Gelsenkirchen, 10. – 11. September 2024 – Das Institut für Unterirdische Infrastruktur (IKT) feierte sein 30-jähriges Bestehen mit einem großen IKT-Kongress und einer feierlichen Jubiläumsveranstaltung.

Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde neben zahlreichen Gästen, Ausstellern und hochkarätigen Vorträgen auch der Verkehrs- und Umweltminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Herr Oliver Krischer, im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen begrüßt.

Seit seiner Gründung vor 30 Jahren hat sich das IKT zu einer zentralen Forschungs- und Prüfeinrichtung für unterirdische Infrastruktur entwickelt. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Untersuchung und Optimierung von Kanälen, Rohleitungen und Entwässerungssystemen – ein Bereich, der für den Umweltschutz und die Klimafolgenanpassung von wachsender Bedeutung ist.

Der diesjährige IKT-Kongress, als Konferenz der Zukunft unter der Agenda Stadtentwässerung 2035, brachte führende Experten und Entscheidungsträger aus der Bau-, Abwasser- und Umweltbranche zusammen, um über aktuelle und im Besonderen über zukünftige Herausforderungen und Innovationen zu diskutieren. Zu den Themen gehörten unter anderem, die nachhaltige Gestaltung von Infrastrukturen, neue Technologien zu Kanalsanierung und die Anpassung an den Klimawandel.

Die Teilnahme des NRW-Umweltministers Oliver Krischer unterstreicht die Bedeutung der Stadtentwässerung als essentieller Bestandteil unserer Infrastruktur und die Relevanz des IKT für die Landespolitik. Neben Fachvorträgen bot der Kongress den Teilnehmern auch eine umfassende Ausstellung, die sowohl im Innen- als auch im Außenbereich stattfand.

Ein besonderes zukunftsweisendes Technologie- Highlight wurde von der Firma Wiedemann enviro tec im Außenbereich präsentiert:
Der SUPER 1000 e-tec, das erste vollelektrische Kanalreinigungsfahrzeug. Das mit dem VAK- Innovationspreis 2024 ausgezeichnete 3-Achs e-Transformer-Fahrzeug mit Wasserrecycling und alternativem, klimaneutralem Antriebskonzept, setzt so in zweifacher Hinsicht einen Meilenstein in der nachhaltigen Instandhaltung von Abwassersystemen.

Durch seinen emissionsfreien Betrieb, leistet der e-tec einen wichtigen Beitrag zur CO2 und Feinstoff-Reduktion und geht dabei auch technisch keinerlei Kompromisse ein bei der Ressourcenschonung von Wasser, durch die Integration seines vollautomatischen, kontinuierlichen Wasserrecyclingsystems. Zudem realisiert er die Anforderungen des Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungsgesetz (SaubFahrzeugBeschG), um den gesetzlichen Vorgaben und Zielen bei der Beschaffung von schweren Nutzfahrzeugen für die Kommunen gerecht werden zu können.

Der NRW-Umweltminister Oliver Krischer, die 1. Bürgermeisterin von Gelsenkirchen Martina Rudowitz, Geschäftsführer des IKT Roland W. Waniek, sowie der Vorstandsvorsitzende der EGLV und Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) Prof. Dr. Uli Paetzel, zeigten sich begeistert und ließen es sich nicht nehmen, den e-tec der Firma Wiedemann vor Ort persönlich zu besichtigen.

Dabei, erhielten sie einen umfassenden Einblick aus erster Hand von der WIEDEMANN- Geschäftsführung, Stefanie Wiedemann und Dirk Hemsing und waren beeindruckt, von der enormen Leistungsfähigkeit und innovativen Technik des Fahrzeuges, als Wegbereiter für die moderne und nachhaltige Kanalreinigung der Zukunft!

In seiner Festlaudatio würdigte Minister Krischer die besondere Bedeutung der Abwassertechnik und die enormen Leistungen der Branche in Verbindung mit der Stadtentwässerung und setzte die Leistungen der Branche für eine funktionierende Stadtentwässerung in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten, als zivilisatorische Errungenschaft, ohne die ein Zusammenleben gar nicht vorstellbar wäre, mit der Erfindung des Internets gleich.

Die Zukunfts- und Funktionsfähigkeit der Kanalnetze stelle dabei eine Daueraufgabe dar, so der Minister und hob die Wirtschaftskraft der Umweltbranche, die über 600.000 Arbeitsplätze in Deutschland schaffe hervor. Besondere Anerkennung verdiene hierbei speziell im Bereich Wasser, das IKT und das ein oder andere der anwesenden Unternehmen, die weltweit hochanerkannte Spitzentechnologie hervorbringen.

Im Zusammenhang mit den Folgen der Klimakrise als neue historische Herausforderung vor der wir als Gesellschaft stehen, betonte er auch weiterhin die Bedeutung des IKT für die Zukunft, als gemeinnützige Organisation, Antworten zu entwickeln, die zukunftsfähig sind und wovon am Ende die gesamte Branche profitieren könne und Erkenntnisse zu erarbeiten, um die großen Vermögenswerte der unterirdischen Infrastruktur zu betreiben, erhalten und ausbauen zu können.

„Wir begleiten in vielfältiger Weise das IKT auch heute und werden das in Zukunft tun, so Verkehrs- und Umweltminister Krischer, um genau diese Herausforderungen dann auch zu bearbeiten, um unsere Infrastruktur, was das Thema Stadtentwässerung angeht, dann auch weiter voran zu bringen.“

Zum Abschluss der zweitägigen Veranstaltung wurde vom IKT der goldene Kanaldeckel 2024 verliehen, überreicht von Herrn Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert, der das außerordentliche Engagement der Preisgewinner in seiner kurzweiligen Ansprache gebührend würdigte. Dieses Jahr lag der Fokus der prämierten Projekte auf den Themen Starkregenberatung, Flächenentsiegelung und Rohrbrucherkennung.

Die Preisträger des „Goldenen Kanaldeckels 2024“:

  • Gold ging an Ninette Guse von den Göttinger Entsorgungsbetrieben für ihr Projekt zur Starkregenvorsorge in Göttingen
  • Silber erhielt Ewa Hermann von der Gemeinde Kalletal für das Projekt Klimapark am Schulzentrum in Kalletal-Hohenhausen
  • Bronze wurde an Thomas Kaufmann von den Städtischen Werken Magdeburg verliehen, für sein Projekt zur Rohrbrucherkennung in Echtzeit

Die IKT-Jubiläumsveranstaltung bot den Gästen neben hochkarätigen Fachvorträgen und einer interessanten Ausstellung auch die Möglichkeit, sich über zukünftige Entwicklungen auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen. Ein Rückblick auf die Meilensteine der IKT-Geschichte und die Würdigung langjähriger Partner und Unterstützer rundete die Feierlichkeiten ab.

Das IKT setzte in den letzten 30 Jahren Maßstäbe in den Bereichen Forschung, Warentest, Prüfung und Weiterbildung für die Abwasser-Fachwelt. Die Landesregierung von Nord-Rhein-Westphalen setzte dabei vor 30 Jahren den Gründungsimpuls.

„Wenn das IKT vor 30 Jahren nicht gegründet worden wäre, wir müssten es heute ins Leben rufen“, so Minister Oliver Krischer.
Einen Konsens, den allen Anwesenden aus Forschung, Wirtschaft und Verbänden vor Ort teilten und so gemeinsam die großen Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft motiviert angehen, gemäß der Agenda 2035 – und auf die nächsten 30 Jahre IKT!

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