Die Überwachung der Fällmitteldosierung ist nicht ganz einfach: Nicht berührungsfrei arbeitende Messsysteme wie MIDs leiden sehr schnell unter Ablagerungen an der Sensorik. Diese Ablagerungen führen zu fehlerhaften Messergebnissen und damit zu einer Fehldosierung teurer Fällmittel. Als ideale Lösung hat sich für den Amperverband das berührungslos messende, wartungsfreie Ultraschallgerät deltawaveC erwiesen.

In Geiselbullach erfolgt eine Simultanfällung am Ende der Klärwerks-Belebungsstufe, das heißt, das Fällungsmittel wird am Ende der biologischen Stufe eingebracht. Zunächst zu Testzwecken wurde ein portables deltawaveC-P Durchflussmessgerät installiert und die Messung per Ausliterversuch kontrolliert. Anlass für die Testinstallation war, dass die beiden MIDs die die Fällmittelzugabe überwachten, eine Differenz zwischen tatsächlicher und gemessener Fällmittelmenge nach mehrjährigem Betrieb fast in Höhe des Faktors 3 aufzeigte.

Spart teures Fällmittel

Jede der beiden Fällmittelstraßen wartet nachts pro Straße mit nur 90 l/h, in Zeiten der Spitzenauslastung mit 400 -500 l/h auf. Vor allem der geringe Durchfluss und die zur Dosierung eingesetzte Kolbenpumpe, die den Durchfluss pulsieren ließ, erschwerten die Messung. Die PVC-Leitung mit nur 20 mm Durchmesser bei 1,5 mm Wanddicke in Kombination mit einem Schlauch, der das Fällmittel zum Becken führt, stellte kein Problem dar.

Zur genauen Messung genügte ein über 30 cm gerade laufender Messrohrabschnitt auf dem die Ultraschallwandler außen aufgespannt sind. Was anderen Messverfahren Probleme macht und Wartungsaufwand verursacht, ist das Ausfällen des Fällmittels in Form kalkartigen Niederschlags, der den freien Durchgang von nur 3 mm der bislang installierten MIDs immer wieder zusetzt.

Bei einer Ausliterung von 400 l, hatte das deltawaveC-P nur eine Abweichung von etwa 4 % vom tatsächlichen Volumen. Im Vergleich zu anderen Messsystemen ergibt sich damit eine hohe Genauigkeit. Das teure magnetisch- induktive Vergleichsgerät hatte eine Messabweichung von weit über 40 %!

Das von systec-Controls entwickelte Durchflussmesssystem überzeugte die Verantwortlichen da es – anders als die bislang installierten MIDs – nicht zusetzen kann und auf Dauer, ohne Wartungsaufwand, genaue Messergebnisse liefert. Sollten Ablagerungen im Messrohr zum Problem werden, dieses zu tauschen oder zu reinigen wäre keine Affäre.

Nach den Testmessungen mit dem mobil einsetzbaren deltawaveC-P entschied man sich für das festinstallierte deltawaveC-F, ausgerüstet mit 2 Kanälen. Daniel Lingemann, M.Sc. und zuständig für die Projektbearbeitung/Anlagenoptimierung beim Amperverband sagt dazu: „Wir haben nach einer zuverlässigen, wirtschaftlichen Lösung gesucht und mehrere Messverfahren und -Geräte verglichen. Für uns ist das deltawaveC-F die optimale Lösung.

Dank Clamp-On haben wir keinen Wartungsaufwand und können Kontrollmessungen bei sehr unterschiedlichen Durchflussmengen vornehmen. Die Abweichungen aus dem Ausliterversuch lagen je nach Frequenz der Pumpen bei bis zu 15 % (bei niedrigen Frequenzen), aber auch deutlich darunter ca. 1 – 5 % (bei mittlerer bis max. Frequenz), das wurde aber in Kauf genommen, da die höheren Abweichungen nur in den Nachtstunden bei geringer Phosphorlast zu erwarten sind und damit insgesamt nur ein geringes Volumen „falsch“ gemessen wird.

Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass diese Fehler mehr oder weniger konstant bleiben, da wir die Messstrecke reinigen oder ersetzen können und sich deshalb der Messfehler nicht wie beim MID über die Jahre teils dramatisch verschlechtert.“

Für den Amperverband war sicherlich ein weiterer Pluspunkt bei der Entscheidungsfindung, dass zum Teil seit langen Jahren andere Durchflussmessgeräte dieses Herstellers aus Puchheim arbeiten.

Autor: Lukas Maria Dudkowski, Vertriebsingenieur systec Controls, Puchheim

Weitere Informationen unter:
www.systec-controls.de
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