Der im November 2015 neu gewählte SLG-Vorsitzende, Florian Klostermann, moderierte erstmals das schon traditionelle Podium 2 „Straßen-, Landschafts- und Gartenbau“ auf den Ulmer BetonTagen. Er konnte im Edwin-Scharff-Haus in Neu-Ulm rund 120 Teilnehmer willkommen heißen.
Seit rund eineinhalb Jahrzehnten richtet der Betonverband SLG das Podium „Straßen-, Landschafts- und Gartenbau“ anlässlich der Ulmer BetonTage aus und gestaltet das jeweilige Programm maßgeblich mit. Die ansonsten von Technik dominierte Veranstaltung begann mit einem juristischen Thema: RA Wolf Müller vom Bundesverband Baustoffe Steine und Erden e. V. legte die aktuelle und geplante Rechtslage zum Dauerthema „Herstellerhaftung für Ein- und Ausbaukosten“ dar. „An der rechtlichen Gleichstellung von Verbraucher – und Handelsgeschäften wird man wohl nicht vorbeikommen“, so Müller mit dem Verweis auf den Koalitionsvertrag der Bundesregierung.
Aber, und das sei das Entscheidende: Die Kontroll- und Rügepflicht des Unternehmers als Käufer der Ware nach dem Handelsgesetzbuch bleibt erhalten. Im Anschluss stellte Dr. Patrick Schäffel vom Verein Deutscher Zementwerke e. V. die neuesten Ergebnisse eines Forschungsvorhabens zum Frost-Tausalz-Widerstand von Betonwaren vor. Bei diesem speziellen Vorhaben, an welchem auch die Universität Kassel maßgeblich beteiligt ist, werden Labor- und insitu-Ergebnisse miteinander verglichen, um Verbesserungspotenziale für die einschlägigen Prüfverfahren herausarbeiten zu können.
Den Abschluss der ersten Session gestaltete Dipl.-Ing. Andreas Meier, Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein, mit seinem Vortrag zu Pflasterflächen in Tiefgaragen. Hierbei hob er die Anforderungen an den Unterbau, insbesondere hinsichtlich der Dauerhaftigkeit, hervor.
Den zweiten Teil eröffnete SLG-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Dietmar Ulonska mit seinem Referat über die Entstehungsgeschichte des FGSV-Papieres mit dem Titel „Betonpflasterbauweisen als Maßnahme zur Reduzierung von Umweltwirkungen“. Dieses Papier aus dem FGSVArbeitsausschuss „Luftreinhaltung an Straßen“ hat zu einer kontroversen Diskussion innerhalb der unterschiedlichen FGSV-Gremien geführt, die noch nicht beendet ist. „Wir werden also noch ein wenig warten müssen“, so Ulonska, „bis wir den genauen Inhalt des Papieres kennen“.
Im Anschluss trug Dr. rer. nat. Karl-Uwe Voß, Materialprüfungs- und Versuchsanstalt Neuwied, aktuelle Erkenntnisse zur Kantenfestigkeit von Betonwaren vor. Seine Ausführungen erfolgten vor dem Hintergrund der immer wiederkehrenden Streitigkeiten bei Kantenabplatzungen an vornehmlich scharfkantigen Betonwaren. Ein an seinem Institut in den Jahren 2010/2011 entwickeltes Prüfverfahren wurde in den letzten Jahren weiter verbessert und wird mittlerweile auch als Bewertungsgrundlage für Gerichtsgutachten herangezogen.
Im letzten Vortrag des diesjährigen Podiums ging es ebenfalls um ein Dauerthema, nämlich um Ausblühungen, vorgetragen von Dr. rer. nat. Andreas Schrell von der Firma CONAPRO. In seinen Ausführungen beschrieb er eine Reihe von Parametern, durch deren Beeinflussung Ausblühungen minimiert werden können, z. B. Rohstoffe, Zusatzmittel, Härtungs- und Lagerungsbedingungen.
Als ernüchternde Erkenntnis blieb am Ende des Tages jedoch, dass Ausblühungen bei zementgebundenen Betonwaren nicht gänzlich zu verhindern sind. Das erste Podium 2 auf den Ulmer BetonTagen unter der Moderation des neuen SLG-Vorsitzenden, Florian Klostermann, knüpfte nahtlos an die erfolgreichen Veranstaltungen der Vorjahre an, die unter der Leitung von Martin Kronimus zu einem Gradmesser für erfolgreiche Verbandsarbeit geworden sind.
Auch in diesem Jahr zeigte sich einmal mehr, wie wichtig die fachliche Arbeit des Betonverbands SLG für Produkte und Bauweisen im Straßen- und Galabau ist. Der Betonverband hat derzeit 37 Ordentliche, 23 Außerordentliche Mitglieder sowie die Lanxess Deutschland GmbH als Förderpartner.
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