Forum „Anforderungen an das Wohnen der Zukunft“ am 30. März zeigt, wie die Wohnungswirtschaft dem demografischen Wandel technisch begegnen kann

Der demografische Wandel ist bereits heute deutlich spürbar. Nach Prognosen der Bau- und Wohnungswirtschaft müssen in Deutschland pro Jahr rund 100.000 seniorengerechte Wohnungen durch Neubau oder Modernisierung geschaffen werden, um den Bedarf zu decken. Davon allerdings ist man noch weit entfernt. Die Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften stehen vor der großen Herausforderung, ihren Wohnungsbestand technisch für die Gesundheitsleistungen der Zukunft fit zu machen.

Technisch und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen

Um die Wohnungswirtschaft bei dieser Herkulesaufgabe zu unterstützen, veranstaltet der Verein Smart Home & Living Baden-Württemberg im Rahmen der eltefa, Fachmesse für Elektrotechnik und Elektronik, das Forum „Anforderungen an das Wohnen der Zukunft – so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben“. Auf dem Stuttgarter Messegelände (Halle 4) treffen sich am 30. März 2017 von 10:30 Uhr bis 13:00 Uhr Fachleute und Experten aus den Bereichen Smart Home, Wissenschaft und Wohnungswirtschaft und zeigen in einem Mix aus Forschung und Praxis, wie Bestandswohnungen und Neubauten technisch und wirtschaftlich sinnvoll altersgerecht ausgerüstet werden können.

Bei einem so komplexen Thema ist es wichtig, dass interdisziplinär gedacht wird. Schließlich müssen die unterschiedlichen Bedürfnisse von Entwicklungs- und Software-Ingenieuren, Bauplanern, Handwerkern, des Pflegepersonals und der älteren Menschen berücksichtigt werden. Sonst kann es passieren, dass Elektriker untaugliche Kabel verlegen, Bauplaner keinen Platz für Installationen berücksichtigen und Entwickler am Menschen vorbei entwickeln, der mit der Technik umgehen muss. Pflegekräfte wiederum kennen zwar die Bedürfnisse ihrer Klienten, wissen aber nicht, welche technische Unterstützung möglich ist und welche Voraussetzungen dazu nötig sind.

Die Vorträge: Wissenschaft und Praxis

Das Programm des Vereins Smart Home & Living Baden-Württemberg gibt einen Überblick über den Stand in den Bereichen Forschung, Technik und Praxis. Birgid Eberhardt, Bereichsleiterin Smart Home/AAL bei der GSW Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württemberg, berichtet über Erfahrungen ihres Unternehmens mit verschiedenen Smart Home-Projekten.

Prof. Dr. Udo Weimar vom Institut für Physikalische Chemie an der Universität Tübingen stellt seine Forschungsergebnisse über den Alltag von Menschen unterschiedlicher Altersstufen im preisgekrönten Tübinger Lebensphasenhaus vor. Das Modellprojekt für Forschung, Demonstration, Wissenstransfer und Austausch wurde ins Leben gerufen, um die Auswirkungen einer älter werdenden Gesellschaft im Bereich Wohnen ganzheitlich zu behandeln. Langfristig sollen dort soziale und technische Innovationen entstehen.

Welche baulichen, technischen und funktionalen Anforderungen Smart Home & Living (SHL)- Vorhaben aus Sicht einer Pflegeeinrichtung erfüllen müssen, zeigt Dr. Barbara Steiner, Leiterin des Geschäftsfelds Altenhilfe bei der Reutlinger Bruderhaus Diakonie.

Dr. Jürgen Jarosch, Geschäftsführer des Elektro Technologie Zentrums, und Dr. Dietmar Becker, Geschäftsführer des Entwicklungszentrums Gut alt werden, zeigen die Möglichkeiten und Mehrwerte von Smart Home & Living-Lösungen für die Wohnungswirtschaft.

Abgerundet wird das Programm durch einen Blick in die Zukunft. Steffen Braun, Institutsdirektor des international renommierten Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), widmet sich dem „Leben in der Morgenstadt“.

Mit seinem breit gefächerten Vortragsprogramm bietet das Forum sowohl Wohnungsunternehmen als auch dem Handwerk wichtige Erkenntnisse für die Planung und Umsetzung von SHL-Lösungen für altengerechtes Wohnen.

Die 19. Eltefa, Fachmesse für Elektrotechnik und Elektronik, findet vom 29. bis 31. März 2017 auf dem Stuttgarter Messegelände statt. Sie ist die größte Regionalmesse der Elektrobranche in Deutschland.

Weitere Informationen unter:
www.eltefa.de
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