Deutschland baut zu langsam. Nein, nicht in ganz Deutschland, im schwäbischen Dorf Wörleschwang in den westlichen Wäldern bei Augsburg kämpft ein innovatives Betonwerk erfolgreich dagegen an. Firmengelände und Privathäuser der Familie Hieber liegen direkt an der Zusam. Eigentlich ein malerisches Flüsschen, das sich beschaulich durch das gleichnamige Tal schlängelt. An Pfingsten 2024 verwandelte sich die Zusam aber zu einer reissenden Bestie und lässt die Menschen vor Ort wortwörtlich absaufen.

Es muss jetzt endlich was passieren.

Firmeneigner Alexander Hieber nimmt den Hochwasserschutz selbst in die Hand. Gemeinsam mit einem Partner und seinem Team an Konstrukteuren entwickelt er den Airbag gegen Hochwasser. „Nur wenn man ihn braucht, kommt er raus, sonst ist er unsichtbar. Man kann ja nicht das ganze Dorf einmauern“, führt Hieber seine Grundidee aus.

Das Wasser kommt

Es ist tiefe Nacht, kein Licht, kein Strom, starker Wind und Regen. Es stehen keine zusätzlichen Hilfsmittel zur Verfügung und trotzdem soll der mobile Hochwasserschutz sofort aufgebaut werden. In solchen stressigen Krisensituationen werden die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW überall gleichzeitig gebraucht. Das besondere am Airbag von Hieber, Bürgerinnen und Bürger können sich selbst schützen, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Kein kompliziertes Fachwissen, keine langen Wartezeiten, keine aufwändige Organisation von Logistik und Lagerhaltung. Ohne Strom und ohne schweres Gerät kann der Airbag mit einer Aufbaugeschwindigkeit von 1 Meter pro Mann oder Frau aktiviert werden.

Wie kommt der Airbag gegen Hochwasser an seinen Einsatzort.

Im Fertigteilwerk von Hieber werden standardisierte Betonelemente gefertigt, die bereits mit einer Aufnahmetasche für den Airbag versehen sind. Vor Ort werden diese in den Boden gesetzt und aneinandergefügt. Danach werden die Bestandteile des Airbags eingebaut und in Ruhemodus versetzt. Der Airbag ruht unter einer Abdeckschiene, die auch mit LKWs befahrbar ist und zur leichten händischen Entnahme im Ernstfall in Segmente unterteilt ist.

Schon ist der Airbag zum Schutz von Hochwasser einsatzbereit und schützt einzelne Anwesen, Straßenzüge, ganze Siedlungen und Gemeinden entlang von Gewässern, in tieferen Lagen und in Überflutungszonen. Weiter hat Hieber neben dem flexiblen Airbag feste Schutzwände aus 5 Meter breiten Betonmodulen im Programm, die untereinander fest und dicht verschraubt, einen permanenten sichtbaren Hochwasserschutz bieten.

Die Betonwerke Hieber, ansässig in Wörleschwang bei Augsburg, Bayern und Pegau bei Leipzig in Sachsen entwickeln und produzieren seit 70 Jahren innovative Betonfertigteile und Baustoffe. Das Unternehmen beschäftigt 160 Mitarbeiter und wurde zuletzt wieder mehrfach mit Preisen für seine Innovationen ausgezeichnet. Schwerpunkt ist die Steigerung der Baugeschwindigkeit durch Vorfertigung und Standardisierung sowie die Erforschung und Anwendung leichter Betonsorten zur CO₂- Reduktion im Baugewerbe.

Übrigens der Hochwasserschutz ist bei Hieber Chefsache. Firmeneigner Alexander Hieber betreut persönlich Gemeinden und kommunale Projekte zum effektiven und schnellen Hochwasserschutz. Jeden 1. Freitag im Monat, immer um 10:00 Uhr findet in Wörleschwang bei Augsburg im Stammsitz von Hieber eine Live- Show des Hochwasserairbags statt. Hieber hat dazu extra ein großes Flutungsbecken gebaut. Der Airbag kann also nicht nur statisch begutachtet werden, sondern es wird immer ein realer Hochwasseralarm mit echter Aktivierung des Airbags ausgelöst. Zum Schluss steht zwischen den Zuschauern und der 140 Zentimeter hohen Wassersäule der Hochwasser Airbag und demonstriert eindrucksvoll seine Leistungsfähigkeit.

Weitere Informationen unter:
Tel. 0829/11883-0
hieber-beton.de
KD2503068
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