeiten
mit
kleiner
Umdre-
hungszahl und niedrigem Anpressdruck. Kom-
munalmaschinen mit Schrubbdecks bieten
neben diesen Vorteilen der Tellerbürsten-
technologie üblicherweise einen niedrigen
Wasserverbrauch.
Wer seinenMaschinenparkklugbestückt, sucht
nach einemAnbieter, dessen Maschinen sich
zudem flexibel einsetzen lassen. Sie sollten
kehren und nass reinigen können, sowie den
Wechsel zwischenverschiedenenAnbaugeräten
schnell ermöglichen. So sind, je nach Sauber-
keitsbedürfnis, Einsätze mit Schrubb- und
Kehrdeck im Wechsel planbar, um das ge-
wünschte Ergebnis zu erzielen.
Ist es in Sonderfällen nötig, Reinigungsmittel
einzusetzen, lohnt es sich,mit demAnwendungs-
techniker oder Fachberater des Herstellers die
passende Kombination aus Bürste und Reini-
gungsmitteln zu klären.
Für besonders harte Fälle:
Heißwasserreinigung
Die manuelle Heißwasserreinigung mit Hoch-
druck-Trailer und handgeführten Wasserwerk-
zeugen eignet sich besonders für Detailarbeiten.
Dazu zählt die Entfernung von organischen
Verfärbungen und öligem beziehungsweise
fettigem Schmutz. Da die Systeme autark ver-
wendbar sind und keinen Wasser- und Strom-
anschluss benötigen, ermöglichen sie auch
die Reinigung an schwer zugänglichen Stellen.
Passend zum Einsatzgebiet ist die Flächen
leistung in der manuellen Heißwasserreini-
gung eher gering.
Wer eine hohe Flächenleistung benötigt, bei-
spielsweise zur Aufbereitung von Böden,
Kaugummientfernung, Ölspurbeseitigung oder
zur Reinigung von Tartanbahnen, sollte sich
einen Dienstleister suchen, der über die pas-
sende Ausrüstung verfügt. Denn aufgrund
der hohen Anschaffungskosten lohnt es sich
für Kommunen meist nicht, diese Maschinen
selbst in den Gerätepark aufzunehmen.
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Von oberflächlich bis porentief rein
Wie unterschiedlich Nassreinigung das Straßenbild beeinflussen kann
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