Seit Mitte 2014 verzeichnen die Kommunen in Deutschland einen deutlichen Anstieg der Flüchtlingszahlen und somit auch der Nachfrage an Unterkünften. Bestandsgebäude waren schnell belegt, sodass die Überlegung, neue Unterkünfte in Systembauweise zu errichten, bald in die Tat umgesetzt wurde – auch in Düsseldorf. FAGSI wurde beauftragt, ein Flüchtlingswohnheim nach dem städtischen Konzept zu errichten. So entstand das „Düsseldorfer Modell“.

Im Vorfeld der Projektausschreibung entwarf die Stadt Düsseldorf ein eigenes Flüchtlingswohnheim-Konzept. Die Überlegung: Mit den Containerbauten sollen kleine Dörfer für jeweils ca. 200 Personen entstehen. Eine Mischung aus Sammelunterkünften und Wohneinheiten sowie die ansprechende Gestaltung der Außenanlagen sollen die Heime besonders sicher und wohnlich machen. Darüber hinaus ist auch die Möglichkeit zur flexiblen Belegung gegeben. Im Juli 2015 übergab die Stadt den Auftrag für das Flüchtlingsheim „Karlsbader Straße“ an FAGSI.

Für den Bau auf dem zirka 4900 m² großen Gelände planten wir 180 Module mit einer Grundfläche von insgesamt 2727 m² Baugrundfläche ein. Nach einer zweimonatigen Vorbereitungsphase startete unser Schwesterunter­nehmen und Auftragnehmer PROCONTAIN im September mit der Errichtung. In nur zehn Wochen Bauzeit entstanden drei zweistöckige Gebäude mit einem integrierten Verwaltungskomplex. „Eine Herausforderung, die nur mit einem motivierten Team und vielen Fachunternehmen aus der Region zu erfüllen war“, berichtet Thorsten Kolb, Technischer Leiter der zuständigen Niederlassung Krefeld.

Die möblierten Wohnkomplexe bestehen aus kleinen Einheiten mit Wohnmodulen für maximal 20 Bewohner – Einzelpersonen und Familien – pro Eingang. Ein Modul bietet eine Nutzfläche von ca. 16 m² und ist für zwei Bewohner geeignet. Für Familien von sechs bis acht Personen ist eine kleine Einbauküche und ein eigenes Badezimmer vorgesehen. Im Erdgeschoss der Gebäude befindet sich jeweils eine barrierefreie Wohneinheit mit einem behindertengerechten Badezimmer.

Der Verwaltungskomplex ist die zentrale Anlaufstelle für die Asylsuchenden und beherbergt den Sozialdienst. Die Betreuung der Menschen in der Karlsbader Straße übernimmt die Caritas. Neben den Büros stehen den Sozialarbeitern und Ehrenamtlichen auch Gruppen- und Aufenthaltsräume zur Verfügung.

„Wir haben die im Konzept enthaltenen Vorgaben wie gewünscht umgesetzt“, erzählt Frank Martin Müller, Leiter der Niederlassung Krefeld. „Gleichzeitig haben wir den vorhandenen Spielraum für die Gestaltung genutzt.“ Auch die Außenanlagen wurden von FAGSI gestaltet. Eine hochwertige Pflasterung sowie eine knapp 900 m² große Grünfläche mit Kinderspielplatz, Parkbänken und LED-Beleuchtung komplettieren die Anlage. Ende November 2015 fand die Übergabe statt. Im Dezember bezogen die ersten Familien die Gebäude.

Die Stadt Düsseldorf mietet die Containerbauten zunächst für fünf Jahre. FAGSI bietet den Kommunen eine hohe Kostentransparenz und -sicherheit. Die kurze Planungszeit führt zu schnellen Ergebnissen und das Wohnkonzept sichert den Flüchtlingen ein Maximum an Privatsphäre. So ist das „Düsseldorfer Modell“ bereits zum Vorzeigeprojekt für andere Kommunen in Deutschland geworden.

Weitere Informationen unter:
www.fagsi.com
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