„Wenn man das vialytics-System einmal verwendet hat, möchte man nicht mehr zurück“, so lautet das Urteil des Bauhofleiters Stefan Halbritter. Denn wozu vor drei Jahren noch eine manuelle Überprüfung des Straßenzustandes mit aufwendiger händischer Dokumentation aller Schäden auf den Straßen, an Straßenschildern, der Beleuchtung sowie Grünflächen und Radwegen notwendig war, kommt seit 2018 die intelligente und automatische Straßenzustandserfassung von vialytics zum Einsatz.

Ausgestattet mit einem Smartphone an der Windschutzscheibe und vorinstallierter vialytics-App fährt der Bauhof zweimal im Jahr die kommunalen Straßen ab. Die während der Fahrt automatisch erhobenen Bilddaten der Straßenabschnitte werden daraufhin von Künstlicher Intelligenz auf Straßenschäden hin analysiert, wobei detektierte Schäden einzeln erkannt und automatisch in Schadenskategorien eingeteilt werden. Den Überblick über den Zustand ihrer Straßen kann sich die Kommune dann in einem webbasierten Geoinformationssystem anhand von Zustandsnoten verschaffen und in Orientierung hieran die entsprechenden Sanierungsmaßnahmen planen und ableiten.

Neu hinzu kommt die Weiterentwicklung im Bereich der Verkehrssicherheit. Diese ermöglicht die automatisierte Dokumentation der Verkehrssicherheits-Begehung mit dem Smartphone. Mit einem Bluetooth-Button am Lenkrad können während der Befahrungen oder auch in der Handbedienung manuell Sicherheitsrisiken dokumentiert und priorisiert werden, die auf der Straße oder angrenzenden Flächen und Straßenschildern entdeckt werden. Diese Aufnahmen werden nicht nur automatisch mit Markierungen mit entsprechender exakter Georeferenz und Zeitangabe versehen, sondern es können auch Informationen per Sprach- und Textnotiz hinzugefügt werden.

„Der Einsatz des Smartphones ist so vielseitig“, wie Halbritter berichtet. In Eichstetten kommt es deshalb in ganz unterschiedlicher Weise zum Einsatz. Nach Kontrolle aller Straßenschilder haben sich rund 70 Schilder als auswechslungswürdig erwiesen, hinzu kommen 10 bis 15 defekte Schachtdeckel und Wassereinläufe, die Ausbrüche darum herum aufweisen, und auf die die Gemeinde erst durch die schlechte Note im Web-Gis aufmerksam wurde. So gehen die automatische und manuelle Erfassung Hand in Hand.

Durch die Priorisierung der einzelnen Schäden können Sanierungskonzepte für die nächsten Jahre erarbeitet, entsprechende Fördergelder hierfür beantragt und in den kommunalen Haushalt eingeplant werden. „Bei der Planung stützen wir uns voll und ganz aufs System, auch was die Absicherung gegenüber Baustellen angeht“. Denn durch die regelmäßige Erfassung des Straßenzustandes können Veränderungen objektiv anhand der Zustandsnoten und hochauflösenden Bilddateien nachgewiesen werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn im Zuge des geplanten Baus des Umspannwerks erwartet wird, dass mehrere hundert Lastkraftwägen die gleiche Straße in den nächsten Jahren täglich nutzen werden.

Auch der Zustand der Böschungen mit unter Naturschutz stehenden Pflanzen in den umliegenden Weinbergen sowie der Zustand der 420 Wassereinläufe, die sich dort befinden, wird mit dem Smartphone kontrolliert und erstmals mit genauen GPS-Koordinaten versehen. „Als wir vom Rathaus gefragt wurden, ob wir den Vertrag für das vialytics-System verlängern wollen, war meine Antwort nur, das ist keine Frage“, so Stefan Halbritter.

Weitere Informationen unter:
www.vialytics.de
KD2004093
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