Wie auf Europas größtem Marktplatz für Abfälle mithilfe von Innovation & Digitalisierung die Abfallwirtschaft auf den Kopf gestellt wird.
Laut dem deutschen Umweltbundesamt stieg das Abfallaufkommen in Deutschland im Zeitraum von 2009 bis 2019 von 359,4 Mio. Tonnen auf 416,5 Mio. Tonnen pro Jahr. Besonders spannend: Die Menge an Siedlungs- und Haushaltsabfällen blieb dabei annähernd konstant und anteilsmäßig gering, bei etwa 50 Mio. Tonnen. Diese Datenlage zeigt eindrücklich, dass rund 88% aller Abfälle in Deutschland auf die Baubranche, den Bergbau sowie Produktion und Gewerbe zurückzuführen sind.
Gleichzeitig gestaltet sich Abfallvermeidung und die Implementierung der Kreislaufwirtschaft in vielen Unternehmen als problematisch. Henning Wilts & Nadja von Gries vom Wuppertal Institut berichteten bereits 2017 in Ausgabe 66 von „Gesellschaft, Wirtschaft, Politik (GWP)“ über den „schweren Weg zur Kreislaufwirtschaft“. „Es braucht Lösungen, die die Kreislaufwirtschaft für Unternehmen einfach zugänglich machen. Es ist wichtig, dass etwas voran geht und wir vom Denken ins Tun kommen“, so der Cyrkl Country Manager für den deutschsprachigen Raum, David Mattersdorfer.
Wilts und Gries (2017) erwähnen in ihrem Beitrag auch das Bedürfnis einer möglichst sicheren und zuverlässigen Abfallentsorgung, bei der die Rückführung in den Kreislauf nur eine zweitrangige Rolle spielt. Zudem scheint die hervorragende Infrastruktur der deutschen Abfallwirtschaft der Kreislaufwirtschaft im Weg zu stehen, denn Abfallvermeidung ist nicht spannend, solange das System günstige Alternativen anbietet. Das internationale Startup Cyrkl macht sich diesen Umstand zunutze: „Wir reduzieren nicht nur die Entsorgungskosten unserer Kunden, die Abfälle werden vielmehr zu einer weiteren Umsatzquelle. So stellen wir sicher, dass möglichst viele Abfälle im Kreislauf geführt werden und immer mehr Abfälle werkstofflich statt thermisch verwertet werden“, so Mattersdorfer.
Cyrkl überträgt ein bekanntes Prinzip auf den Abfallsektor: Einen digitalen, skalierbaren und internationalen Marktplatz, auf dem Unternehmen niederschwellig Abfälle als Angebote inserieren können. Durch die Unterstützung eines Algorithmus sind die ExpertInnen in der Lage, die Angebote mit passenden Recyclingunternehmen zu vernetzen. Um die größtmögliche Wirkung erzielen zu können, wird die Registrierung und das Veröffentlichen von Angeboten kostenlos zur Verfügung gestellt. Besonders lukrative Angebote können sogar auf dem Marktplatz versteigert werden, so kann der Kunde den bestmöglichen Preis für sein Angebot erzielen. Im Moment bewährt sich diese Erweiterung vor allem bei Kunststoff- und Metallabfällen in großen Mengen.
Seit der Gründung 2018 hat Cyrkl in 10 europäische Länder expandiert. Das Startup steckt im deutschsprachigen Raum noch in den Kinderschuhen, doch die Erfahrungswerte aus Tschechien, Polen und der Slowakei zeigen, dass es eine starke Nachfrage nach dem Geschäftsmodell gibt. Im DACH Raum zählt die Plattform aktuell rund 760 aktive Kunden, in Europa sind es mittlerweile mehr als 10.000. David Mattersdorfer ist motiviert, die Kreislaufwirtschaft mit Cyrkl voranzutreiben: „Gewissermaßen sind wir Disruptoren, also richtige Störenfriede im Sektor des Abfallmanagements.“ Durch die direkte Verbindung von Abfallverursacher mit Abfallverwerter werden Zwischenhändler übersprungen. Das führt zu einer Kostenreduktion von bis zu 400€ pro Tonne im Entsorgungsprozess, die sowohl dem Einkäufer als auch dem Verkäufer zugutekommen.
Mit den gewonnenen Erkenntnissen aus der Abfallwirtschaft und der vorhandenen Expertise im Unternehmen bietet Cyrkl mit ihren „Waste Scans“ zudem maßgeschneiderte Beratungsdienstleistungen an. Der digitale Marktplatz ist zweifellos nicht die ideale Lösung für jedes Unternehmen, und komplexe Abfallströme sowie das Aufkommen von gefährlichen Abfällen, Nebenprodukten oder Mischabfällen lassen sich am besten intern, direkt beim Kunden, optimieren.
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